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Sabine aus Deutschland
Stets schnelle und zuverlässige Lieferung. Gute Produkte. bin sehr zufrieden mit den Produkten.Das transgenerationale Trauma löst sich auf: Ein Fall von Bromium
Von Jason-AericHuenecke
Im Jahr 2005 kam ein 74-jähriger Mann zu mir in homöopathische Behandlung, seine Frau war damals kurz zuvor im Alter von 54 Jahren verstorben. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, wie sehr mir die Arbeit mit diesem Patienten helfen würde, die Rolle der Homöopathie bei der Auflösung transgenerationaler Muster zu verstehen. Transgenerationale Traumata hinterlassen Spuren im Familienverband, energetische Eindrücke, die sich über Generationen hinweg auf subtile oder nicht so subtile Art und Weise bemerkbar machen können. Auch wenn Familien nicht offen über traumatische Ereignisse der Vergangenheit sprechen und sich in Schweigen hüllen – das Trauma ist immer präsent. Im Fall dieses Patienten hatte ich über einen Zeitraum von 10 Jahren hinweg den Großvater - ‚Pops‘ genannt – vier seiner Töchter und vier Enkelkinder behandelt.
Es ist oft so, dass sich ganze Familien in die Behandlung eines Homöopathen begeben. Dadurch gewinnen wir einen ganz besonderen Einblick in die Familiensysteme. Nichtsdestotrotz ist es unser Ziel, den individuellen Menschen innerhalb des Familienverbunds zu behandeln. In der folgenden Synopse fasse ich die Fallbeispiele von vier Familienmitgliedern zusammen, die alle mit dem Halogen Bromium geheilt werden konnten. Bis heute stelle ich mir die Frage, ob ich den roten Faden in diesen Fällen gefunden hätte, wenn ich nicht so viele Menschen aus dieser Familie behandelt hätte und so ein umfassendes Bild gewinnen konnte.
In der Homöopathie werden wir von unseren großen Meistern angehalten, uns unseren Patienten als unvoreingenommene Beobachter zu nähern, was uns oft nicht leicht fällt, denn als Menschen neigen wir dazu, unvollständige Puzzleteile zu einem großen Ganzen zusammenzufügen. Deshalb müssen wir besonders aufmerksam sein und bei unserer Fallaufnahme besonderes Augenmerk auf das lenken, was uns der Patient/die Patientin selbst erzählt. Tun wir das nicht, wird unsere Verschreibung keine Heilung bringen. Aus diesem Grund müssen wir lernen zu erkennen, was in einem Patienten geheilt werden muss und welches Arzneimittel dafür geeignet ist.
Erinnern wir uns an das, was Aristoteles schrieb: „Wir sind, was wir wiederholt tun. Daher ist Exzellenz kein einmaliger Akt, sondern eine Gewohnheit.“ In der Homöopathie sollte die Exzellenz unser höchstes Ziel sein.
Im vorliegenden Fall begann die Erstanamnese des Patienten mit den Worten: „Ich bin voller Wut und Depression. Wenn ich auch nur an mein Leben denke, werde ich verkrampft. Ich bin nichts. Ich bin eine Null. Obwohl ich nie Kinder haben wollte, bin ich Vater von acht. Ich selbst bin der Jüngste von 13 Geschwistern. Mein Vater war ein gewalttätiger Alkoholiker. Ich war ein sehr, sehr ängstliches Kind und ständig eingeschüchtert vom Leben und den Situationen, die das Leben so mit sich bringt. Jetzt hat mich meine Frau verlassen (sie starb) und ich muss mich ganz alleine um den Haushalt kümmern
, die Katzen versorgen und für die Kinder da sein. Wenn ich nur daran denke, wird mir heiß.“
Die Hauptbeschwerden des Patienten sind Prostatitis, Harndrang, rezidivierende Zystitis und anhaltende Halsschmerzen. Der Vater des Patienten war von seinen Eltern verlassen worden. Er wurde alleine von Deutschland nach Amerika geschickt, um sich ein Leben in der neuen Welt aufzubauen und hatte sich von New York nach Minnesota durchgeschlagen. In diesem Zusammenhang müssen wir festhalten, dass Kinder, die Terror erfahren haben, eine besonders feste und verlässliche Beziehung zu einer Bezugsperson brauchen. Die Ängste dieses Patienten, bestraft zu werden, falls er offen über seinen Vater sprechen sollte, lassen erkennen, dass sich die Tiefe seines Traumas nur langsam zeigen würde.
