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Abnehmen ohne Hungerkur - 10 Tipps für einen aktiven Stoffwechsel

von Jannyn Saß

Joggende Person auf Trampelpfad im Grünen, sonniges Wetter

Viele Menschen möchten gern abnehmen und sind nach mühsamen Diäten enttäuscht und frustriert, wenn sie den Jo-Jo-Effekt erleben müssen. Dieser Effekt ist die natürliche Antwort des Körpers auf Hungerzeiten, wenn er nach längerem Nahrungsentzug das Überlebensprogramm startet und für die Zukunft vorsorgen möchte. Denn durch Reduktionsdiäten wird der Körper in einen Ausnahmezustand versetzt, im Zuge dessen er seine Energiereserven erschöpft. Das betrifft sowohl die Kohlenhydrate- als auch die Eiweißdepots. Was viele nicht wissen: Die Proteine der Muskeln werden ebenfalls genutzt, ein Muskelabbau ist die Folge.

Genau deshalb sind Hungerkuren nicht nur wenig effektiv, sondern auch nachteilig. Wenn Sie langfristig eine Gewichtsreduktion anstreben, empfiehlt es sich daher eher, den Stoffwechsel anzukurbeln.

Doch wie genau funktioniert das? Und was braucht es konkret, um den Stoffwechsel in Schwung zu bringen? Erfahren Sie in diesem Artikel die zehn wichtigsten Aspekte. 

Wie kann ich meinen Stoffwechsel aktivieren?

Um tiefer zu verstehen, wie der Stoffwechsel angekurbelt werden kann, muss man wissen, was der Stoffwechsel eigentlich ist.

Einfach gesagt, handelt es sich beim Stoffwechsel um einen Prozess, bei dem der Körper Nahrungsmittel und Getränke in Energie umwandelt.

Dabei verbinden sich die Kalorien in Nahrungsmitteln und Getränken mit Sauerstoff, um die vom Körper benötigte Energie zu erzeugen. Alle Energie gewinnen wir also aus den Stoffwechselprozessen unseres Körpers. Und welche gibt es da genau?

Im Körper laufen viele verschiedene Stoffwechselprozesse ab. So gibt es beispielsweise den Kohlenhydratstoffwechsel, der alle Vorgänge beschreibt, in denen es um die Verwertung von Zucker geht. Beim Eiweißstoffwechsel werden mithilfe von Enzymen Proteine aufgespalten und so für die Energiegewinnung gesorgt. Beim Fettstoffwechsel werden Fette (auch Lipide genannt) im Körper abgebaut, genutzt und synthetisiert. Auch der Fettstoffwechsel ist entscheidend für die Energieproduktion. Wichtig sind noch der Anabolismus (Baustoffwechsel) und der Katabolismus (Hungerstoffwechsel).

Wenn es darum geht, den Stoffwechsel zu aktivieren, muss der Energieverbrauch des Körpers gesteigert werden. Das führt zu einer erhöhten Verbrennung von Kalorien und langfristig zum Wunschgewicht. In Deutschland leiden etwa 58 % der Menschen an Übergewicht und sogar 16 Millionen an einer schwerwiegenden Adipositas (Fettleibigkeit). Hinzu gesellen sich mögliche Folgeerkrankungen wie eine verminderte Lebenserwartung, Arthrose, Leberverfettung, Thrombosen, Vorhofflimmern, Herzinfarkt und Schlaganfall. [1] Wenn der Arzt diese Prognosen stellt, ist dies bei weitem nicht mehr lustig und kann sogar erst recht Resignation und Frustration auslösen.

Daher ist der Jo-Jo-Effekt nicht nur ein Schönheitsproblem, sondern tatsächlich für Menschen mit Übergewicht und Adipositas auch ein gesundheitliches. Auch die Lebensqualität leidet, denn die zusätzlichen Pfunde werden nicht selten von Bluthochdruck, Erschöpfung, Müdigkeit und gesellschaftlicher Ablehnung begleitet. Hinzu kommen Medikamente und deren unerwünschten Nebenwirkungen. All dies führt auf direktem Wege in eine Negativspirale. Um dort herauszukommen, bedarf es des richtigen Wissens über den Stoffwechsel und des Wunsches, das Leben selbst in die Hand zu nehmen und sich um die Stoffwechselaktivierung zu kümmern.

Tipp 1: Bewegung – der wichtigste Stoffwechselaktivator

Vielleicht haben Sie das auch beobachten können: Menschen, die sich viel bewegen, sind meistens schlank. Ob aerobes Training wie Laufen, Schwimmen, Radfahren oder Krafttraining – durch regelmäßige körperliche Aktivität wird der Stoffwechsel angeregt. Denn durch körperliche Aktivität benötigt der Körper zusätzliche Energie, um Muskeln zu bewegen und aufrechtzuerhalten. Dies wiederum erhöht den Energieverbrauch und trägt dazu bei, mehr Kalorien zu verbrennen, was den Stoffwechsel ankurbelt.

Zugleich hilft regelmäßige Bewegung beim Aufbau und Erhalt der Muskelmasse. Und Muskeln haben gegenüber Fetten einen großen Vorteil: Muskeln sind metabolisch aktives Gewebe, das selbst in Ruhe mehr Energie verbraucht als Fettgewebe. Deshalb wird durch den Aufbau von Muskelmasse auch der Grundumsatz des Stoffwechsels erhöht. Der Körper verbraucht dadurch mehr Energie, selbst dann, wenn er in Ruhe ist.

Auch hilft Bewegung dabei, die Insulinsensitivität zu verbessern. Dadurch können die Zellen effektiver auf Insulin reagieren und Glukose aus dem Blut aufnehmen. Das bedeutet, dass der Blutzuckerspiegel besser reguliert und auf diese Weise zugleich auch der Stoffwechsel optimiert wird.

Außerdem kann die körperliche Fitness das hormonelle Gleichgewicht verbessern und Hormone wie Insulin, Leptin und Ghrelin, die an der Regulation des Appetits und des Energieverbrauchs beteiligt sind, ins richtige Lot bringen.

 

“Wir sind zum Gehen und Laufen geboren.”

Melanie Hümmelgen, Christian Sturm, Helge Riepenhof

Die Bewegungs-Docs - Bewegung als Medizin

 

Deshalb: Bewegung ist einer der wichtigsten Faktoren, um den Stoffwechsel zu aktivieren.

 

Tipp 2: Die Ernährung: Richtig essen für einen aktiven Stoffwechsel

Die Ernährung ist der direkteste Weg, wie Sie Ihren Stoffwechsel beeinflussen können. Eine gesunde Ernährung ist essenziell, wenn die Pfunde purzeln sollen.

Übergewicht ist immer ein Zeichen dafür, dass die Nahrung, die der Körper bislang bekommen hat, in der Zusammensetzung und der Energetik nicht dem wirklichen Bedarf entspricht. Es kommt zur Einlagerung von unerwünschtem Ballast. Brot, Mehlspeisen, Auszugsmehl, Gebackenes und Gebratenes, tierische Fette, Zucker, Kaffee und Alkohol - all dies findet sich letztlich auf unseren Hüften in Ringform wieder. Denn die falsche Ernährung und zu viel davon kann unser Stoffwechsel nicht verwerten. (Hinzu kommen noch die vielen Zusatzstoffe der industriellen Fertignahrung!)

