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Akupressur: Das Geheimnis einer uralten Heiltechnik

Die 10 wichtigsten Punkte der Akupressur und wie sie verwendet werden

von Jannyn Saß

Eine Hand übt mit dem Daumen Druck auf die Innenfläche einer anderen aus

Sie ist eine uralte Technik, die sich seit mehr als 2.000 Jahren in der Traditionellen Chinesischen Medizin bewährt hat: Die Akupressur. Was ist ihr Geheimnis, wie wirkt sie und wie können Sie die wichtigsten Punkte im Alltag anwenden? Tauchen Sie ein in die Welt einer intuitiven Heilkunst.

Was ist Akupressur? Die wichtigsten Prinzipien, bevor Sie starten

Im Westen wird diese alte Heilkunst oft belächelt. Dennoch: Wenn sich etwas über 2.000 Jahre bewährt hat, ist vielleicht doch mehr Tiefe da, als zunächst vermutet werden kann. Die Akupressur ist ein wichtiger Baustein in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und geht weit darüber hinaus, einfach nur auf beliebige Punkte am Körper zu drücken.

Die TCM basiert auf einem sehr fein aufgebauten System, das den Körper in Energieleitbahnen mit den verschiedensten Qualitäten unterteilt. Für den westlichen, materialistisch denkenden Verstand ist das nicht unbedingt greifbar, denn Energie ist ja nicht sichtbar. Das heißt aber nicht, dass sie nicht existiert - schließlich ist Strom auch nicht sichtbar!

Akupressur beruht auf dem Energiefluss des Qi, der generellen Lebensenergie der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Das Qi bewegt sich in feinen Leitbahnen durch den Körper. Dabei ist jedem Organ eine eigene Leitbahn zugeordnet. Das Organ selbst wird in der TCM jedoch nicht nur als funktionale Einheit betrachtet, sondern als etwas, das seine eigene Energiequalität besitzt, und das, wenn es aus der Balance gerät, den gesamten Menschen in seinem Charakter und seiner Persönlichkeit beeinflusst.

So ist die Leber beispielsweise den Qualitäten des aktiven Tuns im Leben zugeordnet. Ist dieses aktive Tun aber blockiert, so kann dies zu Frustration führen. Deshalb wird der Leber auch die Emotion Wut zugeordnet. In einer TCM-Behandlung wird dieses Ungleichgewicht über den dazugehörigen Leber-Energiemeridian aufgelöst. Während bei der Akupunktur mit einer Nadel ein physischer elektrischer Impuls gesetzt wird (De-Qi - je nach Nadeltechnik), so verwendet man bei der Akupressur Druck-, Achtsamkeits- und Bewusstseinstechniken.

Die Grundlage der Akupressur: Lebensenergie & Qi

In der Heilkunst der Traditionellen Chinesischen Medizin wird der Mensch anders betrachtet als in der westlichen Medizin. Es handelt sich dabei um eine ganzheitliche und in enger Verbindung mit der Natur und dem Universum stehende Wahrnehmung des Menschen. Diese geht über das naturwissenschaftliche Erklärungsmodell weit hinaus: Während man sich in der westlichen Medizin lange Zeit ausschließlich auf mechanische, physikalische oder chemische Erklärungen berufen hat, so spielt im ganzheitlichen System der Traditionellen Chinesischen Medizin der Körper-Seele-Aspekt eine wichtige Rolle. (Vgl. Dr. Wagner, Akupressur. Heilung auf den Punkt gebracht)

Der Mensch, so die TCM, ist durchdrungen von Lebensenergie - dem Qi. Dieses fließt ähnlich wie ein Fluss durch sein Flussbett durch Energieleitbahnen.

So kann das Qi z. B. durch zu viel Stress, Kummer, Sorgen, falsche Ernährung, Schlaf- oder Bewegungsmangel blockiert werden und zu Symptomen im Körper führen.

Akupunktur und Akupressur setzen hier an. Beide Techniken können das Qi mobilisieren, Stagnationen auflösen, tonisieren oder sedieren. Wenn die Energie wieder fließt, ist die Blockade entfernt. Denken Sie an einen Fluss in der Natur: Wenn der Stau entfernt ist, dann kann keine Stagnation mehr aufrechterhalten werden. Alles ist dann im Fluss.

Das Meridiansystem der TCM ist ein uraltes System, dessen Ursprünge nicht mehr bekannt sind. Die ersten Aufzeichnungen finden sich im Huáng Dì Nèi Jing, dem klassischen Lehrbuch des Gelben Kaisers über Chinesische Medizin. Es stammt aus dem fünften bis dritten vorchristlichen Jahrhundert. Hier sind die Meridiane in ihrem Verlauf und die Wirkung der Akupunkturpunkte sehr genau beschrieben. (Vgl. Achim Eckert, Das Tao der Akupressur und Akupunktur. Die Psychosomatik der Punkte)

Auch in der indischen Tradition kennt man Leitbahnen, die sogenannten Nadis. Diese gehen auf weise Seher zurück, die dieses System vermutlich durch direkte Erkenntnis ins Leben gerufen haben. Diese Seher nannte man Rishis. Auch wenn die Ursprünge nicht mehr offiziell bekannt sind, so wurde das System von Lehrer zu Schüler weitergegeben, sodass es sich über die vielen Jahrtausende bewährt hat.