„Ich habe ein schwarzes Herz. Ich bin vollkommen alleine. Schon als Kind war ich vollkommen alleine. Mein Vater war ein Monster, er war Alkoholiker und brutal. Bis heute habe ich jeden Tag nach Sonnenuntergang das Gefühl, dass er hinter mir steht und mich verhöhnt oder mich schlagen wird. Manchmal schreie ich es hinaus: „Geh‘ zurück in die Hölle, Vater!“ Jetzt, wo meine Frau nicht mehr hier ist, gibt es niemanden, der mich hält.“
„Ich lebe mit einer dunklen Wolke über meinem Kopf. Wenn ich den Mut dazu hätte, würde ich mich umbringen. Das Alter ist wie eine Strafe für mich. Wenn ich an meine Kinder denke, habe ich das Gefühl als Vater versagt zu haben. Auch das ist eine Strafe. Mein ganzes Leben liegt in Trümmern; ich selbst habe nie einen Tropfen Alkohol angerührt und trotzdem habe ich sechs alkoholabhängige Kinder. Ich bin ein kompletter Versager, ich bin an allem gescheitert: An meinen Eltern, an meiner Frau und an meinen Kindern.“
Der Patient hatte als Kohlearbeiter bei der Eisenbahn gearbeitet. In Folge dessen hatte er chronisches Asthma mit einem rasselnden, verschleimten Husten.
„Mein Leben hat mich hart werden lassen. Es hat mir jede Freude genommen und einen Scherbenhaufen zurückgelassen. Als junger Mann war ich sehr empathisch. Das ist alles weg, nur die Apathie ist geblieben.“
Verordnung:
Aufgrund der oben beschriebenen Symptome bekam der Patient sofort eine Einzelgabe Bromium C200, gefolgt von Bromium C6 täglich über einen Zeitraum von einem Jahr. Danach nahm er Bromium C9 für ein weiteres Jahr und schließlich noch ein Jahr lang Bromium C12 täglich. Langsam, aber allmählich änderte sich die Haltung des Patienten. Seine Wut wurde weniger, sein Hass verschwand und innerhalb dieser drei Jahre wurde er zu einem sanften und liebevollen älteren Mann. Die Prostatitis und der Harndrang wurden geheilt, ebenso die Zystitis. Er hatte anfangs noch Blasenentzündungen, die ich jedes Mal mit Bromium C200 behandelte (3x täglich über einen Zeitraum von drei Tagen eingenommen). Auch das Asthma und der rasselnde Husten verschwanden. Als letztes verschwand die fast geisterhafte Anwesenheit des verstorbenen Vaters.
„Eines Abends, ich war gerade dabei zu Bett zu gehen, spürte ich die Anwesenheit meines Vaters. Er stand hinter mir. Aber dieses Mal drehte ich mich um und schaute ihm direkt in die Augen. Ich habe ihn nicht angeschrien, nicht zur Hölle gewünscht oder ihn angefleht zu gehen. Ich wusste einfach, dass er in seinem Leben sein Bestes gegeben hatte…. Ich sagte nur: „Ich weiß, dass du alles getan hast, was du konntest“. Daraufhin schien er sich in Licht aufzulösen.“ (Bromium hat die Wahnidee, jemand stünde hinter ihm. Außerdem sind diese Menschen sehr streitsüchtig.)
Als die älteste Tochter des Patienten die tiefgreifenden Veränderungen in ihrem Vater sah, wollte sie sich ebenfalls homöopathisch behandeln lassen. Sie kam 2007 zur Erstanamnese und war damals 54 Jahre alt.