In seiner Not baut der Körper überschüssige Eiweiße zu Aminosäuren ab. Diese werden zu organischen Säuren umgewandelt (Ketonsäuren zusammen mit gesättigten Fettsäuren und überschüssigen Zuckern). Das Problem daran ist, dass diese nicht verstoffwechselt werden können und daher eingelagert werden. Dadurch wird das Bindegewebe, aber auch feinste Blutgefäße förmlich “zugeklebt”. Dies bleibt nicht ohne Folgen, denn es können Entzündungen durch die Einlagerungen gerade in den Blutkapillaren entstehen, aber auch in den Gelenken, der Leber und im Bindegewebe der Hirnsubstanz. [2]

Ein Zuviel an Proteinen - egal ob pflanzlich oder tierisch - kann dazu führen, dass sich Stoffwechselerkrankungen verschlimmern. Eiweißreiche Nahrung kann auch wieder eine starke Säurebelastung für die Nieren darstellen. [3]

Eine Möglichkeit, dem entgegenzuwirken und den Stoffwechsel anzukurbeln, ist eine Ernährungsumstellung auf lebendige, vegetabile Frischkost (Rohkost) - dem Arzt Dr. Bircher-Benner zufolge ist dies die effektivste Methode überhaupt. [4]

 

“Sie ist die Therapie der Ursache und darum die einzige Möglichkeit, Adipositas und Untergewichtigkeit zuverlässig und dauerhaft zu heilen. Rheumatische Entzündungsherde heilen aus, die Arteriosklerose wird rückläufig, die Insulinresistenz geht zurück, die Blutfettwerte normalisieren sich, die Zellenergie verbessert sich, die Alzheimerkrankheit wird verhütet: Aus Degeneration wird Regeneration, wird neue Lebensfreude: Ein Weg, der sich lohnt.”

Dr. med. Andres Bircher

 

Weniger Zucker, dafür mehr Proteine

Zucker macht zwar schnell satt, aber das Hungergefühl ist meistens ebenso schnell zurück, sobald der Insulinspiegel sinkt. Es gibt sogar Studien, die behaupten, man könne Kohlenhydrate ohnehin komplett weglassen. [5]

Eiweiße hingegen machen ebenfalls schnell satt und die Sättigung hält länger an als bei Zucker. Das macht Proteine zu idealen Helfern für die langfristige Gewichtsreduktion und genau deshalb empfehlen viele gängige Ratgeber zum Thema Stoffwechselaktivierung, sich auf Proteine zu konzentrieren. Dies stimmt auch ansatzweise. Denn proteinreiche Nahrungsmittel wie z. B. mageres Fleisch, Fisch, Eier und Hülsenfrüchte benötigen eine sehr viel größere Menge an Energie für die Verdauung als Kohlenhydrate oder Fette. Konkret gesprochen, werden 20 bis 30 Prozent des Kaloriengehaltes von Proteinen sofort in die Verdauungsarbeit investiert, wodurch tatsächlich der Stoffwechsel vorübergehend gesteigert wird.

 

Ist es deshalb empfehlenswert, bei Stoffwechselkuren komplett auf Proteine zu setzen?
Die Antwort lautet Ja und Nein.

 

Dass eine eiweißlastige Ernährung einen Überschuss an organischen Säuren produziert, die im Gewebe eingelagert werden, haben wir oben gesehen. Das richtige Maß ist hier entscheidend.

Auch die “richtigen” Proteine sind essenziell. Das bedeutet, dass man nicht endlos Fleisch zu sich nehmen oder wahllos Milchprodukte und Eier verzehren sollte. Gerade beim Fleischkonsum muss man die Bedingungen der Tierhaltung berücksichtigen und auch, dass den Tieren in der Massentierhaltung oft hohe Mengen an Medikamenten wie z. B. Antibiotika zugeführt werden. [6, 7]

Spannend in Bezug auf Fleischkonsum sind auch die Aussagen von Robert Morse in seinem Buch Das Detox Wunder, die wir hier zur Anregung mitgeben möchten. Er ist der Meinung, dass Fleisch, das so oft als guter Energiespender angepriesen wird, suboptimal ist, da die Energie vor allem aus dem im Fleisch enthaltenen Adrenalin übernommen wird. Das ist eine dynamische Energie, die sehr aufgeputscht ist. Adrenalin entsteht schließlich aus der Angst der Tiere auf dem Schlachthof. Bei Adrenalin handelt es sich um einen Neurotransmitter, der über das Nervensystem Energie in den Körper pumpt. Deshalb fühlen sich Fleischesser auch so stark. Das hat aber langfristig Konsequenzen, da der Fleischkonsum über Jahre hinweg die Nebennieren schwächt, die dann wiederum zu wenige Neurotransmitter ausbilden. Auch können die Nebennieren, wenn sie zu schwach werden, nicht mehr genügend Steroide (Entzündungshemmer) bilden und deshalb Entzündungen fördern. Morse spricht sich weiterhin gegen eine tierische proteinreiche Ernährung aus, da sie zu unnatürlichen Gärungsprozessen im Körper führt und unangenehmer Körpergeruch entstehen bzw. auch ein Nährboden für Parasiten gebildet werden kann. [Morse S. 180]

Verschiedene Studien belegen ebenfalls, dass Proteine aus Fleisch für uns Menschen giftig sind, sobald wir sie über die Darmwand aufnehmen. Ein hoher Verzehr von tierischem Eiweiß scheint sogar im Zusammenhang mit der kardiovaskulären Mortalität zu stehen. [8]

Daher empfehlen sich eher Sattmacher aus pflanzlichen Proteinquellen wie z. B. Quinoa, Amaranth, Buchweizen, Haferflocken oder auch Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Kichererbsen). Gute Unterstützer sind auch proteinhaltige Gemüse wie z. B. Brokkoli, Spinat, Spargel, Kohl oder auch Nüsse und Sämereien. Für Kaffeetrinker, die ihren Stoffwechsel über Proteine ankurbeln wollen, empfiehlt sich übrigens auch der proteinreiche Lupinenkaffee als Ersatz.

 

Es kristallisiert sich heraus, dass eine proteinreiche Ernährung (aus pflanzlichen Quellen) sehr unterstützend ist, um den Stoffwechsel zu aktivieren. [9]

Fette ja, aber die gesunden

Fette sind ebenfalls wichtig und werden zu Unrecht verteufelt. Denn der Körper braucht sie dringend, nur nicht im Übermaß. Fette sind essenziell für die Energiegewinnung des Körpers und werden ähnlich wie die Proteine, die zu Aminosäuren abgebaut werden, zu einzelnen Fettsäuren zerlegt. Dafür sind im Körper die Leber und die Gallenblase sowie der erste Teil des Dünndarms verantwortlich. Deshalb ist es so wichtig, die Leber  zu reinigen, wenn Sie Ihren Stoffwechsel aktivieren wollen.

Bei der Aufnahme von Fetten ist es wichtig, dass Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren im richtigen Verhältnis vorliegen sollten. Zu viel Omega-6-Fettsäuren fördern Entzündungen, hohen Blutdruck, Thrombosen, Rheuma oder Depressionen, während Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA) Gehirn, Herz, Nervenzellen, Gefäße und Schilddrüse unterstützen. [Vgl. Dr. med. Helena Orfanos-Boeckel. Nährstofftherapie] Eine gute Quelle für Omega-3-Öl sind Fischöl, Krillöl und Algenöl.

 

Alle diese Öle können den Stoffwechsel beschleunigen und dadurch werden mehr Kalorien verbrannt.

 

Tipp 3: Nährstoffe für den Stoffwechsel

Auch wenn es viele Menschen glauben – eine gesunde Ernährung reicht heutzutage nicht mehr aus, um wirklich dauerhaft mit dem Stress und der zunehmenden Umweltbelastung umgehen zu können. Zum einen hat der Vitalstoffgehalt von Obst und Gemüse drastisch abgenommen, zum anderen ist dieses zugleich sehr viel mehr mit Schadstoffen belastet, als es das noch in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts war. [10]

Hinzu kommt: Obgleich allgemein bekannt ist, dass bestimmte Nährstoffe lebenswichtig für eine gute Stoffwechselfunktion sind, fehlt dieses Wissen immer noch in der klassischen Medizin. Dr. med. Orfanos-Boeckel betont, dass der Stoffwechsel mit Nährstoffen so eingestellt werden kann, dass er wieder gut funktioniert. [Vgl. Dr. med. Helena Orfanos-Boeckel. Nährstoff-Therapie]

 

“Wenn man eine optimale Nährstoffversorgung erzielen möchte, sodass der zelluläre Stoffwechsel bestmöglich funktioniert, dann ist das mit Ernährung allein nicht zu schaffen. Erst recht nicht ab einem Alter von 40-50 Jahren.”