Das fundierte System der 12 Meridiane

Warum sind es zwölf Meridiane, die nach der Traditionellen Chinesischen Medizin den Körper durchziehen?

Es gibt sechs Yin- und sechs Yang-Meridiane, die entlang der Körperoberfläche, aber auch im Körperinneren verlaufen und die in Verbindung mit den Qualitäten der jeweiligen Yin- oder Yang-Organe stehen, im größeren Kontext mit Erde und Himmel, Körper und Geist. Es geht immer um das Gleichgewicht zwischen zwei Polaritäten, z. B. Ruhe und Bewegung, Spannung und Entspannung.

Yin-Organe sind Organe, die die Energie speichern und regulieren, wie Nieren, Leber, Herz, Milz und Lunge.

Yang-Organe hingegen haben mehr mit dynamischen Prozessen der Transformation “unreiner” Substanzen in reine zu tun, wie dies zum Beispiel in den Stoffwechselprozessen der Fall ist. Die Yang-Organe der TCM sind Gallenblase, Magen, Dünn- und Dickdarm sowie die Blase.

Jedes Organ wiederum besitzt seine eigenen Energiequalitäten, sein “eigenes” Qi, das durch den Körper zirkuliert und in enger Verbindung mit der Innen- wie auch mit der Außenwelt steht. Deshalb kann auch durch äußere Stimulation auf die jeweilige Energiequalität eines Yin- oder Yang-Organs eingewirkt werden.

So kann z. B. das Leber-Yin tonisiert werden oder das Nieren-Yang gestärkt werden. Dabei erfolgt die Stimulierung jeweils anhand des vorliegenden Bedarfs eines Menschen. Je nachdem, wo die individuelle Dysbalance vorliegt, wird energetisch behandelt. So kann z. B. das Gleichgewicht zwischen einem Yin- und einem Yang-Organ gestört sein. Dann wird ein Ausbalancieren von Yin und Yang angestrebt. Es kann aber auch ein Meridian entlang seines Verlaufs in Fülle oder Leere sein, dann wird direkt auf dem Meridian der Ausgleich hergestellt. Oder ein weiteres Behandlungsprinzip ist das der fünf Elemente, das auch als die fünf Wandlungsphasen bekannt ist.

Yin und Yang ausbalancieren: Das erste Prinzip der Akupressur-Behandlung

Dysbalancen ausgleichen: Während in der Schulmedizin oft symptomatisch behandelt wird, untersucht man bei einer Behandlung mittels Akupressur den Menschen hinsichtlich seiner energetischen Konstitution. Dabei wird geschaut, welche Dysbalancen zwischen den Yin- und Yang-Organen bestehen. Dies kann z. B. über die Pulsdiagnose, die Antlitz- und Zungendiagnose oder auch konkret durch eine Anamnese der körperlichen Symptome erfragt werden. So werden beispielsweise Kopfschmerzen je nach ihrer Art und Ausprägung entweder der Gallenblase oder der Niere zugeordnet und mit verschiedenen Akupressur-Punkten behandelt. Daran wird deutlich, wie ausdifferenziert die TCM den Menschen und seinen energetischen Zustand betrachtet und behandelt.

 

“Wenn eine der beiden Kräfte über die andere dominiert, entsteht ein Ungleichgewicht, in dem sich der Mensch nicht wohlfühlt und in der Folge krank wird. Die Akupressur kann dabei helfen, die Kräfte wieder auszubalancieren, denn mit ihr lässt sich der Energiefluss wirksam harmonisieren."

Dr. Wagner, Akupressur. Heilung auf den Punkt gebracht

 

Alles ist im Wandel: „Gesund“ und „krank“ sind in der Traditionellen Chinesischen Medizin keine fixen Zustände, sondern Phasen des Übergangs, auf die man Einfluss nehmen kann. Yin und Yang sind dabei zyklischen Charakters und können ineinander übergehen (Tag und Nacht). Yin und Yang sind dabei immer relativ zueinander.

Fülle und Leere: Das zweite Prinzip der Akupressur-Behandlung

Das Fülle-Leere-Prinzip ist eines der wichtigsten in der Akupressur-Behandlung. Entlang eines Energiemeridians wird untersucht, ob dieser in Fülle oder in Leere ist. Leere erkennen Sie daran, dass beim Ertasten ein Gefühl von zu viel Weichheit entsteht. Fülle erkennen Sie daran, dass im Gegenteil dazu zu viel Anspannung oder sogar eine Schwellung besteht.

Die ganze Leitbahn kann von Fülle und Leere betroffen sein, aber auch nur einzelne Punkte auf der Leitbahn können diese Zustände aufweisen. Dabei ist es wichtig, immer ganzheitlich auch die Gesamtkonstitution des Menschen zu betrachten. Fülle-Typen sind nicht zu übersehen oder zu überhören, sie sind oft laut, stehen unter Druck. Leere-Typen hingegen können wie eine graue Maus unsichtbar in einer Gruppe verschwinden.

Anwendungstipp für Behandler:

Fülle wie auch Leere wird mit ihrem jeweils gegenteiligen Konterpart behandelt. Leere braucht eine intensive, aktivierende Akupressur, während die Fülle einer sedierenden Technik bedarf.

