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Darmnosode für einen Kater mit Lähmungserscheinungen und Durchfall

Von Henry Stephenson

Der 6-jährige, kastrierte Ragdoll-Kater namens Moko wurde im November 2013 zum ersten Mal in meine Praxis gebracht. Er litt unter einer schmerzhaften Lähmung, die über zwei Monate hinweg immer schlimmer geworden war.

Seine Besitzerin vermutete, dass die Lähmung ursprünglich in den Vorderläufen begonnen hatte, obwohl zum Zeitpunkt der Erstanamnese die Hinterläufe betroffen waren. Die behandelnden Tierärzte hatten bereits Blut abgenommen und Röntgenaufnahmen gemacht, konnten aber keine eindeutige Diagnose stellen. Die Knochendichte war normal. Der Kater wurde auch von einem auf Tiere spezialisierten Chiropraktiker behandelt, die Behandlung war allerdings so schmerzhaft für Moko, dass sie abgebrochen werden musste. Früher war er ein sehr lebhafter Kater, der wie wild umher rannte und auch mal voller Schwung gegen die Wand prallte. Seine Besitzerin äußerte den Verdacht, dass ihr Kater sich verletzt haben könnte.

Im Haushalt leben mehrere Katzen. Eine der Katzen war krank gewesen, als die Symptome bei Moko begannen. Moko hatte verbotenerweise etwas Hähnchenfleisch in scharfer Sauce genascht und schwarzen Durchfall bekommen. Danach kam die Lähmung und er musste von den anderen Katzen getrennt werden.

Moko schien allgemein große Schmerzen zu haben und der Tierarzt vermutete eine Mangelernährung. Er verschrieb Taurin, Spirulina, Vitamin E, Coenzym Q10, Calciumphosphat 260mg/Tag, Kelp und Flohsamen. Außerdem bekam Moko ein Probiotikum gegen den Durchfall.

Er hat immer Hunger. Egal wieviel man ihn füttert, er ist ständig auf dem Weg in die Küche um zu schauen, was es sonst noch geben könnte. Er wird mit Frischfleisch gefüttert, holt sich aber auch heimlich alles Mögliche aus der Küche, wenn man nicht aufpasst. Er ist sehr klug und kommt überall hin, auch dort, wo er eigentlich nicht sein darf. Von scharfen Speisen bekommt er Durchfall, was ihn aber nicht davon abhält an der Peperoni und anderen würzigen Sachen zu naschen.

Wegen seiner Lähmung kann er nun nicht mehr nach oben springen – dieses Symptom hatte sich ganz plötzlich entwickelt. Er stellt seine Vorderpfoten auf und versucht dann mit einem Hinterbein hoch zu kommen. Er kann weder einen Katzenbuckel machen noch die Hinterbeine ausstrecken.Wenn er läuft, sieht es sehr steif aus. Wenn er um eine Ecke geht, verliert er wegen der steifen Hinterläufe sein Gleichgewicht. Wenn er sich warm gelaufen hat, geht es etwas besser, am Morgen sind die Schmerzen bei der ersten Bewegung am schlimmsten, dann schreit er vor Schmerzen auf. Auch abends geht es ihm manchmal schlecht. Er schreit, wenn er hochgehoben wird und wenn er die Vorderpfoten belastet.

Er hat es gerne warm und sitzt oft unter der Wärmelampe. Er schläft oft und lange unter der Bettdecke, ganz zugedeckt, auch der Kopf ist nicht zu sehen. Er liegt gerne auf der Heizung, selbst wenn diese schon sehr heiß ist. Sommerhitze macht ihm nichts aus.

Im Gesicht wird die Haut manchmal leicht gerötet. Seine Besitzerin muss ihm mehrmals täglich die Augen auswischen, weil sie mit einer rötlichbraunen Flüssigkeit tränen und verkrusten. In der Vergangenheit hat er rote schuppige Hautausschläge an den Schläfen und Katzenakne am Kinn gehabt. Ungefähr einmal in der Woche muss er niesen und versucht dann, sich zu räuspern, was sich rau und trocken anhört. Zu seiner Krankengeschichte gehören außerdem Katzenschnupfen und Zahnfleischentzündung (im Alter von zwei Jahren, mehrere Zähne mussten gezogen werden). Das Zahnfleisch sieht an einigen Zähnen immer noch violett aus.

Im Alter von sechs Monaten hatte er Fieber und wurde wegen eines Hustens mit Antibiotika behandelt. Ansonsten war er ein gesundes Kätzchen und lebte sich ohne Probleme in seine Umgebung ein.