„Ich lebe ein Leben voller Wut. Ich trinke heimlich. Ich bin eine gut funktionierende Alkoholikerin. Ich arbeite in einem Büro mit einem tyrannischen Vorgesetzten, den ich jeden Tag fürchten muss. Ich trage immer die Verantwortung und die Verantwortung zu tragen macht mich müde. Es ist schon komisch – ich bin früh von Zuhause ausgezogen um zu heiraten und Kinder zu bekommen und habe doch nur eine Hölle für eine andere eingetauscht. Mein Chef ist genau wie mein Vater. Ich mag keine Konflikte, ich streite mich nicht gerne. Für meinen Vater war ich der Sündenbock. Ich habe es nicht zugelassen, dass er meinen Geschwistern etwas antut. Ich habe sie beschützt bis sie alt genug waren, um sich selbst zu wehren.
Ich lebe in ständiger Angst missbraucht zu werden, oder eher, ich habe Angst, dass meine Brüder oder Schwestern missbraucht werden könnten.“
Als Älteste der acht Geschwister musste die Patientin die Hauptlast der väterlichen Gewalt und Depression ertragen. Sie kompensierte durch Überessen. Im Alter von 15 Jahren wurde sie von ihrem Großvater väterlicherseits an harte Spirituosen herangeführt. In dieser Familie – wie in den meisten anderen Familien auch – wurde über Gewalt und Missbrauch nicht gesprochen. Die Familie funktionierte um zu überleben.
„Ich erinnere mich noch genau daran wie ‚Pops‘ mir ein Glas Brandy gab, als ich 15 Jahre alt war. Ich hatte nie zuvor eine solche Erleichterung gespürt. Mein Schmerz war weg. Mein Großvater trank so viel Brandy, dass es gar nicht weiter auffiel, als ich mir heimlich so viel Alkohol nahm, wie ich wollte. So wurde ich zur heimlichen Trinkerin. Das Komische dabei war, dass ich dachte, der Brandy mache mich unbesiegbar. Auch als ich immer dicker wurde, gab es mir das Gefühl, endlich meinem Vater etwas entgegensetzen zu können. Er war klein und dürr und ich war seine gewichtige Tochter, schwer wie ein Streitross. Einmal sagte ich zu ihm: „Entweder du oder ich, du wirst meine Brüder und Schwestern nie mehr anfassen.“ Meine Mutter verlangte von ihm, dass er geht. Er war ein paar Monate lang weg, hat auf der Eisenbahn gearbeitet. Dann kam er wieder und war genauso brutal wie vorher. Er hat keinen Tropfen Alkohol angerührt, aber trotzdem hat er zugeschlagen. Sobald er einen Raum betrat, machten sich Gewalt und Hass darin breit. Unser Leben mit ihm war eine einzige Hölle und ich wurde für jede einzelne Entscheidung, die ich je traf, bestraft.“
Die Hauptbeschwerde der ältesten Tochter waren Alkoholsucht, Übergewicht, Reizbarkeit, Schlafstörungen und die Misshandlungen, die sie als Kind erfahren hatte. Für diese Frau war es unglaublich schwer, Menschen zu vertrauen, die sie nicht misshandelten. Der tyrannische Vorgesetzte misshandelte sie zwar nicht körperlich, aber der Umgangston und seine herrische Art waren ihr aus der Kindheit nur allzu vertraut.
Aufgrund der Familiengeschichte (Alkoholismus) und der sehr präsenten Ausstrahlung von Gewalt, Streit und Missbrauch verschrieb ich der Patientin Calcarea bromata C200. Zwei Jahre lang kam sie regelmäßig alle acht Wochen zu mir und nahm Calcarea bromata C200 als Einzelgabe. Danach nahm sie Calcarea bromata C200 bei Bedarf 3x hintereinander im Abstand von 12 Stunden ein. Die Patientin hörte allmählich auf zu trinken und unterzog sich einer Entziehungskur. Sie konnte sich aus ihren gewaltintensiven Beziehungen befreien und kündigte nach 20 Jahren ihre Stelle, um eine eigene Consulting-Firma zu gründen. Die Schlafstörungen lösten sich und die Reizbarkeit verschwand. Nach dem Tod ihrer Mutter konnte die Patientin eine gesunde Beziehung zum Vater aufbauen. Sie änderte ihre Essgewohnheiten, ernährte sich gesund und begann Sport zu treiben, womit sie ihr Gewicht erheblich reduzieren konnte.