Die 5 Elemente: Das 3. Prinzip der Akupressur-Behandlung

Ein weiteres Prinzip verhilft Ihnen zu einer guten Akupressur-Behandlung: die fünf Wandlungsphasen. Hier handelt es sich um die fünf Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser, die ineinander übergehen.

Jedem Element sind die Organe mit ihren Qualitäten zugeordnet. Ist dabei eine Wandlungsphase aus dem Gleichgewicht, wirkt sich dies auf die gesamten anderen Elemente aus und kann zu körperlichen Beschwerden führen. Hier gilt es für den Akupressur-Behandler, die Ursachen für Schwächezustände oder die Energiestaus in den Wandlungsphasen zu diagnostizieren und das Gleichgewicht wiederherzustellen.

Mithilfe der 5-Elemente-Lehre, auch die 5 Wandlungsphasen genannt, erkennen Sie die Zusammenhänge der Organe, der Sinnesorgane, der Elemente, der meteorologischen und psychischen Faktoren wie folgt:

  • Leber/Galle = Holz = Auge, Zorn, Wind, Holz, Frühling, grün, Nerven, sauer
  • Herz/Dünndarm = Feuer = Zunge, Freude, Hitze, Feuer, Sommer, rot, Gefäße, bitter
  • Milz/Magen = Erde = Mund/Lippen, (Nach)denken, Feuchtigkeit, Erde, gelb, Muskelernährung, süß
  • Lunge/Dickdarm = Metall = Nase, Trauer, Trockenheit, Metall, Herbst, weiß, Haut/Haare, scharf
  • Niere/Blase = Wasser = Ohr, Angst, Kälte, Wasser, Winter, schwarz, Knochen/Zähne, salzig

(Vgl. Tenk. Soforthilfe mit Akupressur)

Modell eines Kopfes mit Akupunkturpunkten

Die wichtigsten Punkte für eine Akupressur-Behandlung

Auf den zwölf Hauptmeridianen gibt es mehr als 2.000 Akupunktur-Punkte! Diese brauchen Sie nicht alle zu kennen. Für eine Akupressur-Behandlung wählen Sie diejenigen mit dem größten Einflussbereich aus - je nachdem, in welchem Prinzip (Yin/Yang, Fülle/Leere, 5 Wandlungsphasen) Sie sich bewegen. Über diese Punkte können Sie dann Einfluss nehmen auf potenzielle Energieblockaden in den Meridianen. Schon mit der Kenntnis weniger Punkte können Sie eine Menge erreichen!

Für eine Notfallbehandlung sollten Sie diese drei Akupressur-Punkte kennen

Sollte ein Notfall eintreten wie z. B. Unfall/Schock, Ohnmacht, Anfallsleiden/Epilepsie, Fieberkrämpfe ist es hilfreich, diese Akupressur-Punkte zu kennen:

  • Der Hauptschockpunkt bei Unfall, Bewusstlosigkeit, epileptischem Anfall und Fieberkrämpfen liegt auf dem Sondermeridian = Lg 26 unter der Nase 1/3 abwärts und von der Oberlippe 2/3 aufwärts.
  • Ni 1 kann beim liegenden Patienten als Ersatzpunkt Ni 1 ebenfalls mit dem Fingernagel fest gedrückt werden. Ni 1 befindet sich an der Fußsohle 1/3 vom Zehenansatz und 2/3 von der Ferse entfernt.
  • Alle Anfangs- und Endpunkte der Meridiane an Fingern und Zehen können als Schockpunkte verwendet werden!

Die zehn wirkungsvollsten Akupressur-Punkte

Die Akupressur kommt - anders als bei der Akupunktur - mit relativ wenig Punkten aus. Es gibt Punkte, die eher beruhigend wirken und Punkte, die eher stärkend und aufbauend wirken.

Punktname

Übersetzung

Meridian

Indikationen nach Ma Danyang

Zusanli

(Magenleitbahn)

“Drei Meilen”

Ma-36

geschwollener Bauch, kalter Magen, Darmgeräusche, Durchfall, geschwollenes Bein, schmerzendes Knie oder Wade, Verletzung durch Kälte, Schwäche oder Auszehrung, Parasiten, Alterung

Neiting
(Magenleitbahn)

“Innenhof”

Ma-44

Frösteln in Händen und Füßen, Abneigung gegen laute Stimmen, Hautausschläge, Halsschmerzen, ständiges Gähnen, Zahnschmerzen, intermittierendes Fieber ohne Appetit

Quchi
(Dickdarmleitbahn)

“Krummer Teich”

Di-11

Paresen, Halsschmerzen, Schmerzen im Abdomen, Erbrechen, Diarrhö, Immunstimulation

Hegu
(Dickdarmleitbahn)

Joining Valleys

Di-4

Kopfschmerzen mit geschwollenem Gesicht, durch Malaria verursachtes Fieber, Brennen, dann Erkältung, Zahnverfall, Nasenbluten, Kiefersperre und Unfähigkeit zu sprechen

Weizhong
(Blasenleitbahn)

Middle Equilibrium

Bl-40

Hexenschuss, besonders wenn er schwer ist und den Rücken hinauf führt, Muskelkater, der sich nicht ausdehnen kann, Rheuma, das unregelmäßig wiederkehrt, Kniesteifigkeit

Taichong
(Leberleitbahn)