Im Haus gibt es mehrere Katzen und Moko teilt sich mit einem anderen Kater die Führungsrolle. Manchmal knurren die beiden sich an. Moko darf bei seiner Besitzerin auf dem Schoß sitzen. Wird er von dem anderen Kater angefaucht, rollt er sich auf den Rücken und wimmert. Er uriniert mehr als der andere Kater und markiert sein Revier, wenn er im Haus eingesperrt ist. Er geht nicht gerne auf die Katzentoilette und verrichtet sein Geschäft am liebsten draußen.

Er ist sehr verschmust und braucht 24 Stunden am Tag Aufmerksamkeit. Er ist ein glücklicher, zufriedener Kater: Er spielt, ist neugierig, frech, zutraulich und für jeden Spaß zu haben. Jeder der ihn kennt, würde ihn am liebsten mit nach Hause nehmen. Nur wenn Fremde zu Besuch kommen wird er zuerst nervös und zieht sich zurück. Nach einer Weile wird er dann zutraulich und rollt sich auf den Rücken. Gewitter mag er nicht so. Auch der Besuch beim Tierarzt macht ihn nervös – er zittert und will bei der Untersuchung in die Hand beißen und weglaufen.

Zuerst wird er ohne Erfolg mit Bryonia und Calcium phosphoricum behandelt. Bei der Erstanamnese wurde Phosphorus LM1 gegeben, täglich einzunehmen.

Zwei Wochen später hat sich nichts verändert und acht Wochen lang wird er mit unterschiedlichen Mitteln behandelt: Sepia, Chamomilla, Rhus toxicodendron, Tuberculinum und Ruta.

Mittlerweile reagiert er auf jede Nahrungsumstellung mit Durchfall und zieht sich zunehmend zurück (vielleicht weil er Schmerzen vermeiden möchte). Die Steifheit wird abends schlimmer. Er frisst fast nur noch Fisch und am liebsten geräucherten Lachs. Das rechte Auge tränt leicht mit einer klaren Flüssigkeit und er hat immer weniger Durst. Früher war er in meiner Praxis immer neugierig gewesen und hatte bei den Untersuchungen mit Fauchen und Beißen reagiert. Jetzt ist er zusammengesunken und kann den Rücken nicht richtig strecken. Wenn man den Nacken beim Untersuchen zieht, tut es ihm weh.

Wir überweisen ihn noch einmal zum Spezialisten, der Blut abnimmt und röntgt. Alles ohne Befund. Wir denken bereits über ein MRT und Gelenkpunktionen nach.

Moko ist nun den ganzen Tag lang steif, schlimmer bei Anstrengung. Auch der Durchfall wird schlimmer, obwohl er auf Heilnahrung gesetzt wurde (Hills ID und Eukanuba Intestinal). Beim Stuhlgang geht oft Schleim mit Blut ab. Er versucht sich warm zu halten. Das Gesicht ist deutlich mehr gerötet. Er bekommt Dulcamara C30, zweimal täglich. Es geht ihm damit etwas besser und seine Besitzer entscheiden sich gegen weitere Tests.

Nach zehn Tagen scheint das Dulcamara nicht mehr zu wirken und am 10.01.2014 bekommt er eine Einzelgabe der Nosode Sycoticco.C200. Innerhalb weniger Tage verändert sich das Bild. Es geht langsam bergauf. Dulcamara wird weiter gegeben und mit jeder Woche gewinnt er an Kraft und Energie.

Am 27.02.2014 schickt uns Mokos Besitzerin folgende Email: „Moko geht es wunderbar. Er ist ein richtiger Wirbelwind geworden und gibt im Moment 110%. Ich habe das Gefühl, er will alles wieder aufholen. Er saust im Haus herum, springt wieder auf die Arbeitsplatte in der Küche und stellt allerlei an. Ich habe meinen alten Moko wieder! Durchfall hat er nicht mehr. Ich gebe ihm vorsichtshalber noch das Probiotikum und lasse die Heilnahrung langsam ausschleichen (er ist süchtig danach!). Er ist ein sehr glücklicher Kater. Aus seinen Fehlern hat er allerdings nicht gelernt – er bettelt nach wie vor um alles, was eine scharfe Sauce hat!“

Ich glaube, dass Dulcamara in diesem Fall das Simillimum war, die Nosode Sycoticco.aber die Wirkung verstärkt und zur vollständigen Heilung geführt hat.

 ************************************************

Photo: Wikimedia Commons
Ragdoll Katze; Claudia Scheller; CC BY-SA 3.0

Kategorie: Fälle

Schlüsselwörter: Lähmung, schwarzer Durchfall, Hautausschlag, Darmnosode

Mittel: Dulcamara, Sycoticco.