„Ich fühle mich befreit von meiner Wut, meiner Selbstbestrafung durch Überessen und meinem Hass gegen mich selbst. Ich verharre nicht länger in ungesunden Beziehungen, sei es privat oder im Beruf. Durch die Homöopathie habe ich gelernt, die Verantwortung für mein eigenes Leben zu übernehmen.“
Die vierte Tochter der Familie kam ebenfalls zu mir in Behandlung. Im Jahr 2005 war sie 48 Jahre alt.
„Ich bin die unsichtbare Tochter. Schon als kleines Mädchen habe ich mich verloren gefühlt. Ich kann mich gut daran erinnern, wie ich meine kleineren Geschwister weggeschubst habe, in einem verzweifelten Versuch, die Aufmerksamkeit meiner Mutter zu gewinnen. Meine Mutter sagte immer zu mir: „Sei nicht so egoistisch, mein Schatz.“ Ich wollte einfach nur geliebt werden. Das Schwerste bei uns in der Familie war, dass ich so unglaublich einsam war. Ich lebte in ständiger Angst vor Gewalt und Missbrauch. Ich weiß nicht, wo meine Mutter war. Mit der Geburt meiner jüngeren Schwester wurde ich von ihr verlassen. Ich habe zugeschaut, wie sich meine Schwester in eine Amazone verwandelte. Sie war absolut furchtlos. Keiner von uns hat je über die Gewalt in unserer Familie gesprochen. Ich wurde nie geschlagen, aber jeder Schlag, der meine Schwester traf, hat auch meine Seele getroffen.Ich habe mich verantwortlich gefühlt für alle Probleme, die es in unserer Familie gab. Bis heute hasse ich jeglichen Streit.“
Seit ihrer Kindheit hat sie folgenden, wiederkehrenden Traum:
„Ich sitze in einem Zug. Ich habe keine Eltern, ich bin ganz allein, verloren; ich friere, habe Angst und fühle mich schmutzig. Ich kann mich daran erinnern, wie ich denke, dass ich doch nur ein kleines, schmutziges Mädchen bin. In dem Traum kämpfe ich um mein Leben.“
Schon ihr ganzes Leben lang hatte die Patientin ein unstillbares Verlangen nach Vollmilch (oder sehr sahniger Milch). Ich gab ihr Magnesium bromatum C200 wegen der endlosen Streitigkeiten, der Selbstvorwürfe und der großen Schuldgefühle. Sie fühlte sich schuldig, nur weil sie geboren wurde. Der Traum machte ihren inneren Zustand deutlich: Sie fühlt sich als Waise, verlassen von ihren Eltern, insbesondere von der Mutter.
Die Hauptbeschwerde der Patientin war das Gefühl der Verlassenheit und des ständigen Kampfes. In den letzten 10 Jahren hat die Patientin ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt. Im Alter von 55 Jahren traute sie sich zum ersten Mal, eine Beziehung zu einem Mann einzugehen und hat bis heute eine gesunde, stabile Beziehung, ganz anders, als alle Beziehungen, die sie aus ihrer Kindheit kannte. 2010 besuchte sie ein Seminar des Hoffmann Instituts und lebt bis heute in glücklicher Beziehung mit ihrem Mann und ihren drei Stiefkindern. „Ich hätte nie geglaubt, dass man ein gesundes, glückliches Familienleben haben kann.“ Sie nahm wieder Kontakt zu ihrem mittlerweile alten Vater auf, der nun nicht mehr gewalttätig war. „Ich habe nun nicht mehr das Gefühl, sofort angegriffen zu werden, wenn ich mal eine andere Meinung äußere; ich habe keine Angst mehr, bestraft zu werden, wenn ich anderer Ansicht bin.“ Als Kind hatte sie nie die Möglichkeit, ihrem Traum Ausdruck zu verleihen, genau wie ihr Vater und ihre Geschwister auch. Erst durch die homöopathische Behandlung kam diese Stimme auch zum Tragen. Zur Homöopathie fühlen sich häufig die Patienten hingezogen, die einer rein verbalen Therapieform und der Schulmedizin eher misstrauisch gegenüber stehen. Für diese Menschen kann die Homöopathie eine echte Alternative sein, um ihrem Trauma eine Stimme zu geben.
