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Chronische Müdigkeit: Ein klinisches Syndrom?

Wie kommt lang anhaltende Müdigkeit zustande und was können Sie dagegen tun

von Jannyn Saß

Person im Zug mit Kopf auf dem Tisch.

Müdigkeit – das kennt jeder Mensch. Doch wenn Müdigkeit und Erschöpfung zum permanenten Begleiter werden und sich die Ressourcen des Körpers trotz üblicher Erholungsstrategien nicht wieder auffüllen lassen, spricht man entweder von Fatigue oder dem Chronischen Müdigkeitssyndrom (engl. Chronic Fatigue Syndrome, CFS). Manchmal wird es auch als Myalgische Enzephalomyelitis (ME) bezeichnet, und oft werden beide Begriffe kombiniert, also ME/CFS.

Menschen, die darunter leiden, fühlen sich müde und erschöpft ohne ersichtlichen Grund. Der ausgeprägte Energiemangel beeinträchtigt dabei das alltägliche Leben und die Betroffenen ernten oft Unverständnis bei ihren Mitmenschen.

Während chronische Müdigkeit ein Symptom ist, das bei vielen verschiedenen Erkrankungen auftreten kann, ist das Chronische Müdigkeitssyndrom hingegen eine spezifische, schwerwiegende und komplexe Erkrankung mit einer breiten Palette von Symptomen und einer unklaren Ätiologie.

Während die Behandlung einer sekundären chronischen Müdigkeit von der zugrunde liegenden Ursache abhängt, zielt die Therapie bei CFS auf die Linderung der vielfältigen Symptome ab und ist in der Regel multidisziplinär.

In diesem Artikel erfahren Sie,

  • was CFS als klinisches Syndrom bedeutet,
  • welche schulmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten es gibt und
  • wozu die Naturheilkunde rät.

Das chronische Müdigkeitssyndrom – die diagnostischen Kriterien der Schulmedizin

Die diagnostischen Kriterien für das Chronische Müdigkeitssyndrom (CFS) oder Myalgische Enzephalomyelitis (ME), umfassen mehrere spezifische Merkmale. Die am häufigsten verwendeten Hauptkriterien stammen aus den USA und sind vom Institute of Medicine (IOM) verfasst [1]:

  1. Durch Müdigkeit hervorgerufene, starke Beeinträchtigung der Fähigkeit, an Aktivitäten des täglichen Lebens teilzunehmen, neu aufgetreten, länger als sechs Monate anhaltend, nicht durch Anstrengung erklärbar.
  2. Post-Exertional Malaise (PEM): Nach körperlicher oder geistiger Anstrengung verschlechtern sich die Symptome und halten länger als 24 Stunden an.
  3. Kein regenerierender Schlaf: Schlaf, der nicht zur Erholung beiträgt und die Müdigkeit nicht lindert.

Zusätzlich zu den Hauptkriterien können folgende Nebenkriterien auftreten, von denen mindestens eines erforderlich ist, um CFS zu diagnostizieren:

  1. Kognitive Beeinträchtigungen: Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis oder der Konzentration.
  2. Orthostatische Intoleranz: Verschlechterung der Symptome im Stehen oder im aufrechten Sitzen, im Liegen bessert sich der Zustand.

Weitere Symptome zeigen sich häufig als:

  • Schmerzen (z. B. Muskel- oder Gelenkschmerzen ohne Schwellungen oder Rötungen)
  • Halsschmerzen
  • Empfindliche Lymphknoten
  • Kopfschmerzen neuen Typs, Musters oder Schweregrades
  • Muskelkater nach Anstrengung
  • Schlafstörungen anderer Art

Um die Diagnose CFS/ME zu stellen, müssen die Hauptkriterien erfüllt sein, und mindestens eines der Nebenkriterien muss ebenfalls vorhanden sein. Diese Symptome müssen darüber hinaus konsistent vorhanden sein und können nicht durch andere medizinische oder psychiatrische Bedingungen erklärt werden.

Was sind die Ursachen? – Der Stand der Forschung

Die genauen Ursachen des Chronischen Müdigkeitssyndroms (CFS) oder Myalgischen Enzephalomyelitis (ME) sind komplex und noch nicht vollständig verstanden. Die Forschung deutet jedoch auf eine Kombination verschiedener Faktoren hin, die zur Entwicklung der Krankheit beitragen können:

1. Infektionen:

  • Virale Infektionen wie das Epstein-Barr-Virus (EBV), das Zytomegalie-Virus (CMV) und das Humane Herpes-Virus 6 (HHV-6) sind mit CFS in Verbindung gebracht worden. Eine Studie von Andrew Lloyd in Australien fand zum Beispiel heraus, dass ein signifikanter Prozentsatz der Patienten mit CFS zuvor an einer akuten Infektion erkrankt war. [2].
  • Auch bakterielle Infektionen, wie das durch Coxiella burnetii verursachte Q-Fieber, können CFS auslösen.