Originalartikel: Interhomeopathy.org

Darmnosode für einen Kater mit Lähmungserscheinungen und Durchfall

Von Henry Stephenson

Der 6-jährige, kastrierte Ragdoll-Kater namens Moko wurde im November 2013 zum ersten Mal in meine Praxis gebracht. Er litt unter einer schmerzhaften Lähmung, die über zwei Monate hinweg immer schlimmer geworden war.

Seine Besitzerin vermutete, dass die Lähmung ursprünglich in den Vorderläufen begonnen hatte, obwohl zum Zeitpunkt der Erstanamnese die Hinterläufe betroffen waren. Die behandelnden Tierärzte hatten bereits Blut abgenommen und Röntgenaufnahmen gemacht, konnten aber keine eindeutige Diagnose stellen. Die Knochendichte war normal. Der Kater wurde auch von einem auf Tiere spezialisierten Chiropraktiker behandelt, die Behandlung war allerdings so schmerzhaft für Moko, dass sie abgebrochen werden musste. Früher war er ein sehr lebhafter Kater, der wie wild umher rannte und auch mal voller Schwung gegen die Wand prallte. Seine Besitzerin äußerte den Verdacht, dass ihr Kater sich verletzt haben könnte.

Im Haushalt leben mehrere Katzen. Eine der Katzen war krank gewesen, als die Symptome bei Moko begannen. Moko hatte verbotenerweise etwas Hähnchenfleisch in scharfer Sauce genascht und schwarzen Durchfall bekommen. Danach kam die Lähmung und er musste von den anderen Katzen getrennt werden.

Moko schien allgemein große Schmerzen zu haben und der Tierarzt vermutete eine Mangelernährung. Er verschrieb Taurin, Spirulina, Vitamin E, Coenzym Q10, Calciumphosphat 260mg/Tag, Kelp und Flohsamen. Außerdem bekam Moko ein Probiotikum gegen den Durchfall.

Er hat immer Hunger. Egal wieviel man ihn füttert, er ist ständig auf dem Weg in die Küche um zu schauen, was es sonst noch geben könnte. Er wird mit Frischfleisch gefüttert, holt sich aber auch heimlich alles Mögliche aus der Küche, wenn man nicht aufpasst. Er ist sehr klug und kommt überall hin, auch dort, wo er eigentlich nicht sein darf. Von scharfen Speisen bekommt er Durchfall, was ihn aber nicht davon abhält an der Peperoni und anderen würzigen Sachen zu naschen.

Wegen seiner Lähmung kann er nun nicht mehr nach oben springen – dieses Symptom hatte sich ganz plötzlich entwickelt. Er stellt seine Vorderpfoten auf und versucht dann mit einem Hinterbein hoch zu kommen. Er kann weder einen Katzenbuckel machen noch die Hinterbeine ausstrecken.Wenn er läuft, sieht es sehr steif aus. Wenn er um eine Ecke geht, verliert er wegen der steifen Hinterläufe sein Gleichgewicht. Wenn er sich warm gelaufen hat, geht es etwas besser, am Morgen sind die Schmerzen bei der ersten Bewegung am schlimmsten, dann schreit er vor Schmerzen auf. Auch abends geht es ihm manchmal schlecht. Er schreit, wenn er hochgehoben wird und wenn er die Vorderpfoten belastet.

Er hat es gerne warm und sitzt oft unter der Wärmelampe. Er schläft oft und lange unter der Bettdecke, ganz zugedeckt, auch der Kopf ist nicht zu sehen. Er liegt gerne auf der Heizung, selbst wenn diese schon sehr heiß ist. Sommerhitze macht ihm nichts aus.

Im Gesicht wird die Haut manchmal leicht gerötet. Seine Besitzerin muss ihm mehrmals täglich die Augen auswischen, weil sie mit einer rötlichbraunen Flüssigkeit tränen und verkrusten. In der Vergangenheit hat er rote schuppige Hautausschläge an den Schläfen und Katzenakne am Kinn gehabt. Ungefähr einmal in der Woche muss er niesen und versucht dann, sich zu räuspern, was sich rau und trocken anhört. Zu seiner Krankengeschichte gehören außerdem Katzenschnupfen und Zahnfleischentzündung (im Alter von zwei Jahren, mehrere Zähne mussten gezogen werden). Das Zahnfleisch sieht an einigen Zähnen immer noch violett aus.

Im Alter von sechs Monaten hatte er Fieber und wurde wegen eines Hustens mit Antibiotika behandelt. Ansonsten war er ein gesundes Kätzchen und lebte sich ohne Probleme in seine Umgebung ein.