Supreme Rushing

Le-3

plötzliche Anfälle und Krämpfe, geschwollener Hals oder geschwollene Brust, beide Füße können nicht laufen, alle Arten von Leistenbrüchen, trüber Nebel vor den Augen, schmerzende Taille

Kunlun

(Blasenleitbahn)

Kunlun Berge

Bl-60

Krämpfe und Schmerzen im Steißbein, Atembeschwerden, Völlegefühl in der Brust

Yanglingquan

(Gallenblasen-
leitbahn)

Yang-Hügel

GB-34

geschwollenes Knie mit Taubheitsgefühl, einseitige Schmerzen bei Kälte, Unfähigkeit, den Fuß anzuheben, Sitzen oder Liegen als alter und schwacher Mensch

Tongli

(Herzleitbahn)

Nach innen dringen

He-5

stabilisiert das Herz-Qi

Lieque
(Lungenleitbahn)

Narrow Defile

LU-7

Migräne, der ganze Körper leblos mit wandernden Schmerzen, Schleim staut sich unaufhörlich über oder in Kiefersperre

 

(Vgl. Studie)

Für Di-11 und He-5 vgl. Claudia Focks. Leitfaden Chinesische Medizin

Wenn Sie tiefer in das Wirkspektrum einzelner Punkte einsteigen möchten, empfehlen wir Ihnen hierzu die folgenden Bücher:

Behandlung mit Akupressur: so funktioniert’s

Während bei der Akupunktur Nadeln verwendet werden, wird für eine Akupressur-Behandlung mit der Hand oder einzelnen Fingern Druck ausgeübt. Sie können die Akupressur-Punkte durch rhythmische Impulse, durch Halten oder durch festen Druck, aber auch durch achtsame, liebevolle Berührung behandeln. Die innere Haltung und Absicht des Behandelnden sind hier immer entscheidend.

Wo Energie fehlt, wird durch Akupressur Energie zugeführt, wo zu viel ist, wird sediert. Wo Stagnation ist, wird wieder in den Fluss gebracht. Denken Sie daran: Mit der Akupressur setzen Sie Impulse, manchmal ist weniger mehr. Es geht immer um die Wahrnehmung des anderen und darum, wie Sie mit Ihrer Behandlung sehr achtsam auf den Bedarf antworten.

Für eine Behandlung sind gute Kenntnisse der Akupressur-Punkte und eine sorgfältige Diagnose wichtig. Empfohlen wird, dass ein Punkt insgesamt 5 Sekunden bis 2 Minuten lang gedrückt, gehalten oder massiert wird (kräftiger Druck = beruhigend, sanfte Stimulation = anregend).

Für das Auffinden von Punkten gilt grundsätzlich das alte chinesische Längenmaß Cun: Dabei entspricht 1 cun der Breite eines Daumens.

 

“Die Wärme und der Energiefluss, die man spüren kann, wenn man einen Finger eine Zeit lang auf einem Akupunkturpunkt ruhen lässt, setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen.”

Achim Eckert. Das Tao der Akupressur und Akupunktur. Die Psychosomatik der Punkte

 

Akupressur an der Fußfläche

Wann können Sie mit Akupressur behandeln?

Akupressur bei Schmerzen und Erschöpfung

Akupressur wird häufig bei Schmerzen im Allgemeinen, Neuropathien, Rückenschmerzen, schmerzhaften Wehen, Migräne, Depressionen, Angstzuständen und Schlaflosigkeit eingesetzt, aber auch bei Müdigkeit und Erschöpfung oder COVID-19 (Vgl. Studie). Nachgewiesen sind auch Erfolge der Schmerztherapie mit Akupressur, speziell bei Schmerzen im Zusammenhang mit Krebs (Vgl. Studie). Akupressur kann die Schmerzintensität verringern (Vgl. Studie). Auch für viele Frauen ist Akupressur hilfreich: Studien haben gezeigt, dass Akupressur die Menstruationssymptome, die Schwere und Dauer von Menstruationsschmerzen, den Leidensdruck und die Ängste verringern kann (Vgl. Studie).

Akupressur bei Schlafproblemen

Wissenschaftliche Untersuchungen der Neuzeit in China wie im Westen zeigen, dass Akupressur wie auch Akupunktur auf einem komplexen Wirkprinzip beruht. So konnte gezeigt werden, dass Akupressur bei Schlafproblemen hilft (Vgl. Studie).

Akupressur bei psychischen Leiden

Auch bei Depressionen vermag Akupressur zu helfen. Dies zeigt eine Studie, die veranschaulicht, dass die Akupressur im Vergleich zu einer Scheinakupressur einen signifikanten positiven Effekt auf die Verringerung des Schweregrades bei Depressionen hatte und als Ergänzung zur konventionellen Behandlung dienen kann (Vgl. Studie).

Alle diese Untersuchungen tragen dazu bei, dass Akupunktur und Akupressur auf eine solide wissenschaftliche Grundlage gestellt werden konnte.

Disclaimer:

Für Patienten mit schweren Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sind die Akupressur-Druckmassage-Techniken nicht geeignet, da sich die vorliegenden Beschwerden nach der Massage unter Umständen für kurze Zeit verschlimmern können. In der Schwangerschaft sollte ein erfahrener Therapeut zu Rate gezogen werden, da manche Punkte bei werdenden Müttern nicht stimuliert werden sollten.


Fotos von Shutterstock und Unsplash.