2. Dysfunktion des Immunsystems:

  • Eine Fehlfunktion des Immunsystems, einschließlich abnormaler B-Zell-Aktivitäten, konnte ebenfalls bei CFS-Patienten festgestellt werden. Studien zeigen, dass das Immunsystem bei diesen Patienten überaktiv reagiert, was zu einer anhaltenden Entzündungsreaktion und damit einhergehender Erschöpfung führt [3] [4].

3. Neurologische und hormonelle Veränderungen:

  • Auch eine abnormale Aktivität in bestimmten Gehirnregionen könnte die subjektive Wahrnehmung von Anstrengung und Müdigkeit beeinflussen. Veränderungen in der Hormonregulation, insbesondere in der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenachse (HPA-Achse), wurden ebenfalls beobachtet [5].

4. Genetische Prädisposition:

  • Genetische Faktoren könnten das Risiko für die Entwicklung von CFS erhöhen. Es gibt Hinweise darauf, dass CFS in Familien gehäuft auftritt, was auf eine erbliche Komponente hinweist [6].

5. Physischer oder emotionaler Stress:

  • Schwere körperliche oder emotionale Belastungen, wie traumatische Ereignisse oder Operationen, können als Auslöser für CFS dienen. Patienten berichten oft, dass die Symptome nach solchen Ereignissen begannen [7].

6. Störungen im Energiestoffwechsel:

  • Bei einigen CFS-Patienten wurden Probleme bei der Umwandlung von Nahrungsenergie in nutzbare Energie festgestellt. Dies könnte zu einer unzureichenden Energieversorgung der Zellen führen und die anhaltende Müdigkeit erklären [8].

Das multifaktorielle Geschehen bei CFS macht die Diagnose und Behandlung besonders herausfordernd. Die fortlaufende Forschung zielt darauf ab, die genauen Mechanismen besser zu verstehen und effektive Behandlungsansätze zu entwickeln.

Person mit Decke über den Schultern, Hand auf dem Gesicht.

Naturheilkundliche Behandlungsmöglichkeiten

Die naturheilkundliche Behandlung des Chronischen Müdigkeitssyndroms (CFS) kann eine ergänzende Rolle zur konventionellen Medizin spielen und zielt darauf ab, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Da CFS eine komplexe und multifaktorielle Erkrankung ist, kann eine ganzheitliche Herangehensweise sinnvoll sein. Hier finden Sie eine Übersicht zu den naturheilkundlichen Ansätzen in der Behandlung von CFS:

Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel

1. Ausgewogene Ernährung:

  • Antientzündliche Ernährung: Eine Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren (z.B. Fisch, Leinsamen), Obst, Gemüse, Nüssen und Vollkornprodukten ist, kann helfen, Entzündungen im Körper zu minimieren. [9]
  • Vermeidung von verarbeiteten Lebensmitteln: Zucker, raffiniertes Getreide und gesättigte Fette sollten reduziert werden.

2. Nahrungsergänzungsmittel:

  • Vitamin B12 und Folsäure: Können zur Verbesserung der Energieproduktion beitragen. Dafür sprechen in Bezug auf Vitamin B12 vor allem die bei CFS beobachteten mitochondrialen oder Transporter-Funktionsstörungen, die zu einer verminderten Energieproduktion führen können. [10]
  • Coenzym Q10: Unterstützt die Mitochondrienfunktion und kann die Energieproduktion fördern.
  • Magnesium: Kann Muskelkrämpfe und -schmerzen lindern.
  • Omega-3-Fettsäuren: Haben entzündungshemmende Eigenschaften. [11]

Pflanzliche Heilmittel

1. Adaptogene Kräuter:

  • Ashwagandha: Kann Stress reduzieren und das Energieniveau verbessern. [12]
  • Rhodiola rosea: Kann die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit steigern. [13]
  • Ginseng: Bekannt für seine tonisierende und adaptogene Wirkung. [14]

2. Kräuter zur Immunmodulation:

  • Astragalus: Wird traditionell zur Stärkung des Immunsystems verwendet. [15]

Astralagus: Pflanze mit hellgrünen Blättern mit feinen Härchen am Blattrand.