Gleich mehrere Familienmitglieder waren in den letzten Jahren bei mir in Behandlung. Eine junge Patientin befindet sich immer noch in Behandlung, hat ihre Sucht und ihr kriminelles Verhalten noch nicht überwunden. Sie kam im Jahr 2010 zur Erstanamnese, nicht ganz freiwillig, denn sie war zum dritten Mal beim Ladendiebstahl erwischt worden. Zum Zeitpunkt der Erstanamnese war sie 16 Jahre alt. Sie berichtete: „Ich habe diesen starken Impuls zum Stehlen. Ich weiß nicht, warum. Als ich elf Jahre alt war, habe ich mit dem Trinken angefangen. Wodka, das riecht man nicht. Ich weiß nicht, warum ich das mache. Ich mache immer Dinge, die falsch sind. Ich denke dann: „Jetzt wirst du auffliegen.“ Meine Mama ist ganz schön jähzornig; sie ist richtig gemein. Wenn sie diesen Blick draufhat – wie Flammen – dann weiß ich, dass jetzt was kommt. Aber wenn ich dann in einem Laden bin und etwas sehe, was ich unbedingt haben möchte, dann werde ich so wütend auf sie. Sie hat mich einmal gefragt, ob ich das alles mache, um sie zu bestrafen, weil sie eine schlechte Mutter war. Sie hat mich gefragt, ob ich sie hasse und nicht lieb habe. Ich habe mir nur gedacht, dass es doch gar nicht um dich geht, Mama!“
Die junge Frau konnte kaum stillsitzen. Sie war ständig in Bewegung, sie wippte mit ihren überkreuzten Beinen immer auf und ab mit einer Nervosität, die ich am anderen Ende des Raums spüren konnte. Sie litt außerdem unter Asthma, das zum großen Teil emotional bedingt war.
„Ich arbeite in einem Haushaltswarengeschäft und habe große Angst vor Messern. Ich habe Angst, dass ich mir die Finger abschneide, oder mir in die Augen steche. Meine Mama hat mir einmal erzählt, dass Pops von seinem Vater mit einem Messer durch das ganze Haus gejagt wurde! Er muss wahnsinnig gewesen sein. Niemand redet über ihn. Und wenn jemand über ihn spricht, dann nur über wirklich unheimliche Dinge. Manchmal, wenn ich diese Sachen mache, dann denke ich, dass ich genauso bin wie, der Vater von Pops. Wenn ich an ihn denke, sehe ich einen Teufel vor mir, und dann muss ich denken: „Ich bin die Urenkelin eines Teufels.“ Das ist richtig unheimlich. Dann habe ich Atemnot. Außerdem, wenn ich ein Messer anfasse, habe ich diesen metallischen Geschmack im Mund. Ich habe in einem Buch über Vampire gelesen, dass das heißen kann, dass ich gleich angegriffen werde.Es ist so unheimlich und macht mir Angst. Ich liebe Vampirfilme. Manchmal stelle ich mir nachts vor, dass jemand hinter mir ist und dann habe ich Angst, dass es ein Vampir sein könnte. Diese Angst kann einen Asthmaanfall auslösen, der bis Mitternacht andauert und ich vor Erschöpfung einschlafe.“ (Hier zeigt sich wieder die Wahnidee von Bromium, dass jemand hinter ihr stehe.)