Helena Orfanos-Boeckel

 

Orfanos-Boeckel geht es darum, über Nährstoffe einen gesund funktionierenden Stoffwechsel wiederherzustellen, in dem Krankheiten es schwer haben. Dabei unterscheidet sie in der Bewertung der Laborwerte zwischen Krank- und Gesund-Werten - eine sehr spannende Sicht.

Versorgen Sie sich täglich mit Vitalstoffen. Vitamine unterstützen den Stoffwechsel beispielsweise bei der Verarbeitung von Kohlenhydraten und Eiweißen. Sie sorgen auch für deren Umbau und helfen bei der Energiegewinnung. Dabei sind es insbesondere die B-Vitamine , die dabei unterstützen, den Stoffwechsel zu aktivieren. Aber auch Jod, Mineralstoffe und viele Enzyme sind wichtig für den fitten Stoffwechsel und um dauerhaft schlank zu bleiben.

 

Tipp 4: Viel Wasser trinken

Person im Hintergrund unscharf, hält ein Wasserglas in die Kamera

Oft wird zu wenig getrunken, aber auch die Trinkwasserqualität ist entscheidend.

 

Wasser ist nicht nur die Grundlage allen menschlichen Lebens, sondern auch das wichtigste Transport- und Lösungsmittel und daher die Komponente für Entgiftung und Stoffwechselaktivierung, die viel zu oft vernachlässigt wird. Wasser dringt in jede Körperzelle ein und regelt sämtliche Abläufe des Stoffwechsels, darunter die Verdauung und die Herz- und Kreislaufreaktion.

Doch häufig wird viel zu wenig getrunken, die Schlacken können nicht abtransportiert werden und dies führt zu einer azidotischen Verschiebung im inneren Milieu des Körpers – zur Übersäuerung. Das bildet den Boden für weitere Erkrankungen [Vgl. “Die Mikrobe ist nichts, das Milieu ist alles” - Milieutheorie nach Antoine Béchamp, französischer Arzt, Chemiker, Pharmazeut]

Aber nicht nur durch zu wenig Wasser können die Stoffwechselprozesse nicht gut angeregt werden, auch belastetes Trinkwasser – und das ist häufig der Fall – kann sie behindern. Dieses Wissen geht auf Prof. Louis-Claude Vincent zurück. Er fand heraus, dass belastetes Wasser (z. B. durch Schwermetalle) den osmotischen Druck außerhalb und nicht innerhalb der Zelle erhöht. In den Zellen – selbst dort, wo das Wasser eigentlich hin soll – verringert sich der Druck und das Zellgleichgewicht wird gestört. Nach Prof. Vincent ist daher belastetes Wasser, das nicht “zellgängig” ist, die Ursache für viele Krankheiten. [11]

Wie Wasser sein muss, damit es “zellgängig” ist – mit dieser Frage beschäftigte sich Dr. Pollack. Er gilt als Entdecker des 4. Aggregatzustandes des Wassers, dem sogenannten EZ-Wasser. Pollack fand heraus, dass in gesunden Zellen und Zellzwischenräumen genau dieses EZ-Wasser mit hexagonaler Struktur (6 Ecken) vorherrscht. Brauchen wir daher Wasser, das diese Eigenschaften aufweist, um unseren Körper gesund zu halten?

Und ist diese Wasserstruktur, wie sie Dr. Pollack beschreibt plus unbelastetes Wasser, wie es Prof. Vincent betont, das Richtige, um den Stoffwechsel zu aktivieren? [Vgl. Buch: Pollack, Dr. Gerald H. Wasser - viel mehr als H2O]

Fakt ist, dass Wasser für die Entgiftung und die Entschlackung des Körpers essentiell ist. Als einfache Berechnung wird empfohlen, dass pro Kilogramm Körpergewicht 0,03 Liter Flüssigkeit aufgenommen werden – je nach Normalgewicht. (Das Normalgewicht berechnen Sie aus Körpergröße minus 100 cm. So kommen Sie z. B. bei einer Größe von 1,70 Meter auf ein Normalgewicht von 70 kg.)
[Vgl. Ingo Froböse „Das Turbo-Stoffwechsel-Prinzip”]

 

Das einfachste, was Sie für Ihren Stoffwechsel tun können, ist ausreichend Wasser zu trinken.

 

Tipp 5: Die Lymphe anregen

Wichtig für den Stoffwechsel ist auch eine Aktivierung der Lymphe, denn diese leiten abgestorbene Zellen, Eiweiß- und Fremdkörper, Bakterien, Fette und andere Stoffwechselendprodukte aus dem Körper. Das Lymphsystem ist wichtig für den Transport von im Darm aufgenommenen Fetten in den Blutkreislauf. Ist dieser Transport gestört, z. B. durch zu viele Eiweißablagerungen, so kann es zu einem Lymphstau kommen. Aber auch Verdauungsstörungen, unerwünschte Gewichtszunahme sowie eine verminderte Absorption von Nährstoffen können eine Folge sein.

Je besser die Schadstoffe aus dem Körper transportiert werden, desto wohler fühlt man sich auch.

Die beste Methode, den Lymphfluss anzuregen, ist körperliche Bewegung, insbesondere Dehn- und Stauchbewegungen der Körperbereiche, die sich in der Nähe der Lymphbahnen und Lymphknoten befinden. Denn wenn dieses Gewebe zusammengepresst wird, z. B. durch Yogaübungen, wird der Lymphfluss umgeleitet und somit kann sich der Stau regulieren.

 

Tipp: Daher – gleich morgens nach dem Wachwerden, recken und strecken Sie sich am besten schon in Ihrem Bett. Abends, bevor Sie ins Bett gehen, streichen Sie mit leichtem Druck ihre Lymphbahnen entlang der Innenseiten von Beinen und Armen sowie Leiste und Achsel aus. [Froböse] Sie können den natürlichen Lymphfluss auch mit Kräutern wie z. B. Ackerschachtelhalm, Brennnessel oder Kurkuma anregen.

 

Tipp 6: Bitterstoffe kurbeln den Stoffwechsel an

Die haarigen Blätter des Gemeinen Beifuß', die viele Bitterstoffe enthalten

Bitterstoffe unterstützen vor allem die Gallensaftproduktion. Hier ist der gemeine Beifuß abgebildet.

 

Traditionell werden auch Heilkräuter verwendet, um den Stoffwechsel anzukurbeln. Löwenzahn, Artischocken oder auch Wermut sind reich an Bitterstoffen, wodurch die Gallensaftproduktion angeregt wird. Bauen Sie sie regelmäßig in Ihren Menüplan ein. Denn die Galle ist wichtig für die Fettverdauung. Sie sorgt dafür, dass Fette aus der Nahrung aufgespalten werden und sich dadurch auch besser abbauen lassen.

Viele Pflanzen enthalten Bitterstoffe, mit denen Sie den Stoffwechsel aktivieren können.

Enzian, Wermut, Beifuß enthalten reichliche Bitterstoffe, ebenso wie Artischockenblätter, Mariendistel oder Löwenzahn. Früher enthielt jede Gurke ausreichend Bitterstoffe, was jedoch mehr und mehr heraus gezüchtet wurde zugunsten eines besseren Geschmacks. Denn Bitterstoffe sind alles andere als lecker. Und das hat auch seinen Sinn, denn viele Pflanzen, die bitter schmecken, sind auch für uns Menschen ungenießbar und giftig. Dennoch sind sie in geringen Maßen wichtig. Schon im Mund beginnen sie, den Stoffwechsel zu aktivieren, indem sie die Speicheldrüsen anregen. Auch bewirken sie, dass bestimmte Verdauungshormone und Gallensäfte ausgeschüttet werden - eine große Hilfe beim Abnehmen!

 

Tipp: Nehmen Sie bitterstoffhaltige Pflanzen in Form von Tees, Tinkturen oder Gemüse in Ihre Ernährung mit auf.

 

Tipp 7: Integrieren Sie Enzyme in Ihren Speiseplan

Halbierte Ananas auf gelbem Hintergrund

Natürliche Enzyme, wie z.B. das Bromelain aus der Ananas, sind entscheidende Helfer für die Verdauung von Nahrung.