Körperliche Therapien

  1. Akupunktur: Kann helfen, Schmerzen zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.
  2. Massage: Kann Muskelverspannungen lösen und die Durchblutung fördern.
  3. Tai Chi und Qigong: Sanfte Bewegungstherapien, die Stress reduzieren und die Energie steigern können.

Psychologische Ansätze

  1. Achtsamkeit und Meditation: Können helfen, Stress und Angst zu reduzieren und die Schlafqualität zu verbessern.
  2. Kognitive Verhaltenstherapie (CBT): Kann hilfreich sein, um mit den psychischen Auswirkungen der Erkrankung umzugehen.

Anpassung des persönlichen Lebensstils

  1. Schlafhygiene: Regelmäßige Schlafenszeiten, eine entspannende Abendroutine und eine ruhige Schlafumgebung können die Schlafqualität verbessern.
  2. Stressmanagement: Techniken wie tiefes Atmen, progressive Muskelentspannung und Yoga können helfen, Stress zu reduzieren.
  3. Sanfte körperliche Aktivität: Kurze, regelmäßige Bewegungseinheiten, angepasst an das individuelle Energieniveau, können helfen, die körperliche Fitness zu erhalten, ohne die Symptome zu verschlimmern.

Fazit

Die Diagnose CFS/ME erfordert eine sorgfältige Anamnese und klinische Untersuchung durch einen erfahrenen Arzt oder Therapeuten. Die Behandlung sollte individuell angepasst werden, da die Symptome und Reaktionen auf Behandlungen bei CFS-Patienten sehr unterschiedlich sein können. Es ist wichtig, dass naturheilkundliche Ansätze in Abstimmung mit konventionellen medizinischen Behandlungen und unter Anleitung eines erfahrenen Gesundheitsdienstleisters angewendet werden. Naturheilkundliche Behandlungen können dabei Zeit in Anspruch nehmen, und eine kontinuierliche Anwendung ist oft erforderlich, um nachhaltige Verbesserungen zu erzielen.

Die Kombination verschiedener Therapieansätze kann helfen, die Symptome eines Chronischen Müdigkeitssyndroms zu lindern und die persönliche Lebensqualität gewinnbringend zu verbessern.

Disclaimer:

Dieser Artikel ersetzt nicht die Behandlung durch eine qualifizierten Therapeuten. Die Grundlage dieses Beitrags bilden Studien und aktuelle Literatur. Er darf nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden. Besprechen Sie ggf. Ihre Inspirationen aus diesem Artikel mit einem Therapeuten Ihres Vertrauens.


Quellen:

[1] https://www.cdc.gov/me-cfs/hcp/diagnosis/iom-2015-diagnostic-criteria-1.html

[2] https://med.stanford.edu/chronicfatiguesyndrome.html

[3] https://www.nih.gov/news-events/news-releases/depth-study-finds-brain-immune-metabolic-abnormalities-linked-debilitating-chronic-disease

[4] https://med.stanford.edu/chronicfatiguesyndrome.html

[5] https://www.nih.gov/news-events/news-releases/depth-study-finds-brain-immune-metabolic-abnormalities-linked-debilitating-chronic-disease

[6] https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/chronic-fatigue-syndrome/symptoms-causes/syc-20360490

[7] https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/chronic-fatigue-syndrome/symptoms-causes/syc-20360490

[8] https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/chronic-fatigue-syndrome/symptoms-causes/syc-20360490

[9] https://www.mdpi.com/2072-6643/11/10/2315

[10] https://www.mdpi.com/2072-6643/11/10/2315

[11] https://www.mdpi.com/2072-6643/11/10/2315

[12] https://karger.com/szg/article/24/3/155/304895/Herbal-Drugs-in-Chronic-Fatigue-Syndrome-An

[13] http://elar.ssmu.ru/bitstream/20.500.12701/1506/1/bsm-2013-5-73-75.pdf

[14] https://karger.com/szg/article/24/3/155/304895/Herbal-Drugs-in-Chronic-Fatigue-Syndrome-An

[15] https://www.researchgate.net/profile/Thomas-Valone/publication/238693776_Chronic_Fatigue_Syndrome_and_Electromedicine/links/53eb8ac10cf24f241f123f05/Chronic-Fatigue-Syndrome-and-Electromedicine.pdf

Fotos: Unsplash: Abbie Bernet; Shutterstock: brizmaker, alwih

Chronische Müdigkeit: Ein klinisches Syndrom?