Akupressur: Das Geheimnis einer uralten Heiltechnik

Die 10 wichtigsten Punkte der Akupressur und wie sie verwendet werden

von Jannyn Saß

Eine Hand übt mit dem Daumen Druck auf die Innenfläche einer anderen aus

Sie ist eine uralte Technik, die sich seit mehr als 2.000 Jahren in der Traditionellen Chinesischen Medizin bewährt hat: Die Akupressur. Was ist ihr Geheimnis, wie wirkt sie und wie können Sie die wichtigsten Punkte im Alltag anwenden? Tauchen Sie ein in die Welt einer intuitiven Heilkunst.

Was ist Akupressur? Die wichtigsten Prinzipien, bevor Sie starten

Im Westen wird diese alte Heilkunst oft belächelt. Dennoch: Wenn sich etwas über 2.000 Jahre bewährt hat, ist vielleicht doch mehr Tiefe da, als zunächst vermutet werden kann. Die Akupressur ist ein wichtiger Baustein in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und geht weit darüber hinaus, einfach nur auf beliebige Punkte am Körper zu drücken.

Die TCM basiert auf einem sehr fein aufgebauten System, das den Körper in Energieleitbahnen mit den verschiedensten Qualitäten unterteilt. Für den westlichen, materialistisch denkenden Verstand ist das nicht unbedingt greifbar, denn Energie ist ja nicht sichtbar. Das heißt aber nicht, dass sie nicht existiert - schließlich ist Strom auch nicht sichtbar!

Akupressur beruht auf dem Energiefluss des Qi, der generellen Lebensenergie der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Das Qi bewegt sich in feinen Leitbahnen durch den Körper. Dabei ist jedem Organ eine eigene Leitbahn zugeordnet. Das Organ selbst wird in der TCM jedoch nicht nur als funktionale Einheit betrachtet, sondern als etwas, das seine eigene Energiequalität besitzt, und das, wenn es aus der Balance gerät, den gesamten Menschen in seinem Charakter und seiner Persönlichkeit beeinflusst.

So ist die Leber beispielsweise den Qualitäten des aktiven Tuns im Leben zugeordnet. Ist dieses aktive Tun aber blockiert, so kann dies zu Frustration führen. Deshalb wird der Leber auch die Emotion Wut zugeordnet. In einer TCM-Behandlung wird dieses Ungleichgewicht über den dazugehörigen Leber-Energiemeridian aufgelöst. Während bei der Akupunktur mit einer Nadel ein physischer elektrischer Impuls gesetzt wird (De-Qi - je nach Nadeltechnik), so verwendet man bei der Akupressur Druck-, Achtsamkeits- und Bewusstseinstechniken.

Die Grundlage der Akupressur: Lebensenergie & Qi

In der Heilkunst der Traditionellen Chinesischen Medizin wird der Mensch anders betrachtet als in der westlichen Medizin. Es handelt sich dabei um eine ganzheitliche und in enger Verbindung mit der Natur und dem Universum stehende Wahrnehmung des Menschen. Diese geht über das naturwissenschaftliche Erklärungsmodell weit hinaus: Während man sich in der westlichen Medizin lange Zeit ausschließlich auf mechanische, physikalische oder chemische Erklärungen berufen hat, so spielt im ganzheitlichen System der Traditionellen Chinesischen Medizin der Körper-Seele-Aspekt eine wichtige Rolle. (Vgl. Dr. Wagner, Akupressur. Heilung auf den Punkt gebracht)

Der Mensch, so die TCM, ist durchdrungen von Lebensenergie - dem Qi. Dieses fließt ähnlich wie ein Fluss durch sein Flussbett durch Energieleitbahnen.

So kann das Qi z. B. durch zu viel Stress, Kummer, Sorgen, falsche Ernährung, Schlaf- oder Bewegungsmangel blockiert werden und zu Symptomen im Körper führen.

Akupunktur und Akupressur setzen hier an. Beide Techniken können das Qi mobilisieren, Stagnationen auflösen, tonisieren oder sedieren. Wenn die Energie wieder fließt, ist die Blockade entfernt. Denken Sie an einen Fluss in der Natur: Wenn der Stau entfernt ist, dann kann keine Stagnation mehr aufrechterhalten werden. Alles ist dann im Fluss.

Das Meridiansystem der TCM ist ein uraltes System, dessen Ursprünge nicht mehr bekannt sind. Die ersten Aufzeichnungen finden sich im Huáng Dì Nèi Jing, dem klassischen Lehrbuch des Gelben Kaisers über Chinesische Medizin. Es stammt aus dem fünften bis dritten vorchristlichen Jahrhundert. Hier sind die Meridiane in ihrem Verlauf und die Wirkung der Akupunkturpunkte sehr genau beschrieben. (Vgl. Achim Eckert, Das Tao der Akupressur und Akupunktur. Die Psychosomatik der Punkte)

Auch in der indischen Tradition kennt man Leitbahnen, die sogenannten Nadis. Diese gehen auf weise Seher zurück, die dieses System vermutlich durch direkte Erkenntnis ins Leben gerufen haben. Diese Seher nannte man Rishis. Auch wenn die Ursprünge nicht mehr offiziell bekannt sind, so wurde das System von Lehrer zu Schüler weitergegeben, sodass es sich über die vielen Jahrtausende bewährt hat.