 

Der menschliche Stoffwechsel würde ohne sie nicht funktionieren: Enzyme sind lebenswichtig! Sie sind Katalysatoren für sämtliche Auf- und Abbauprozesse im Körper. Allein am Stoffwechsel sind mehr als tausend Enzyme beteiligt. Ohne sie gäbe es faktisch keinen Stoffwechsel und Ihr Körper könnte keine Nährstoffe aufnehmen. [Robert Morse. Das Detox-Wunder]

Enzyme steuern die Verdauung, die Atmung, das Wachstum und sogar die Körperentgiftung. Besteht ein Ungleichgewicht, kann es zu Entzündungen kommen.

Interessant für die Stoffwechselaktivierung sind vor allem die Enzyme, die von außen über die Nahrung zugeführt werden, die exogenen Enzyme. Denn diese helfen dem Körper dabei, die Nahrung in Einzelteile abzubauen. Reich an Enzymen sind vor allem exotische Obstsorten wie z. B. Papayas, Kiwis, Bananen, Feigen, Ananas. Aber auch Äpfel und Birnen haben einen hohen Enzymgehalt.

Auch Gemüse ist reich an Enzymen, vorausgesetzt, Sie verzehren es roh. Daher sollten in Ihrem Speiseplan Tomaten, Gurken oder Brokkoli nicht fehlen.

Auch fermentierte Produkte wie Sauerkraut sind reich an wertvollen Enzymen. Enzyme können auch supplementiert werden, v. a. bei schweren oder chronischen Beschwerden. Sollten Sie sich von Rohkost ernähren, ist dies jedoch nicht notwendig. [Robert Morse. Das Detox-Wunder, S. 111]

 

Achtung: Exogene Enzyme aus der Nahrung überstehen kein Kochen, sie werden ab 43° Celsius zerstört.

 

Tipp 8: Meiden Sie giftige Substanzen und Übersäuerung

Nicht nur in der Umwelt, auch in der Nahrung sind mittlerweile sehr viele toxische Stoffe enthalten. Sei es das Glyphosat in konventionellem Gemüse, die Medikamentenrückstände im Trinkwasser oder die zahlreichen Zusatzstoffe in industriell verarbeiteter Nahrung - die Liste ist lang und sorgt für zusätzliche Belastungen Ihres Stoffwechsels. Denn dies kann über den Ernährungsstil hinaus dafür sorgen, dass Ihr Körper übersäuert und seine Schlacken nicht so effizient abtransportieren kann. Entgiftung und basische Kost sollten daher auch Teil Ihres Stoffwechsel-Aktivierungs-Programms sein.

 

Tipp: Achen Sie darauf, was Sie genau trinken und essen.

 

Tipp 9: Aktivieren Sie Ihre Mitochondrien

Wussten Sie, dass auch die Mitochondrien wichtig sind bei der Aktivierung des Stoffwechsels? Mitochondrien - was war das noch einmal? Genau. Das sind die kleinen Kraftwerke unserer Zellen, die aus Nährstoffen und Sauerstoff Energie produzieren (ATP). Und diese Energie braucht unser Körper, z. B. für die Stoffwechselprozesse.

Unsere Mitochondrien können aber durch viele Umwelteinflüsse wie Schwermetalle, Pestizide, Weichmacher oder Elektrosmog (Mobilfunkstrahlung, WLAN, PC) in ihrer Funktion beeinträchtigt sein. Auch Infektionen, Medikamente, Stress oder fehlende Mikronährstoffe können sich auf die Mitochondrien auswirken und sogenannte Mitochondriopathien erzeugen. Kurzum: Unsere Mitochondrien funktionieren dann nicht mehr so, wie sie es sollten, und der Stoffwechsel kann beeinträchtigt werden.

Erkennbar ist dies z. B. an einem Energiemangel. Mitochondriopathien können sich auch auf das Gehirn, die Skelettmuskulatur und den Herzmuskel auswirken. Hier gibt es besonders viele Mitochondrien. [Vgl. Christian Dittrich-Opitz. Mitochondrien]

Um den Stoffwechsel über die Mitochondrien zu aktivieren, ist regelmäßige Bewegung ein sehr guter Einflussfaktor wie auch bestimmte Nährstoffe.

Ihr Stoffwechsel liebt eine gute Durchblutung, denn so kann der Stoffaustausch optimal erfolgen. Gerade durch aerobes Training wie Joggen, Walken oder Radfahren arbeiten Herz und Lunge stärker und der Sauerstoffverbrauch des Körpers erhöht sich. Der aufgenommene Sauerstoff unterstützt wiederum bei der Verstoffwechselung von Fetten und Glukose. Sie kurbeln also die Fettverbrennung an.

Durch die vermehrte Sauerstoffaufnahme wird der Energiestoffwechsel bis in die Zellen hinein aktiviert. Die Mitochondrien beginnen, sich durch ein sauerstoffreiches Ausdauertraining zu vermehren, und produzieren mehr Energie. Übrigens ist Froböse zufolge das Tripeptid Glutathion im Körper für den Schutz der Mitochondrien zuständig. Auch NADH (reduziertes Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid) – so konnten Studien zeigen – nehmen, selbst wenn sie über die Nahrung aufgenommen werden, Einfluss auf die Energieproduktion der Mitochondrien. [12, 13] Dr. med. Helena Orfanos-Boeckel weist auch darauf hin, dass das Coenzym Q10 sowie die Alpha-Liponsäure und Magnesium wichtige Substanzen für die Mitochondrien sind.

 

Tipp: Essentiell für die Mitochondrien sind neben Bewegung vor allem Mikronährstoffe.

 

Tipp 10: Durch Stressreduktion den Stoffwechsel aktivieren

Dass Stress seine körperlichen Spuren hinterlässt, das wissen wir intuitiv. Tatsächlich kann sich chronischer Stress negativ auf den Stoffwechsel auswirken, denn dann erhöht sich das Hormon Cortisol. Dies wiederum steigert den Appetit. Es kommt zu Heißhungerattacken, die die Fettansammlung fördern können. Wer in Stressphasen viel zu spät ins Bett geht, für den ist vielleicht auch gut zu wissen, dass Schlafmangel zu Störungen des Hormonhaushalts nach sich ziehen kann, was sich wiederum negativ auf den Stoffwechsel auswirkt.

 

Tipp: Daher ist es so wichtig, sich mit den Stressursachen zu befassen und sein Leben von chronischem Stress zu befreien und idealerweise zwischen 7-9 Stunden zu schlafen.

 

Fazit:

Um Ihren Stoffwechsel anzukurbeln, sollten Sie sich Zeit geben. Die kurzen Erfolge der gängigen Diäten können Sie so gegen einen langfristigen Erfolg eintauschen. Selbstverständlich spricht nichts gegen eine Reinigungskur im Frühling. Dennoch sind die Erfolgsfaktoren für einen aktiveren Stoffwechsel: aerobes Training, ein optimiertes Trinkverhalten, das Integrieren von Bitterstoffen sowie die Aufnahme enzymreicher und möglichst biologischer Nahrung. Die Zeit der Diäten ist dann vorbei!

Spannende Bücher zum Thema:

Rezepte für eine Ernährungsumstellung auf Frischkost:

Warum Bewegung gesünder macht und den Stoffwechsel aktiviert:

Die Entdeckung des 4. Aggregatzustandes von Wasser und die Bedeutung für die Zellen:

Erklärungen zum Fettstoffwechsel, zu Proteinen und was Krankheit eigentlich wirklich bedeutet. Ein sehr empfehlenswerter, umfassender Detox-Guide:

Mitochondrien - ein spannendes Thema bei Energiemangel:

Thema Blutwerte richtig lesen und den Bedarf an Nährstoffen erkennen:

 

Disclaimer:

Wenn Sie unter Adipositas oder Stoffwechselstörungen leiden, lassen Sie sich von Ihrem naturheilkundlich ausgerichteten Arzt oder Heilpraktiker beraten. Zusätzlich kann auch eine Ernährungsberatung Hilfestellung bieten. Mit diesem Artikel stellen wir den Stand aktueller Studien und Bücher vor, er dient nicht der Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung.