Wie kommt lang anhaltende Müdigkeit zustande und was können Sie dagegen tun

von Jannyn Saß

Person im Zug mit Kopf auf dem Tisch.

Müdigkeit – das kennt jeder Mensch. Doch wenn Müdigkeit und Erschöpfung zum permanenten Begleiter werden und sich die Ressourcen des Körpers trotz üblicher Erholungsstrategien nicht wieder auffüllen lassen, spricht man entweder von Fatigue oder dem Chronischen Müdigkeitssyndrom (engl. Chronic Fatigue Syndrome, CFS). Manchmal wird es auch als Myalgische Enzephalomyelitis (ME) bezeichnet, und oft werden beide Begriffe kombiniert, also ME/CFS.

Menschen, die darunter leiden, fühlen sich müde und erschöpft ohne ersichtlichen Grund. Der ausgeprägte Energiemangel beeinträchtigt dabei das alltägliche Leben und die Betroffenen ernten oft Unverständnis bei ihren Mitmenschen.

Während chronische Müdigkeit ein Symptom ist, das bei vielen verschiedenen Erkrankungen auftreten kann, ist das Chronische Müdigkeitssyndrom hingegen eine spezifische, schwerwiegende und komplexe Erkrankung mit einer breiten Palette von Symptomen und einer unklaren Ätiologie.

Während die Behandlung einer sekundären chronischen Müdigkeit von der zugrunde liegenden Ursache abhängt, zielt die Therapie bei CFS auf die Linderung der vielfältigen Symptome ab und ist in der Regel multidisziplinär.

In diesem Artikel erfahren Sie,

  • was CFS als klinisches Syndrom bedeutet,
  • welche schulmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten es gibt und
  • wozu die Naturheilkunde rät.

Das chronische Müdigkeitssyndrom – die diagnostischen Kriterien der Schulmedizin

Die diagnostischen Kriterien für das Chronische Müdigkeitssyndrom (CFS) oder Myalgische Enzephalomyelitis (ME), umfassen mehrere spezifische Merkmale. Die am häufigsten verwendeten Hauptkriterien stammen aus den USA und sind vom Institute of Medicine (IOM) verfasst [1]:

  1. Durch Müdigkeit hervorgerufene, starke Beeinträchtigung der Fähigkeit, an Aktivitäten des täglichen Lebens teilzunehmen, neu aufgetreten, länger als sechs Monate anhaltend, nicht durch Anstrengung erklärbar.
  2. Post-Exertional Malaise (PEM): Nach körperlicher oder geistiger Anstrengung verschlechtern sich die Symptome und halten länger als 24 Stunden an.
  3. Kein regenerierender Schlaf: Schlaf, der nicht zur Erholung beiträgt und die Müdigkeit nicht lindert.

Zusätzlich zu den Hauptkriterien können folgende Nebenkriterien auftreten, von denen mindestens eines erforderlich ist, um CFS zu diagnostizieren:

  1. Kognitive Beeinträchtigungen: Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis oder der Konzentration.
  2. Orthostatische Intoleranz: Verschlechterung der Symptome im Stehen oder im aufrechten Sitzen, im Liegen bessert sich der Zustand.

Weitere Symptome zeigen sich häufig als:

  • Schmerzen (z. B. Muskel- oder Gelenkschmerzen ohne Schwellungen oder Rötungen)
  • Halsschmerzen
  • Empfindliche Lymphknoten
  • Kopfschmerzen neuen Typs, Musters oder Schweregrades
  • Muskelkater nach Anstrengung
  • Schlafstörungen anderer Art

Um die Diagnose CFS/ME zu stellen, müssen die Hauptkriterien erfüllt sein, und mindestens eines der Nebenkriterien muss ebenfalls vorhanden sein. Diese Symptome müssen darüber hinaus konsistent vorhanden sein und können nicht durch andere medizinische oder psychiatrische Bedingungen erklärt werden.

Was sind die Ursachen? – Der Stand der Forschung

Die genauen Ursachen des Chronischen Müdigkeitssyndroms (CFS) oder Myalgischen Enzephalomyelitis (ME) sind komplex und noch nicht vollständig verstanden. Die Forschung deutet jedoch auf eine Kombination verschiedener Faktoren hin, die zur Entwicklung der Krankheit beitragen können:

1. Infektionen:

  • Virale Infektionen wie das Epstein-Barr-Virus (EBV), das Zytomegalie-Virus (CMV) und das Humane Herpes-Virus 6 (HHV-6) sind mit CFS in Verbindung gebracht worden. Eine Studie von Andrew Lloyd in Australien fand zum Beispiel heraus, dass ein signifikanter Prozentsatz der Patienten mit CFS zuvor an einer akuten Infektion erkrankt war. [2].
  • Auch bakterielle Infektionen, wie das durch Coxiella burnetii verursachte Q-Fieber, können CFS auslösen.

