Diese Ausgabe von SPEKTRUM wird Ihre Leser überraschen, denn sie bietet eine Fülle neuer Erkenntnisse und Entdeckungen zu bestens bekannten Mitteln wie Natrium, Sulphur oder Phosphor. Viele Elemente und Verbindungen der Siliziumserie wurden bereits von Hahnemann geprüft und bis heute erfolgreich in der homöopathischen Praxis eingesetzt.
Betrachtet man diese Polychreste aber zusätzlich zur Materia medica systematisch, thematisch oder auf der Empfindungsebene, eröffnen sich erstaunlich neue Perspektiven. Unsere Autoren analysieren die Arzneien der 3. Reihe auf der Basis des Periodensystems der Elemente, das von Jan Scholten in menschliche Entwicklungsperioden, -phasen und -stadien übersetzt wurde.
„Ich und Du“ ist das übergreifende Thema der 3. Reihe. Nach Jan Scholten entspricht die Siliziumserie dem Lebensabschnitt eines Teenagers mit dem zentralen Thema von Beziehungen innerhalb der Familie und zu Freunden. Zum körperbezogenen Ich kommen in der 3. Reihe Kontakt und Kommunikation mit einem Du, dem wir gefallen wollen, das wir lieben oder hassen.
Die Position, die wir in einer Beziehung einnehmen, und das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gruppe kennzeichnen die jeweilige Stufe in der Entwicklung zum Du. In seinem Beitrag beschreibt Scholten diese Phasen der Siliziumserie und zeigt Parallelen zur Pflanzenwelt auf, wie Martin Jakob in seinem Artikel näher erläutert.
Markus Kuntosch gibt mit seinen Fallbeispielen zu Salzen von Natrium bis Sulphur einen Überblick zur Entwicklung des Beziehungsthemas. Besonders deutlich wird dessen Spannbreite, wenn man – wie Renate Paschmanns – die beiden Pole Natrium und Argon betrachtet.
Homöopathen, die nach Rajan Sankaran arbeiten, setzten für die Systematik in der Siliziumserie einen anderen Akzent. Denn Sankaran sieht die 3. Reihe entwicklungspsychologisch im Vorschulalter, wenn das Kind beginnt, eigene Entscheidungen zu treffen. Auch hier ist das Thema „Ich und Du“, dabei steht jedoch die Entwicklung der Identität im Mittelpunkt.
Bhawisha Joshi zeigt dies in ihrem Übersichtsbeitrag und bringt ihre Ideen eines ordnenden Periodensystems auch für die Pflanzen-und Tierwelt ein. Der Prozess der Identitätsfindung konzentriert sich bei Natrium in der Aussage „Ich will so sein wie Du“ (Jörg Wichmann / Angelika Bolte) und bei Phosphor in „Ich bin nicht Du“ (Rajan Sankaran). So können wir die Elemente der Siliziumserie neu verstehen: Dinesh Chauhan tut das für Nat-mur. , Tali Levi für Nat-s., Bob Blair für Mag-s. , Ose Hein für die anderen Magnesiumsalze und Wyka Feige für die Verbindung von Magnesium und Silicea im Speckstein. Die Identitäts-Frage „Wer bin ich?“ bekommt in Ulrike Schuller-Schreibs spannender Studie zu Aluminium ebenfalls ganz neue überraschende Aspekte, denn selbst in der unklaren Stellung im Periodensystem zeigt sich Aluminas bekannte Verwirrung über die eigene Identität.
SPEKTRUM bietet noch eine ganz besondere Neuigkeit: Andreas Holling veröffentlicht zum ersten Mal sein lange entwickeltes, ausgefeiltes und in der Praxis erprobtes Dimensionenmodell des Periodensystems und erfasst damit ebenso erstmalig die Empfindungsebene der Minerale.
https://www.narayana-verlag.de/spektrum-homoeopathie/spektrum-homoeopathie-012017