Zu den Hauptbeschwerden dieser jungen Frau gehörten Alkoholsucht, Asthma, zwanghafte Impulse und ein Gefühl der Verlassenheit. Das Mittel, welches ihr am meisten geholfen hat ist Mercurius bromatus C200 gefolgt von Mercurius bromatus in LM-Potenz. Aufgrund ihres Alters, ihre vielen Hausarreste und Konflikte mit dem Gesetz fällt es der jungen Frau schwer, regelmäßig in meine Praxis zu kommen. Solange sie das Mittel einnimmt, geht es ihr jedoch gut. Allerdings kommt es immer wieder zu Zwischenfällen, die sie dann eine Zeit lang vom Weg abbringen.
Im Zuge meiner Arbeit mit dieser Familie habe ich mich immer wieder gefragt, was wohl passiert wäre, wenn der Urgroßvater sich einer homöopathischen Behandlung unterzogen hätte. Wäre das Leben dieser Menschen anders verlaufen? Aus vielen Teilen hat sich ein Bild der Gewalt, der Alkoholsucht und des Traumas zusammengefügt. Die Familie ist zutiefst syphilitisch: nach außen scheint sie zu funktionieren, aber tief im Inneren müssen sie ihr Leid verbergen in dem Glauben, etwas stimme nicht mit ihnen, etwas, das gefährlich ist. Es ist erstaunlich, wie sehr Kinder ihre Eltern lieben, auch wenn sie von ihnen verlassen und missbraucht werden.
Die typischen Themen von Bromium – schwarz oder weiß, alles oder nichts sowie totale Abspaltung – finden sich in jedem dieser Fallbeispiele wieder. Auch das tief gehende Gefühl der Strafe, der lebendigen Hölle, die Ruhelosigkeit und das Verlangen, einer langweiligen Realität zu entfliehen, wird sichtbar. Ohne Ausnahme wurden alle Angehörigen dieser Familie brutal missbraucht und schwer traumatisiert durch den Fluch des Urgroßvaters, Pops, über den nie gesprochen wurde. Großvater und Tochter hatten beide die Wahnidee, jemand stünde hinter ihnen.
Alle litten unter ihren Schuldgefühlen, empfanden Reue und waren sogleich streitsüchtig, bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie ihre homöopathische Behandlung begannen.
Bromatum: Schuld, Ruhelosigkeit, Flucht, Leidenschaft, Instinkt, Psychose, Strafen aller Art.
Bromium: alles oder nichts, Wut, Asthma, Depression, Abspaltung, schnell überhitzt, Prostatitis, Harndrang, rezidivierende Zystitis, anhaltende Halsschmerzen.
Calcarea bromata: die Meinung anderer, empfindlich gegen Kritik, Unsicherheit, Schüchternheit, Ängste, Übergewicht, Schutz, Verantwortung, Rückzug.
Magnesium bromatum: Pazifismus, Aggression, Verlustängste, Schmerz; das unsichtbare Kind, verloren, verlassen, Furcht vor Streit, allein und verlassen, schmutzig, Verlangen nach Milch und Sahne.
Mercurius bromatus: Übertreiben, Überreaktion, gespalten, Feinde, Diebstahl, Impulse, Gefahr lauert überall, Impulsivität, Furcht vor Messern.
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Fotos: Shutterstock
Black heart; Ursa Major - 176018120
Beaten little girl; ambrozinio - 370311011
Kategorie: Fälle
Schlüsselwörter: körperlicher und seelischer Missbrauch in der Kindheit; Depression; Wut, Terror; Alkoholismus; Überessen; Reizbarkeit; Übergewicht; Schlafstörungen; Gefühl der Verlassenheit; unsichtbar; Impuls zu stehlen; Furcht vor Messern; kriminelles Verhalten; Schuld, Strafe
Mittel: Bromium, Calcarea bromata; Magnesium bromatum, Mercurius bromatus
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