Bilder:

Shutterstock: ESB Professional

Unsplash: Engin Akyurt, Simone Garritano, Vino Li

Abnehmen ohne Hungerkur - 10 Tipps für einen aktiven Stoffwechsel

von Jannyn Saß

Joggende Person auf Trampelpfad im Grünen, sonniges Wetter

Viele Menschen möchten gern abnehmen und sind nach mühsamen Diäten enttäuscht und frustriert, wenn sie den Jo-Jo-Effekt erleben müssen. Dieser Effekt ist die natürliche Antwort des Körpers auf Hungerzeiten, wenn er nach längerem Nahrungsentzug das Überlebensprogramm startet und für die Zukunft vorsorgen möchte. Denn durch Reduktionsdiäten wird der Körper in einen Ausnahmezustand versetzt, im Zuge dessen er seine Energiereserven erschöpft. Das betrifft sowohl die Kohlenhydrate- als auch die Eiweißdepots. Was viele nicht wissen: Die Proteine der Muskeln werden ebenfalls genutzt, ein Muskelabbau ist die Folge.

Genau deshalb sind Hungerkuren nicht nur wenig effektiv, sondern auch nachteilig. Wenn Sie langfristig eine Gewichtsreduktion anstreben, empfiehlt es sich daher eher, den Stoffwechsel anzukurbeln.

Doch wie genau funktioniert das? Und was braucht es konkret, um den Stoffwechsel in Schwung zu bringen? Erfahren Sie in diesem Artikel die zehn wichtigsten Aspekte. 

Wie kann ich meinen Stoffwechsel aktivieren?

Um tiefer zu verstehen, wie der Stoffwechsel angekurbelt werden kann, muss man wissen, was der Stoffwechsel eigentlich ist.

Einfach gesagt, handelt es sich beim Stoffwechsel um einen Prozess, bei dem der Körper Nahrungsmittel und Getränke in Energie umwandelt.

Dabei verbinden sich die Kalorien in Nahrungsmitteln und Getränken mit Sauerstoff, um die vom Körper benötigte Energie zu erzeugen. Alle Energie gewinnen wir also aus den Stoffwechselprozessen unseres Körpers. Und welche gibt es da genau?

Im Körper laufen viele verschiedene Stoffwechselprozesse ab. So gibt es beispielsweise den Kohlenhydratstoffwechsel, der alle Vorgänge beschreibt, in denen es um die Verwertung von Zucker geht. Beim Eiweißstoffwechsel werden mithilfe von Enzymen Proteine aufgespalten und so für die Energiegewinnung gesorgt. Beim Fettstoffwechsel werden Fette (auch Lipide genannt) im Körper abgebaut, genutzt und synthetisiert. Auch der Fettstoffwechsel ist entscheidend für die Energieproduktion. Wichtig sind noch der Anabolismus (Baustoffwechsel) und der Katabolismus (Hungerstoffwechsel).

Wenn es darum geht, den Stoffwechsel zu aktivieren, muss der Energieverbrauch des Körpers gesteigert werden. Das führt zu einer erhöhten Verbrennung von Kalorien und langfristig zum Wunschgewicht. In Deutschland leiden etwa 58 % der Menschen an Übergewicht und sogar 16 Millionen an einer schwerwiegenden Adipositas (Fettleibigkeit). Hinzu gesellen sich mögliche Folgeerkrankungen wie eine verminderte Lebenserwartung, Arthrose, Leberverfettung, Thrombosen, Vorhofflimmern, Herzinfarkt und Schlaganfall. [1] Wenn der Arzt diese Prognosen stellt, ist dies bei weitem nicht mehr lustig und kann sogar erst recht Resignation und Frustration auslösen.

Daher ist der Jo-Jo-Effekt nicht nur ein Schönheitsproblem, sondern tatsächlich für Menschen mit Übergewicht und Adipositas auch ein gesundheitliches. Auch die Lebensqualität leidet, denn die zusätzlichen Pfunde werden nicht selten von Bluthochdruck, Erschöpfung, Müdigkeit und gesellschaftlicher Ablehnung begleitet. Hinzu kommen Medikamente und deren unerwünschten Nebenwirkungen. All dies führt auf direktem Wege in eine Negativspirale. Um dort herauszukommen, bedarf es des richtigen Wissens über den Stoffwechsel und des Wunsches, das Leben selbst in die Hand zu nehmen und sich um die Stoffwechselaktivierung zu kümmern.

Tipp 1: Bewegung – der wichtigste Stoffwechselaktivator

Vielleicht haben Sie das auch beobachten können: Menschen, die sich viel bewegen, sind meistens schlank. Ob aerobes Training wie Laufen, Schwimmen, Radfahren oder Krafttraining – durch regelmäßige körperliche Aktivität wird der Stoffwechsel angeregt. Denn durch körperliche Aktivität benötigt der Körper zusätzliche Energie, um Muskeln zu bewegen und aufrechtzuerhalten. Dies wiederum erhöht den Energieverbrauch und trägt dazu bei, mehr Kalorien zu verbrennen, was den Stoffwechsel ankurbelt.

Zugleich hilft regelmäßige Bewegung beim Aufbau und Erhalt der Muskelmasse. Und Muskeln haben gegenüber Fetten einen großen Vorteil: Muskeln sind metabolisch aktives Gewebe, das selbst in Ruhe mehr Energie verbraucht als Fettgewebe. Deshalb wird durch den Aufbau von Muskelmasse auch der Grundumsatz des Stoffwechsels erhöht. Der Körper verbraucht dadurch mehr Energie, selbst dann, wenn er in Ruhe ist.

Auch hilft Bewegung dabei, die Insulinsensitivität zu verbessern. Dadurch können die Zellen effektiver auf Insulin reagieren und Glukose aus dem Blut aufnehmen. Das bedeutet, dass der Blutzuckerspiegel besser reguliert und auf diese Weise zugleich auch der Stoffwechsel optimiert wird.

Außerdem kann die körperliche Fitness das hormonelle Gleichgewicht verbessern und Hormone wie Insulin, Leptin und Ghrelin, die an der Regulation des Appetits und des Energieverbrauchs beteiligt sind, ins richtige Lot bringen.

 

“Wir sind zum Gehen und Laufen geboren.”

Melanie Hümmelgen, Christian Sturm, Helge Riepenhof

Die Bewegungs-Docs - Bewegung als Medizin

 

Deshalb: Bewegung ist einer der wichtigsten Faktoren, um den Stoffwechsel zu aktivieren.

 

Tipp 2: Die Ernährung: Richtig essen für einen aktiven Stoffwechsel

Die Ernährung ist der direkteste Weg, wie Sie Ihren Stoffwechsel beeinflussen können. Eine gesunde Ernährung ist essenziell, wenn die Pfunde purzeln sollen.

Übergewicht ist immer ein Zeichen dafür, dass die Nahrung, die der Körper bislang bekommen hat, in der Zusammensetzung und der Energetik nicht dem wirklichen Bedarf entspricht. Es kommt zur Einlagerung von unerwünschtem Ballast. Brot, Mehlspeisen, Auszugsmehl, Gebackenes und Gebratenes, tierische Fette, Zucker, Kaffee und Alkohol - all dies findet sich letztlich auf unseren Hüften in Ringform wieder. Denn die falsche Ernährung und zu viel davon kann unser Stoffwechsel nicht verwerten. (Hinzu kommen noch die vielen Zusatzstoffe der industriellen Fertignahrung!)