Im Haus gibt es mehrere Katzen und Moko teilt sich mit einem anderen Kater die Führungsrolle. Manchmal knurren die beiden sich an. Moko darf bei seiner Besitzerin auf dem Schoß sitzen. Wird er von dem anderen Kater angefaucht, rollt er sich auf den Rücken und wimmert. Er uriniert mehr als der andere Kater und markiert sein Revier, wenn er im Haus eingesperrt ist. Er geht nicht gerne auf die Katzentoilette und verrichtet sein Geschäft am liebsten draußen.

Er ist sehr verschmust und braucht 24 Stunden am Tag Aufmerksamkeit. Er ist ein glücklicher, zufriedener Kater: Er spielt, ist neugierig, frech, zutraulich und für jeden Spaß zu haben. Jeder der ihn kennt, würde ihn am liebsten mit nach Hause nehmen. Nur wenn Fremde zu Besuch kommen wird er zuerst nervös und zieht sich zurück. Nach einer Weile wird er dann zutraulich und rollt sich auf den Rücken. Gewitter mag er nicht so. Auch der Besuch beim Tierarzt macht ihn nervös – er zittert und will bei der Untersuchung in die Hand beißen und weglaufen.

Zuerst wird er ohne Erfolg mit Bryonia und Calcium phosphoricum behandelt. Bei der Erstanamnese wurde Phosphorus LM1 gegeben, täglich einzunehmen.

Zwei Wochen später hat sich nichts verändert und acht Wochen lang wird er mit unterschiedlichen Mitteln behandelt: Sepia, Chamomilla, Rhus toxicodendron, Tuberculinum und Ruta.

Mittlerweile reagiert er auf jede Nahrungsumstellung mit Durchfall und zieht sich zunehmend zurück (vielleicht weil er Schmerzen vermeiden möchte). Die Steifheit wird abends schlimmer. Er frisst fast nur noch Fisch und am liebsten geräucherten Lachs. Das rechte Auge tränt leicht mit einer klaren Flüssigkeit und er hat immer weniger Durst. Früher war er in meiner Praxis immer neugierig gewesen und hatte bei den Untersuchungen mit Fauchen und Beißen reagiert. Jetzt ist er zusammengesunken und kann den Rücken nicht richtig strecken. Wenn man den Nacken beim Untersuchen zieht, tut es ihm weh.

Wir überweisen ihn noch einmal zum Spezialisten, der Blut abnimmt und röntgt. Alles ohne Befund. Wir denken bereits über ein MRT und Gelenkpunktionen nach.

Moko ist nun den ganzen Tag lang steif, schlimmer bei Anstrengung. Auch der Durchfall wird schlimmer, obwohl er auf Heilnahrung gesetzt wurde (Hills ID und Eukanuba Intestinal). Beim Stuhlgang geht oft Schleim mit Blut ab. Er versucht sich warm zu halten. Das Gesicht ist deutlich mehr gerötet. Er bekommt Dulcamara C30, zweimal täglich. Es geht ihm damit etwas besser und seine Besitzer entscheiden sich gegen weitere Tests.

Nach zehn Tagen scheint das Dulcamara nicht mehr zu wirken und am 10.01.2014 bekommt er eine Einzelgabe der Nosode Sycoticco.C200. Innerhalb weniger Tage verändert sich das Bild. Es geht langsam bergauf. Dulcamara wird weiter gegeben und mit jeder Woche gewinnt er an Kraft und Energie.

Am 27.02.2014 schickt uns Mokos Besitzerin folgende Email: „Moko geht es wunderbar. Er ist ein richtiger Wirbelwind geworden und gibt im Moment 110%. Ich habe das Gefühl, er will alles wieder aufholen. Er saust im Haus herum, springt wieder auf die Arbeitsplatte in der Küche und stellt allerlei an. Ich habe meinen alten Moko wieder! Durchfall hat er nicht mehr. Ich gebe ihm vorsichtshalber noch das Probiotikum und lasse die Heilnahrung langsam ausschleichen (er ist süchtig danach!). Er ist ein sehr glücklicher Kater. Aus seinen Fehlern hat er allerdings nicht gelernt – er bettelt nach wie vor um alles, was eine scharfe Sauce hat!“

Ich glaube, dass Dulcamara in diesem Fall das Simillimum war, die Nosode Sycoticco.aber die Wirkung verstärkt und zur vollständigen Heilung geführt hat.

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Photo: Wikimedia Commons
Ragdoll Katze; Claudia Scheller; CC BY-SA 3.0

Kategorie: Fälle

Schlüsselwörter: Lähmung, schwarzer Durchfall, Hautausschlag, Darmnosode

Mittel: Dulcamara, Sycoticco.

Originalartikel: Interhomeopathy.org



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Sabine Ullrich

vor 8 Jahren
Für mich als Katzenmenschen sehr interessant . weiterlesen ...
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