2. Dysfunktion des Immunsystems:

  • Eine Fehlfunktion des Immunsystems, einschließlich abnormaler B-Zell-Aktivitäten, konnte ebenfalls bei CFS-Patienten festgestellt werden. Studien zeigen, dass das Immunsystem bei diesen Patienten überaktiv reagiert, was zu einer anhaltenden Entzündungsreaktion und damit einhergehender Erschöpfung führt [3] [4].

3. Neurologische und hormonelle Veränderungen:

  • Auch eine abnormale Aktivität in bestimmten Gehirnregionen könnte die subjektive Wahrnehmung von Anstrengung und Müdigkeit beeinflussen. Veränderungen in der Hormonregulation, insbesondere in der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenachse (HPA-Achse), wurden ebenfalls beobachtet [5].

4. Genetische Prädisposition:

  • Genetische Faktoren könnten das Risiko für die Entwicklung von CFS erhöhen. Es gibt Hinweise darauf, dass CFS in Familien gehäuft auftritt, was auf eine erbliche Komponente hinweist [6].

5. Physischer oder emotionaler Stress:

  • Schwere körperliche oder emotionale Belastungen, wie traumatische Ereignisse oder Operationen, können als Auslöser für CFS dienen. Patienten berichten oft, dass die Symptome nach solchen Ereignissen begannen [7].

6. Störungen im Energiestoffwechsel:

  • Bei einigen CFS-Patienten wurden Probleme bei der Umwandlung von Nahrungsenergie in nutzbare Energie festgestellt. Dies könnte zu einer unzureichenden Energieversorgung der Zellen führen und die anhaltende Müdigkeit erklären [8].

Das multifaktorielle Geschehen bei CFS macht die Diagnose und Behandlung besonders herausfordernd. Die fortlaufende Forschung zielt darauf ab, die genauen Mechanismen besser zu verstehen und effektive Behandlungsansätze zu entwickeln.

Person mit Decke über den Schultern, Hand auf dem Gesicht.

Naturheilkundliche Behandlungsmöglichkeiten

Die naturheilkundliche Behandlung des Chronischen Müdigkeitssyndroms (CFS) kann eine ergänzende Rolle zur konventionellen Medizin spielen und zielt darauf ab, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Da CFS eine komplexe und multifaktorielle Erkrankung ist, kann eine ganzheitliche Herangehensweise sinnvoll sein. Hier finden Sie eine Übersicht zu den naturheilkundlichen Ansätzen in der Behandlung von CFS:

Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel

1. Ausgewogene Ernährung:

  • Antientzündliche Ernährung: Eine Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren (z.B. Fisch, Leinsamen), Obst, Gemüse, Nüssen und Vollkornprodukten ist, kann helfen, Entzündungen im Körper zu minimieren. [9]
  • Vermeidung von verarbeiteten Lebensmitteln: Zucker, raffiniertes Getreide und gesättigte Fette sollten reduziert werden.

2. Nahrungsergänzungsmittel:

  • Vitamin B12 und Folsäure: Können zur Verbesserung der Energieproduktion beitragen. Dafür sprechen in Bezug auf Vitamin B12 vor allem die bei CFS beobachteten mitochondrialen oder Transporter-Funktionsstörungen, die zu einer verminderten Energieproduktion führen können. [10]
  • Coenzym Q10: Unterstützt die Mitochondrienfunktion und kann die Energieproduktion fördern.
  • Magnesium: Kann Muskelkrämpfe und -schmerzen lindern.
  • Omega-3-Fettsäuren: Haben entzündungshemmende Eigenschaften. [11]

Pflanzliche Heilmittel

1. Adaptogene Kräuter:

  • Ashwagandha: Kann Stress reduzieren und das Energieniveau verbessern. [12]
  • Rhodiola rosea: Kann die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit steigern. [13]
  • Ginseng: Bekannt für seine tonisierende und adaptogene Wirkung. [14]

2. Kräuter zur Immunmodulation:

  • Astragalus: Wird traditionell zur Stärkung des Immunsystems verwendet. [15]

Astralagus: Pflanze mit hellgrünen Blättern mit feinen Härchen am Blattrand.