Das fundierte System der 12 Meridiane

Warum sind es zwölf Meridiane, die nach der Traditionellen Chinesischen Medizin den Körper durchziehen?

Es gibt sechs Yin- und sechs Yang-Meridiane, die entlang der Körperoberfläche, aber auch im Körperinneren verlaufen und die in Verbindung mit den Qualitäten der jeweiligen Yin- oder Yang-Organe stehen, im größeren Kontext mit Erde und Himmel, Körper und Geist. Es geht immer um das Gleichgewicht zwischen zwei Polaritäten, z. B. Ruhe und Bewegung, Spannung und Entspannung.

Yin-Organe sind Organe, die die Energie speichern und regulieren, wie Nieren, Leber, Herz, Milz und Lunge.

Yang-Organe hingegen haben mehr mit dynamischen Prozessen der Transformation “unreiner” Substanzen in reine zu tun, wie dies zum Beispiel in den Stoffwechselprozessen der Fall ist. Die Yang-Organe der TCM sind Gallenblase, Magen, Dünn- und Dickdarm sowie die Blase.

Jedes Organ wiederum besitzt seine eigenen Energiequalitäten, sein “eigenes” Qi, das durch den Körper zirkuliert und in enger Verbindung mit der Innen- wie auch mit der Außenwelt steht. Deshalb kann auch durch äußere Stimulation auf die jeweilige Energiequalität eines Yin- oder Yang-Organs eingewirkt werden.

So kann z. B. das Leber-Yin tonisiert werden oder das Nieren-Yang gestärkt werden. Dabei erfolgt die Stimulierung jeweils anhand des vorliegenden Bedarfs eines Menschen. Je nachdem, wo die individuelle Dysbalance vorliegt, wird energetisch behandelt. So kann z. B. das Gleichgewicht zwischen einem Yin- und einem Yang-Organ gestört sein. Dann wird ein Ausbalancieren von Yin und Yang angestrebt. Es kann aber auch ein Meridian entlang seines Verlaufs in Fülle oder Leere sein, dann wird direkt auf dem Meridian der Ausgleich hergestellt. Oder ein weiteres Behandlungsprinzip ist das der fünf Elemente, das auch als die fünf Wandlungsphasen bekannt ist.

Yin und Yang ausbalancieren: Das erste Prinzip der Akupressur-Behandlung

Dysbalancen ausgleichen: Während in der Schulmedizin oft symptomatisch behandelt wird, untersucht man bei einer Behandlung mittels Akupressur den Menschen hinsichtlich seiner energetischen Konstitution. Dabei wird geschaut, welche Dysbalancen zwischen den Yin- und Yang-Organen bestehen. Dies kann z. B. über die Pulsdiagnose, die Antlitz- und Zungendiagnose oder auch konkret durch eine Anamnese der körperlichen Symptome erfragt werden. So werden beispielsweise Kopfschmerzen je nach ihrer Art und Ausprägung entweder der Gallenblase oder der Niere zugeordnet und mit verschiedenen Akupressur-Punkten behandelt. Daran wird deutlich, wie ausdifferenziert die TCM den Menschen und seinen energetischen Zustand betrachtet und behandelt.

 

“Wenn eine der beiden Kräfte über die andere dominiert, entsteht ein Ungleichgewicht, in dem sich der Mensch nicht wohlfühlt und in der Folge krank wird. Die Akupressur kann dabei helfen, die Kräfte wieder auszubalancieren, denn mit ihr lässt sich der Energiefluss wirksam harmonisieren."

Dr. Wagner, Akupressur. Heilung auf den Punkt gebracht

 

Alles ist im Wandel: „Gesund“ und „krank“ sind in der Traditionellen Chinesischen Medizin keine fixen Zustände, sondern Phasen des Übergangs, auf die man Einfluss nehmen kann. Yin und Yang sind dabei zyklischen Charakters und können ineinander übergehen (Tag und Nacht). Yin und Yang sind dabei immer relativ zueinander.

Fülle und Leere: Das zweite Prinzip der Akupressur-Behandlung

Das Fülle-Leere-Prinzip ist eines der wichtigsten in der Akupressur-Behandlung. Entlang eines Energiemeridians wird untersucht, ob dieser in Fülle oder in Leere ist. Leere erkennen Sie daran, dass beim Ertasten ein Gefühl von zu viel Weichheit entsteht. Fülle erkennen Sie daran, dass im Gegenteil dazu zu viel Anspannung oder sogar eine Schwellung besteht.

Die ganze Leitbahn kann von Fülle und Leere betroffen sein, aber auch nur einzelne Punkte auf der Leitbahn können diese Zustände aufweisen. Dabei ist es wichtig, immer ganzheitlich auch die Gesamtkonstitution des Menschen zu betrachten. Fülle-Typen sind nicht zu übersehen oder zu überhören, sie sind oft laut, stehen unter Druck. Leere-Typen hingegen können wie eine graue Maus unsichtbar in einer Gruppe verschwinden.

Anwendungstipp für Behandler:

Fülle wie auch Leere wird mit ihrem jeweils gegenteiligen Konterpart behandelt. Leere braucht eine intensive, aktivierende Akupressur, während die Fülle einer sedierenden Technik bedarf.