In seiner Not baut der Körper überschüssige Eiweiße zu Aminosäuren ab. Diese werden zu organischen Säuren umgewandelt (Ketonsäuren zusammen mit gesättigten Fettsäuren und überschüssigen Zuckern). Das Problem daran ist, dass diese nicht verstoffwechselt werden können und daher eingelagert werden. Dadurch wird das Bindegewebe, aber auch feinste Blutgefäße förmlich “zugeklebt”. Dies bleibt nicht ohne Folgen, denn es können Entzündungen durch die Einlagerungen gerade in den Blutkapillaren entstehen, aber auch in den Gelenken, der Leber und im Bindegewebe der Hirnsubstanz. [2]

Ein Zuviel an Proteinen - egal ob pflanzlich oder tierisch - kann dazu führen, dass sich Stoffwechselerkrankungen verschlimmern. Eiweißreiche Nahrung kann auch wieder eine starke Säurebelastung für die Nieren darstellen. [3]

Eine Möglichkeit, dem entgegenzuwirken und den Stoffwechsel anzukurbeln, ist eine Ernährungsumstellung auf lebendige, vegetabile Frischkost (Rohkost) - dem Arzt Dr. Bircher-Benner zufolge ist dies die effektivste Methode überhaupt. [4]

 

“Sie ist die Therapie der Ursache und darum die einzige Möglichkeit, Adipositas und Untergewichtigkeit zuverlässig und dauerhaft zu heilen. Rheumatische Entzündungsherde heilen aus, die Arteriosklerose wird rückläufig, die Insulinresistenz geht zurück, die Blutfettwerte normalisieren sich, die Zellenergie verbessert sich, die Alzheimerkrankheit wird verhütet: Aus Degeneration wird Regeneration, wird neue Lebensfreude: Ein Weg, der sich lohnt.”

Dr. med. Andres Bircher

 

Weniger Zucker, dafür mehr Proteine

Zucker macht zwar schnell satt, aber das Hungergefühl ist meistens ebenso schnell zurück, sobald der Insulinspiegel sinkt. Es gibt sogar Studien, die behaupten, man könne Kohlenhydrate ohnehin komplett weglassen. [5]

Eiweiße hingegen machen ebenfalls schnell satt und die Sättigung hält länger an als bei Zucker. Das macht Proteine zu idealen Helfern für die langfristige Gewichtsreduktion und genau deshalb empfehlen viele gängige Ratgeber zum Thema Stoffwechselaktivierung, sich auf Proteine zu konzentrieren. Dies stimmt auch ansatzweise. Denn proteinreiche Nahrungsmittel wie z. B. mageres Fleisch, Fisch, Eier und Hülsenfrüchte benötigen eine sehr viel größere Menge an Energie für die Verdauung als Kohlenhydrate oder Fette. Konkret gesprochen, werden 20 bis 30 Prozent des Kaloriengehaltes von Proteinen sofort in die Verdauungsarbeit investiert, wodurch tatsächlich der Stoffwechsel vorübergehend gesteigert wird.

 

Ist es deshalb empfehlenswert, bei Stoffwechselkuren komplett auf Proteine zu setzen?
Die Antwort lautet Ja und Nein.

 

Dass eine eiweißlastige Ernährung einen Überschuss an organischen Säuren produziert, die im Gewebe eingelagert werden, haben wir oben gesehen. Das richtige Maß ist hier entscheidend.

Auch die “richtigen” Proteine sind essenziell. Das bedeutet, dass man nicht endlos Fleisch zu sich nehmen oder wahllos Milchprodukte und Eier verzehren sollte. Gerade beim Fleischkonsum muss man die Bedingungen der Tierhaltung berücksichtigen und auch, dass den Tieren in der Massentierhaltung oft hohe Mengen an Medikamenten wie z. B. Antibiotika zugeführt werden. [6, 7]

Spannend in Bezug auf Fleischkonsum sind auch die Aussagen von Robert Morse in seinem Buch Das Detox Wunder, die wir hier zur Anregung mitgeben möchten. Er ist der Meinung, dass Fleisch, das so oft als guter Energiespender angepriesen wird, suboptimal ist, da die Energie vor allem aus dem im Fleisch enthaltenen Adrenalin übernommen wird. Das ist eine dynamische Energie, die sehr aufgeputscht ist. Adrenalin entsteht schließlich aus der Angst der Tiere auf dem Schlachthof. Bei Adrenalin handelt es sich um einen Neurotransmitter, der über das Nervensystem Energie in den Körper pumpt. Deshalb fühlen sich Fleischesser auch so stark. Das hat aber langfristig Konsequenzen, da der Fleischkonsum über Jahre hinweg die Nebennieren schwächt, die dann wiederum zu wenige Neurotransmitter ausbilden. Auch können die Nebennieren, wenn sie zu schwach werden, nicht mehr genügend Steroide (Entzündungshemmer) bilden und deshalb Entzündungen fördern. Morse spricht sich weiterhin gegen eine tierische proteinreiche Ernährung aus, da sie zu unnatürlichen Gärungsprozessen im Körper führt und unangenehmer Körpergeruch entstehen bzw. auch ein Nährboden für Parasiten gebildet werden kann. [Morse S. 180]

Verschiedene Studien belegen ebenfalls, dass Proteine aus Fleisch für uns Menschen giftig sind, sobald wir sie über die Darmwand aufnehmen. Ein hoher Verzehr von tierischem Eiweiß scheint sogar im Zusammenhang mit der kardiovaskulären Mortalität zu stehen. [8]

Daher empfehlen sich eher Sattmacher aus pflanzlichen Proteinquellen wie z. B. Quinoa, Amaranth, Buchweizen, Haferflocken oder auch Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Kichererbsen). Gute Unterstützer sind auch proteinhaltige Gemüse wie z. B. Brokkoli, Spinat, Spargel, Kohl oder auch Nüsse und Sämereien. Für Kaffeetrinker, die ihren Stoffwechsel über Proteine ankurbeln wollen, empfiehlt sich übrigens auch der proteinreiche Lupinenkaffee als Ersatz.

 

Es kristallisiert sich heraus, dass eine proteinreiche Ernährung (aus pflanzlichen Quellen) sehr unterstützend ist, um den Stoffwechsel zu aktivieren. [9]

Fette ja, aber die gesunden

Fette sind ebenfalls wichtig und werden zu Unrecht verteufelt. Denn der Körper braucht sie dringend, nur nicht im Übermaß. Fette sind essenziell für die Energiegewinnung des Körpers und werden ähnlich wie die Proteine, die zu Aminosäuren abgebaut werden, zu einzelnen Fettsäuren zerlegt. Dafür sind im Körper die Leber und die Gallenblase sowie der erste Teil des Dünndarms verantwortlich. Deshalb ist es so wichtig, die Leber  zu reinigen, wenn Sie Ihren Stoffwechsel aktivieren wollen.

Bei der Aufnahme von Fetten ist es wichtig, dass Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren im richtigen Verhältnis vorliegen sollten. Zu viel Omega-6-Fettsäuren fördern Entzündungen, hohen Blutdruck, Thrombosen, Rheuma oder Depressionen, während Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA) Gehirn, Herz, Nervenzellen, Gefäße und Schilddrüse unterstützen. [Vgl. Dr. med. Helena Orfanos-Boeckel. Nährstofftherapie] Eine gute Quelle für Omega-3-Öl sind Fischöl, Krillöl und Algenöl.

 

Alle diese Öle können den Stoffwechsel beschleunigen und dadurch werden mehr Kalorien verbrannt.

 

Tipp 3: Nährstoffe für den Stoffwechsel

Auch wenn es viele Menschen glauben – eine gesunde Ernährung reicht heutzutage nicht mehr aus, um wirklich dauerhaft mit dem Stress und der zunehmenden Umweltbelastung umgehen zu können. Zum einen hat der Vitalstoffgehalt von Obst und Gemüse drastisch abgenommen, zum anderen ist dieses zugleich sehr viel mehr mit Schadstoffen belastet, als es das noch in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts war. [10]

Hinzu kommt: Obgleich allgemein bekannt ist, dass bestimmte Nährstoffe lebenswichtig für eine gute Stoffwechselfunktion sind, fehlt dieses Wissen immer noch in der klassischen Medizin. Dr. med. Orfanos-Boeckel betont, dass der Stoffwechsel mit Nährstoffen so eingestellt werden kann, dass er wieder gut funktioniert. [Vgl. Dr. med. Helena Orfanos-Boeckel. Nährstoff-Therapie]

 

“Wenn man eine optimale Nährstoffversorgung erzielen möchte, sodass der zelluläre Stoffwechsel bestmöglich funktioniert, dann ist das mit Ernährung allein nicht zu schaffen. Erst recht nicht ab einem Alter von 40-50 Jahren.”