Körperliche Therapien

  1. Akupunktur: Kann helfen, Schmerzen zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.
  2. Massage: Kann Muskelverspannungen lösen und die Durchblutung fördern.
  3. Tai Chi und Qigong: Sanfte Bewegungstherapien, die Stress reduzieren und die Energie steigern können.

Psychologische Ansätze

  1. Achtsamkeit und Meditation: Können helfen, Stress und Angst zu reduzieren und die Schlafqualität zu verbessern.
  2. Kognitive Verhaltenstherapie (CBT): Kann hilfreich sein, um mit den psychischen Auswirkungen der Erkrankung umzugehen.

Anpassung des persönlichen Lebensstils

  1. Schlafhygiene: Regelmäßige Schlafenszeiten, eine entspannende Abendroutine und eine ruhige Schlafumgebung können die Schlafqualität verbessern.
  2. Stressmanagement: Techniken wie tiefes Atmen, progressive Muskelentspannung und Yoga können helfen, Stress zu reduzieren.
  3. Sanfte körperliche Aktivität: Kurze, regelmäßige Bewegungseinheiten, angepasst an das individuelle Energieniveau, können helfen, die körperliche Fitness zu erhalten, ohne die Symptome zu verschlimmern.

Fazit

Die Diagnose CFS/ME erfordert eine sorgfältige Anamnese und klinische Untersuchung durch einen erfahrenen Arzt oder Therapeuten. Die Behandlung sollte individuell angepasst werden, da die Symptome und Reaktionen auf Behandlungen bei CFS-Patienten sehr unterschiedlich sein können. Es ist wichtig, dass naturheilkundliche Ansätze in Abstimmung mit konventionellen medizinischen Behandlungen und unter Anleitung eines erfahrenen Gesundheitsdienstleisters angewendet werden. Naturheilkundliche Behandlungen können dabei Zeit in Anspruch nehmen, und eine kontinuierliche Anwendung ist oft erforderlich, um nachhaltige Verbesserungen zu erzielen.

Die Kombination verschiedener Therapieansätze kann helfen, die Symptome eines Chronischen Müdigkeitssyndroms zu lindern und die persönliche Lebensqualität gewinnbringend zu verbessern.

Disclaimer:

Dieser Artikel ersetzt nicht die Behandlung durch eine qualifizierten Therapeuten. Die Grundlage dieses Beitrags bilden Studien und aktuelle Literatur. Er darf nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden. Besprechen Sie ggf. Ihre Inspirationen aus diesem Artikel mit einem Therapeuten Ihres Vertrauens.


Quellen:

[1] https://www.cdc.gov/me-cfs/hcp/diagnosis/iom-2015-diagnostic-criteria-1.html

[2] https://med.stanford.edu/chronicfatiguesyndrome.html

[3] https://www.nih.gov/news-events/news-releases/depth-study-finds-brain-immune-metabolic-abnormalities-linked-debilitating-chronic-disease

[4] https://med.stanford.edu/chronicfatiguesyndrome.html

[5] https://www.nih.gov/news-events/news-releases/depth-study-finds-brain-immune-metabolic-abnormalities-linked-debilitating-chronic-disease

[6] https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/chronic-fatigue-syndrome/symptoms-causes/syc-20360490

[7] https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/chronic-fatigue-syndrome/symptoms-causes/syc-20360490

[8] https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/chronic-fatigue-syndrome/symptoms-causes/syc-20360490

[9] https://www.mdpi.com/2072-6643/11/10/2315

[10] https://www.mdpi.com/2072-6643/11/10/2315

[11] https://www.mdpi.com/2072-6643/11/10/2315

[12] https://karger.com/szg/article/24/3/155/304895/Herbal-Drugs-in-Chronic-Fatigue-Syndrome-An

[13] http://elar.ssmu.ru/bitstream/20.500.12701/1506/1/bsm-2013-5-73-75.pdf

[14] https://karger.com/szg/article/24/3/155/304895/Herbal-Drugs-in-Chronic-Fatigue-Syndrome-An

[15] https://www.researchgate.net/profile/Thomas-Valone/publication/238693776_Chronic_Fatigue_Syndrome_and_Electromedicine/links/53eb8ac10cf24f241f123f05/Chronic-Fatigue-Syndrome-and-Electromedicine.pdf

Fotos: Unsplash: Abbie Bernet; Shutterstock: brizmaker, alwih



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