Die 5 Elemente: Das 3. Prinzip der Akupressur-Behandlung

Ein weiteres Prinzip verhilft Ihnen zu einer guten Akupressur-Behandlung: die fünf Wandlungsphasen. Hier handelt es sich um die fünf Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser, die ineinander übergehen.

Jedem Element sind die Organe mit ihren Qualitäten zugeordnet. Ist dabei eine Wandlungsphase aus dem Gleichgewicht, wirkt sich dies auf die gesamten anderen Elemente aus und kann zu körperlichen Beschwerden führen. Hier gilt es für den Akupressur-Behandler, die Ursachen für Schwächezustände oder die Energiestaus in den Wandlungsphasen zu diagnostizieren und das Gleichgewicht wiederherzustellen.

Mithilfe der 5-Elemente-Lehre, auch die 5 Wandlungsphasen genannt, erkennen Sie die Zusammenhänge der Organe, der Sinnesorgane, der Elemente, der meteorologischen und psychischen Faktoren wie folgt:

  • Leber/Galle = Holz = Auge, Zorn, Wind, Holz, Frühling, grün, Nerven, sauer
  • Herz/Dünndarm = Feuer = Zunge, Freude, Hitze, Feuer, Sommer, rot, Gefäße, bitter
  • Milz/Magen = Erde = Mund/Lippen, (Nach)denken, Feuchtigkeit, Erde, gelb, Muskelernährung, süß
  • Lunge/Dickdarm = Metall = Nase, Trauer, Trockenheit, Metall, Herbst, weiß, Haut/Haare, scharf
  • Niere/Blase = Wasser = Ohr, Angst, Kälte, Wasser, Winter, schwarz, Knochen/Zähne, salzig

(Vgl. Tenk. Soforthilfe mit Akupressur)

Modell eines Kopfes mit Akupunkturpunkten

Die wichtigsten Punkte für eine Akupressur-Behandlung

Auf den zwölf Hauptmeridianen gibt es mehr als 2.000 Akupunktur-Punkte! Diese brauchen Sie nicht alle zu kennen. Für eine Akupressur-Behandlung wählen Sie diejenigen mit dem größten Einflussbereich aus - je nachdem, in welchem Prinzip (Yin/Yang, Fülle/Leere, 5 Wandlungsphasen) Sie sich bewegen. Über diese Punkte können Sie dann Einfluss nehmen auf potenzielle Energieblockaden in den Meridianen. Schon mit der Kenntnis weniger Punkte können Sie eine Menge erreichen!

Für eine Notfallbehandlung sollten Sie diese drei Akupressur-Punkte kennen

Sollte ein Notfall eintreten wie z. B. Unfall/Schock, Ohnmacht, Anfallsleiden/Epilepsie, Fieberkrämpfe ist es hilfreich, diese Akupressur-Punkte zu kennen:

  • Der Hauptschockpunkt bei Unfall, Bewusstlosigkeit, epileptischem Anfall und Fieberkrämpfen liegt auf dem Sondermeridian = Lg 26 unter der Nase 1/3 abwärts und von der Oberlippe 2/3 aufwärts.
  • Ni 1 kann beim liegenden Patienten als Ersatzpunkt Ni 1 ebenfalls mit dem Fingernagel fest gedrückt werden. Ni 1 befindet sich an der Fußsohle 1/3 vom Zehenansatz und 2/3 von der Ferse entfernt.
  • Alle Anfangs- und Endpunkte der Meridiane an Fingern und Zehen können als Schockpunkte verwendet werden!

Die zehn wirkungsvollsten Akupressur-Punkte

Die Akupressur kommt - anders als bei der Akupunktur - mit relativ wenig Punkten aus. Es gibt Punkte, die eher beruhigend wirken und Punkte, die eher stärkend und aufbauend wirken.

Punktname

Übersetzung

Meridian

Indikationen nach Ma Danyang

Zusanli

(Magenleitbahn)

“Drei Meilen”

Ma-36

geschwollener Bauch, kalter Magen, Darmgeräusche, Durchfall, geschwollenes Bein, schmerzendes Knie oder Wade, Verletzung durch Kälte, Schwäche oder Auszehrung, Parasiten, Alterung

Neiting
(Magenleitbahn)

“Innenhof”

Ma-44

Frösteln in Händen und Füßen, Abneigung gegen laute Stimmen, Hautausschläge, Halsschmerzen, ständiges Gähnen, Zahnschmerzen, intermittierendes Fieber ohne Appetit

Quchi
(Dickdarmleitbahn)

“Krummer Teich”

Di-11

Paresen, Halsschmerzen, Schmerzen im Abdomen, Erbrechen, Diarrhö, Immunstimulation

Hegu
(Dickdarmleitbahn)

Joining Valleys

Di-4

Kopfschmerzen mit geschwollenem Gesicht, durch Malaria verursachtes Fieber, Brennen, dann Erkältung, Zahnverfall, Nasenbluten, Kiefersperre und Unfähigkeit zu sprechen

Weizhong
(Blasenleitbahn)

Middle Equilibrium

Bl-40

Hexenschuss, besonders wenn er schwer ist und den Rücken hinauf führt, Muskelkater, der sich nicht ausdehnen kann, Rheuma, das unregelmäßig wiederkehrt, Kniesteifigkeit

Taichong
(Leberleitbahn)