Helena Orfanos-Boeckel

 

Orfanos-Boeckel geht es darum, über Nährstoffe einen gesund funktionierenden Stoffwechsel wiederherzustellen, in dem Krankheiten es schwer haben. Dabei unterscheidet sie in der Bewertung der Laborwerte zwischen Krank- und Gesund-Werten - eine sehr spannende Sicht.

Versorgen Sie sich täglich mit Vitalstoffen. Vitamine unterstützen den Stoffwechsel beispielsweise bei der Verarbeitung von Kohlenhydraten und Eiweißen. Sie sorgen auch für deren Umbau und helfen bei der Energiegewinnung. Dabei sind es insbesondere die B-Vitamine , die dabei unterstützen, den Stoffwechsel zu aktivieren. Aber auch Jod, Mineralstoffe und viele Enzyme sind wichtig für den fitten Stoffwechsel und um dauerhaft schlank zu bleiben.

 

Tipp 4: Viel Wasser trinken

Person im Hintergrund unscharf, hält ein Wasserglas in die Kamera

Oft wird zu wenig getrunken, aber auch die Trinkwasserqualität ist entscheidend.

 

Wasser ist nicht nur die Grundlage allen menschlichen Lebens, sondern auch das wichtigste Transport- und Lösungsmittel und daher die Komponente für Entgiftung und Stoffwechselaktivierung, die viel zu oft vernachlässigt wird. Wasser dringt in jede Körperzelle ein und regelt sämtliche Abläufe des Stoffwechsels, darunter die Verdauung und die Herz- und Kreislaufreaktion.

Doch häufig wird viel zu wenig getrunken, die Schlacken können nicht abtransportiert werden und dies führt zu einer azidotischen Verschiebung im inneren Milieu des Körpers – zur Übersäuerung. Das bildet den Boden für weitere Erkrankungen [Vgl. “Die Mikrobe ist nichts, das Milieu ist alles” - Milieutheorie nach Antoine Béchamp, französischer Arzt, Chemiker, Pharmazeut]

Aber nicht nur durch zu wenig Wasser können die Stoffwechselprozesse nicht gut angeregt werden, auch belastetes Trinkwasser – und das ist häufig der Fall – kann sie behindern. Dieses Wissen geht auf Prof. Louis-Claude Vincent zurück. Er fand heraus, dass belastetes Wasser (z. B. durch Schwermetalle) den osmotischen Druck außerhalb und nicht innerhalb der Zelle erhöht. In den Zellen – selbst dort, wo das Wasser eigentlich hin soll – verringert sich der Druck und das Zellgleichgewicht wird gestört. Nach Prof. Vincent ist daher belastetes Wasser, das nicht “zellgängig” ist, die Ursache für viele Krankheiten. [11]

Wie Wasser sein muss, damit es “zellgängig” ist – mit dieser Frage beschäftigte sich Dr. Pollack. Er gilt als Entdecker des 4. Aggregatzustandes des Wassers, dem sogenannten EZ-Wasser. Pollack fand heraus, dass in gesunden Zellen und Zellzwischenräumen genau dieses EZ-Wasser mit hexagonaler Struktur (6 Ecken) vorherrscht. Brauchen wir daher Wasser, das diese Eigenschaften aufweist, um unseren Körper gesund zu halten?

Und ist diese Wasserstruktur, wie sie Dr. Pollack beschreibt plus unbelastetes Wasser, wie es Prof. Vincent betont, das Richtige, um den Stoffwechsel zu aktivieren? [Vgl. Buch: Pollack, Dr. Gerald H. Wasser - viel mehr als H2O]

Fakt ist, dass Wasser für die Entgiftung und die Entschlackung des Körpers essentiell ist. Als einfache Berechnung wird empfohlen, dass pro Kilogramm Körpergewicht 0,03 Liter Flüssigkeit aufgenommen werden – je nach Normalgewicht. (Das Normalgewicht berechnen Sie aus Körpergröße minus 100 cm. So kommen Sie z. B. bei einer Größe von 1,70 Meter auf ein Normalgewicht von 70 kg.)
[Vgl. Ingo Froböse „Das Turbo-Stoffwechsel-Prinzip”]

 

Das einfachste, was Sie für Ihren Stoffwechsel tun können, ist ausreichend Wasser zu trinken.

 

Tipp 5: Die Lymphe anregen

Wichtig für den Stoffwechsel ist auch eine Aktivierung der Lymphe, denn diese leiten abgestorbene Zellen, Eiweiß- und Fremdkörper, Bakterien, Fette und andere Stoffwechselendprodukte aus dem Körper. Das Lymphsystem ist wichtig für den Transport von im Darm aufgenommenen Fetten in den Blutkreislauf. Ist dieser Transport gestört, z. B. durch zu viele Eiweißablagerungen, so kann es zu einem Lymphstau kommen. Aber auch Verdauungsstörungen, unerwünschte Gewichtszunahme sowie eine verminderte Absorption von Nährstoffen können eine Folge sein.

Je besser die Schadstoffe aus dem Körper transportiert werden, desto wohler fühlt man sich auch.

Die beste Methode, den Lymphfluss anzuregen, ist körperliche Bewegung, insbesondere Dehn- und Stauchbewegungen der Körperbereiche, die sich in der Nähe der Lymphbahnen und Lymphknoten befinden. Denn wenn dieses Gewebe zusammengepresst wird, z. B. durch Yogaübungen, wird der Lymphfluss umgeleitet und somit kann sich der Stau regulieren.

 

Tipp: Daher – gleich morgens nach dem Wachwerden, recken und strecken Sie sich am besten schon in Ihrem Bett. Abends, bevor Sie ins Bett gehen, streichen Sie mit leichtem Druck ihre Lymphbahnen entlang der Innenseiten von Beinen und Armen sowie Leiste und Achsel aus. [Froböse] Sie können den natürlichen Lymphfluss auch mit Kräutern wie z. B. Ackerschachtelhalm, Brennnessel oder Kurkuma anregen.

 

Tipp 6: Bitterstoffe kurbeln den Stoffwechsel an

Die haarigen Blätter des Gemeinen Beifuß', die viele Bitterstoffe enthalten

Bitterstoffe unterstützen vor allem die Gallensaftproduktion. Hier ist der gemeine Beifuß abgebildet.

 

Traditionell werden auch Heilkräuter verwendet, um den Stoffwechsel anzukurbeln. Löwenzahn, Artischocken oder auch Wermut sind reich an Bitterstoffen, wodurch die Gallensaftproduktion angeregt wird. Bauen Sie sie regelmäßig in Ihren Menüplan ein. Denn die Galle ist wichtig für die Fettverdauung. Sie sorgt dafür, dass Fette aus der Nahrung aufgespalten werden und sich dadurch auch besser abbauen lassen.

Viele Pflanzen enthalten Bitterstoffe, mit denen Sie den Stoffwechsel aktivieren können.

Enzian, Wermut, Beifuß enthalten reichliche Bitterstoffe, ebenso wie Artischockenblätter, Mariendistel oder Löwenzahn. Früher enthielt jede Gurke ausreichend Bitterstoffe, was jedoch mehr und mehr heraus gezüchtet wurde zugunsten eines besseren Geschmacks. Denn Bitterstoffe sind alles andere als lecker. Und das hat auch seinen Sinn, denn viele Pflanzen, die bitter schmecken, sind auch für uns Menschen ungenießbar und giftig. Dennoch sind sie in geringen Maßen wichtig. Schon im Mund beginnen sie, den Stoffwechsel zu aktivieren, indem sie die Speicheldrüsen anregen. Auch bewirken sie, dass bestimmte Verdauungshormone und Gallensäfte ausgeschüttet werden - eine große Hilfe beim Abnehmen!

 

Tipp: Nehmen Sie bitterstoffhaltige Pflanzen in Form von Tees, Tinkturen oder Gemüse in Ihre Ernährung mit auf.

 

Tipp 7: Integrieren Sie Enzyme in Ihren Speiseplan

Halbierte Ananas auf gelbem Hintergrund

Natürliche Enzyme, wie z.B. das Bromelain aus der Ananas, sind entscheidende Helfer für die Verdauung von Nahrung.