Supreme Rushing

Le-3

plötzliche Anfälle und Krämpfe, geschwollener Hals oder geschwollene Brust, beide Füße können nicht laufen, alle Arten von Leistenbrüchen, trüber Nebel vor den Augen, schmerzende Taille

Kunlun

(Blasenleitbahn)

Kunlun Berge

Bl-60

Krämpfe und Schmerzen im Steißbein, Atembeschwerden, Völlegefühl in der Brust

Yanglingquan

(Gallenblasen-
leitbahn)

Yang-Hügel

GB-34

geschwollenes Knie mit Taubheitsgefühl, einseitige Schmerzen bei Kälte, Unfähigkeit, den Fuß anzuheben, Sitzen oder Liegen als alter und schwacher Mensch

Tongli

(Herzleitbahn)

Nach innen dringen

He-5

stabilisiert das Herz-Qi

Lieque
(Lungenleitbahn)

Narrow Defile

LU-7

Migräne, der ganze Körper leblos mit wandernden Schmerzen, Schleim staut sich unaufhörlich über oder in Kiefersperre

 

(Vgl. Studie)

Für Di-11 und He-5 vgl. Claudia Focks. Leitfaden Chinesische Medizin

Wenn Sie tiefer in das Wirkspektrum einzelner Punkte einsteigen möchten, empfehlen wir Ihnen hierzu die folgenden Bücher:

Behandlung mit Akupressur: so funktioniert’s

Während bei der Akupunktur Nadeln verwendet werden, wird für eine Akupressur-Behandlung mit der Hand oder einzelnen Fingern Druck ausgeübt. Sie können die Akupressur-Punkte durch rhythmische Impulse, durch Halten oder durch festen Druck, aber auch durch achtsame, liebevolle Berührung behandeln. Die innere Haltung und Absicht des Behandelnden sind hier immer entscheidend.

Wo Energie fehlt, wird durch Akupressur Energie zugeführt, wo zu viel ist, wird sediert. Wo Stagnation ist, wird wieder in den Fluss gebracht. Denken Sie daran: Mit der Akupressur setzen Sie Impulse, manchmal ist weniger mehr. Es geht immer um die Wahrnehmung des anderen und darum, wie Sie mit Ihrer Behandlung sehr achtsam auf den Bedarf antworten.

Für eine Behandlung sind gute Kenntnisse der Akupressur-Punkte und eine sorgfältige Diagnose wichtig. Empfohlen wird, dass ein Punkt insgesamt 5 Sekunden bis 2 Minuten lang gedrückt, gehalten oder massiert wird (kräftiger Druck = beruhigend, sanfte Stimulation = anregend).

Für das Auffinden von Punkten gilt grundsätzlich das alte chinesische Längenmaß Cun: Dabei entspricht 1 cun der Breite eines Daumens.

 

“Die Wärme und der Energiefluss, die man spüren kann, wenn man einen Finger eine Zeit lang auf einem Akupunkturpunkt ruhen lässt, setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen.”

Achim Eckert. Das Tao der Akupressur und Akupunktur. Die Psychosomatik der Punkte

 

Akupressur an der Fußfläche

Wann können Sie mit Akupressur behandeln?

Akupressur bei Schmerzen und Erschöpfung

Akupressur wird häufig bei Schmerzen im Allgemeinen, Neuropathien, Rückenschmerzen, schmerzhaften Wehen, Migräne, Depressionen, Angstzuständen und Schlaflosigkeit eingesetzt, aber auch bei Müdigkeit und Erschöpfung oder COVID-19 (Vgl. Studie). Nachgewiesen sind auch Erfolge der Schmerztherapie mit Akupressur, speziell bei Schmerzen im Zusammenhang mit Krebs (Vgl. Studie). Akupressur kann die Schmerzintensität verringern (Vgl. Studie). Auch für viele Frauen ist Akupressur hilfreich: Studien haben gezeigt, dass Akupressur die Menstruationssymptome, die Schwere und Dauer von Menstruationsschmerzen, den Leidensdruck und die Ängste verringern kann (Vgl. Studie).

Akupressur bei Schlafproblemen

Wissenschaftliche Untersuchungen der Neuzeit in China wie im Westen zeigen, dass Akupressur wie auch Akupunktur auf einem komplexen Wirkprinzip beruht. So konnte gezeigt werden, dass Akupressur bei Schlafproblemen hilft (Vgl. Studie).

Akupressur bei psychischen Leiden

Auch bei Depressionen vermag Akupressur zu helfen. Dies zeigt eine Studie, die veranschaulicht, dass die Akupressur im Vergleich zu einer Scheinakupressur einen signifikanten positiven Effekt auf die Verringerung des Schweregrades bei Depressionen hatte und als Ergänzung zur konventionellen Behandlung dienen kann (Vgl. Studie).

Alle diese Untersuchungen tragen dazu bei, dass Akupunktur und Akupressur auf eine solide wissenschaftliche Grundlage gestellt werden konnte.

Disclaimer:

Für Patienten mit schweren Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sind die Akupressur-Druckmassage-Techniken nicht geeignet, da sich die vorliegenden Beschwerden nach der Massage unter Umständen für kurze Zeit verschlimmern können. In der Schwangerschaft sollte ein erfahrener Therapeut zu Rate gezogen werden, da manche Punkte bei werdenden Müttern nicht stimuliert werden sollten.


Fotos von Shutterstock und Unsplash.



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