 

Der menschliche Stoffwechsel würde ohne sie nicht funktionieren: Enzyme sind lebenswichtig! Sie sind Katalysatoren für sämtliche Auf- und Abbauprozesse im Körper. Allein am Stoffwechsel sind mehr als tausend Enzyme beteiligt. Ohne sie gäbe es faktisch keinen Stoffwechsel und Ihr Körper könnte keine Nährstoffe aufnehmen. [Robert Morse. Das Detox-Wunder]

Enzyme steuern die Verdauung, die Atmung, das Wachstum und sogar die Körperentgiftung. Besteht ein Ungleichgewicht, kann es zu Entzündungen kommen.

Interessant für die Stoffwechselaktivierung sind vor allem die Enzyme, die von außen über die Nahrung zugeführt werden, die exogenen Enzyme. Denn diese helfen dem Körper dabei, die Nahrung in Einzelteile abzubauen. Reich an Enzymen sind vor allem exotische Obstsorten wie z. B. Papayas, Kiwis, Bananen, Feigen, Ananas. Aber auch Äpfel und Birnen haben einen hohen Enzymgehalt.

Auch Gemüse ist reich an Enzymen, vorausgesetzt, Sie verzehren es roh. Daher sollten in Ihrem Speiseplan Tomaten, Gurken oder Brokkoli nicht fehlen.

Auch fermentierte Produkte wie Sauerkraut sind reich an wertvollen Enzymen. Enzyme können auch supplementiert werden, v. a. bei schweren oder chronischen Beschwerden. Sollten Sie sich von Rohkost ernähren, ist dies jedoch nicht notwendig. [Robert Morse. Das Detox-Wunder, S. 111]

 

Achtung: Exogene Enzyme aus der Nahrung überstehen kein Kochen, sie werden ab 43° Celsius zerstört.

 

Tipp 8: Meiden Sie giftige Substanzen und Übersäuerung

Nicht nur in der Umwelt, auch in der Nahrung sind mittlerweile sehr viele toxische Stoffe enthalten. Sei es das Glyphosat in konventionellem Gemüse, die Medikamentenrückstände im Trinkwasser oder die zahlreichen Zusatzstoffe in industriell verarbeiteter Nahrung - die Liste ist lang und sorgt für zusätzliche Belastungen Ihres Stoffwechsels. Denn dies kann über den Ernährungsstil hinaus dafür sorgen, dass Ihr Körper übersäuert und seine Schlacken nicht so effizient abtransportieren kann. Entgiftung und basische Kost sollten daher auch Teil Ihres Stoffwechsel-Aktivierungs-Programms sein.

 

Tipp: Achen Sie darauf, was Sie genau trinken und essen.

 

Tipp 9: Aktivieren Sie Ihre Mitochondrien

Wussten Sie, dass auch die Mitochondrien wichtig sind bei der Aktivierung des Stoffwechsels? Mitochondrien - was war das noch einmal? Genau. Das sind die kleinen Kraftwerke unserer Zellen, die aus Nährstoffen und Sauerstoff Energie produzieren (ATP). Und diese Energie braucht unser Körper, z. B. für die Stoffwechselprozesse.

Unsere Mitochondrien können aber durch viele Umwelteinflüsse wie Schwermetalle, Pestizide, Weichmacher oder Elektrosmog (Mobilfunkstrahlung, WLAN, PC) in ihrer Funktion beeinträchtigt sein. Auch Infektionen, Medikamente, Stress oder fehlende Mikronährstoffe können sich auf die Mitochondrien auswirken und sogenannte Mitochondriopathien erzeugen. Kurzum: Unsere Mitochondrien funktionieren dann nicht mehr so, wie sie es sollten, und der Stoffwechsel kann beeinträchtigt werden.

Erkennbar ist dies z. B. an einem Energiemangel. Mitochondriopathien können sich auch auf das Gehirn, die Skelettmuskulatur und den Herzmuskel auswirken. Hier gibt es besonders viele Mitochondrien. [Vgl. Christian Dittrich-Opitz. Mitochondrien]

Um den Stoffwechsel über die Mitochondrien zu aktivieren, ist regelmäßige Bewegung ein sehr guter Einflussfaktor wie auch bestimmte Nährstoffe.

Ihr Stoffwechsel liebt eine gute Durchblutung, denn so kann der Stoffaustausch optimal erfolgen. Gerade durch aerobes Training wie Joggen, Walken oder Radfahren arbeiten Herz und Lunge stärker und der Sauerstoffverbrauch des Körpers erhöht sich. Der aufgenommene Sauerstoff unterstützt wiederum bei der Verstoffwechselung von Fetten und Glukose. Sie kurbeln also die Fettverbrennung an.

Durch die vermehrte Sauerstoffaufnahme wird der Energiestoffwechsel bis in die Zellen hinein aktiviert. Die Mitochondrien beginnen, sich durch ein sauerstoffreiches Ausdauertraining zu vermehren, und produzieren mehr Energie. Übrigens ist Froböse zufolge das Tripeptid Glutathion im Körper für den Schutz der Mitochondrien zuständig. Auch NADH (reduziertes Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid) – so konnten Studien zeigen – nehmen, selbst wenn sie über die Nahrung aufgenommen werden, Einfluss auf die Energieproduktion der Mitochondrien. [12, 13] Dr. med. Helena Orfanos-Boeckel weist auch darauf hin, dass das Coenzym Q10 sowie die Alpha-Liponsäure und Magnesium wichtige Substanzen für die Mitochondrien sind.

 

Tipp: Essentiell für die Mitochondrien sind neben Bewegung vor allem Mikronährstoffe.

 

Tipp 10: Durch Stressreduktion den Stoffwechsel aktivieren

Dass Stress seine körperlichen Spuren hinterlässt, das wissen wir intuitiv. Tatsächlich kann sich chronischer Stress negativ auf den Stoffwechsel auswirken, denn dann erhöht sich das Hormon Cortisol. Dies wiederum steigert den Appetit. Es kommt zu Heißhungerattacken, die die Fettansammlung fördern können. Wer in Stressphasen viel zu spät ins Bett geht, für den ist vielleicht auch gut zu wissen, dass Schlafmangel zu Störungen des Hormonhaushalts nach sich ziehen kann, was sich wiederum negativ auf den Stoffwechsel auswirkt.

 

Tipp: Daher ist es so wichtig, sich mit den Stressursachen zu befassen und sein Leben von chronischem Stress zu befreien und idealerweise zwischen 7-9 Stunden zu schlafen.

 

Fazit:

Um Ihren Stoffwechsel anzukurbeln, sollten Sie sich Zeit geben. Die kurzen Erfolge der gängigen Diäten können Sie so gegen einen langfristigen Erfolg eintauschen. Selbstverständlich spricht nichts gegen eine Reinigungskur im Frühling. Dennoch sind die Erfolgsfaktoren für einen aktiveren Stoffwechsel: aerobes Training, ein optimiertes Trinkverhalten, das Integrieren von Bitterstoffen sowie die Aufnahme enzymreicher und möglichst biologischer Nahrung. Die Zeit der Diäten ist dann vorbei!

Spannende Bücher zum Thema:

Rezepte für eine Ernährungsumstellung auf Frischkost:

Warum Bewegung gesünder macht und den Stoffwechsel aktiviert:

Die Entdeckung des 4. Aggregatzustandes von Wasser und die Bedeutung für die Zellen:

Erklärungen zum Fettstoffwechsel, zu Proteinen und was Krankheit eigentlich wirklich bedeutet. Ein sehr empfehlenswerter, umfassender Detox-Guide:

Mitochondrien - ein spannendes Thema bei Energiemangel:

Thema Blutwerte richtig lesen und den Bedarf an Nährstoffen erkennen:

 

Disclaimer:

Wenn Sie unter Adipositas oder Stoffwechselstörungen leiden, lassen Sie sich von Ihrem naturheilkundlich ausgerichteten Arzt oder Heilpraktiker beraten. Zusätzlich kann auch eine Ernährungsberatung Hilfestellung bieten. Mit diesem Artikel stellen wir den Stand aktueller Studien und Bücher vor, er dient nicht der Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung.


Bilder:

Shutterstock: ESB Professional

Unsplash: Engin Akyurt, Simone Garritano, Vino Li



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