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Die Farben des Kolibris – Calypte anna, Teil 2  

Fruktoseintoleranz

Ein Beitrag von Ulrich Welte, Monica Rigney und Peter Tumminello, in drei Teilen

Diese Beobachtung stammt aus unserer Praxis in Kandern. Die Patientin suchte sich kein Blau aus wie die Patienten aus Teil 1 des Artikels, sondern eindeutig Gelb 3C. So ist es in dieser Farbe einwertig aufgeführt, weil bisher kein zweiter Fall vorliegt. Gelb dürfte die Zweitfarbe des Mittels sein.

 

Eine relativ kleine Frau mittleren Alters kam wegen einer diagnostisch gesicherten Fruktose­intoleranz. Der erste Eindruck: sehr schlank, leicht, lustig, humorvoll, stets zu einem hellen Lachen aufgelegt, aufrecht, agil und nett im Umgang; spricht rasch und zielgerichtet. Sie verträgt die verschie­­densten Speisen nicht mehr und hat seit 2 Jahren zunehmend öfter Bauch­schmerzen nach dem Essen, fast dauernd seit ½ Jahr, und sie hat fast nur noch wässrig-durchfälligen Stuhl­gang. Sie kann nur geringe Mengen essen und dann ist Schluss. Etwas zu viel gegessen, und es liegt wie ein Stein im Magen. Am besten sind kleine häufige Mahlzeiten, je häufiger und kleiner desto besser. Sie mag sehr gern feine Schokoladen, Pralinen, aber immer nur eine und dann Stop, sonst wird ihr übel. Am besten ist ein einziges Ferrero Küsschen und dann nichts mehr.

Sie war schon als Kind zu dünn, wollte ein Junge sein, war ein hibbeliges Kind, immer gern draußen rumrennen und aktiv sein. Sie hatte oft Träume vom Fliegen „wie ein Vogel, es ging ganz leicht und war der reine Genuss.“

 

Analyse und Verlauf: Könnte es ein Vogelmittel sein? Flugträume, Leichtbauweise, lebendig und agil; warum also nicht? – nun: welche Vögel liebt sie? Kleine, vor allem Schwalben und Mauersegler, so agil und leicht.

Beim vergleichenden Handtest, in dem die Patienten die Fläschchen nacheinander eine Weile in der Hand halten, ohne zu wissen, was sie enthalten, sucht sie sich unter den vier getesteten (Mauer­segler, Schwalbe, Kolibri und Bussard) den Kolibri aus. Es leuchtet mir ein, ist der Kolibri doch extrem sensibel auf kleinste Mengen Fruchtzucker, den sie nicht verträgt. Ich hatte damals gerade die Prüfung von Calyp-a gelesen und gedacht, dass das Mittel bei Fruktose­intoleranz helfen könnte. Ihre Farbwahl ist eindeutig gelb 3C, Zweitfarbe unschlüssig 18B oder 17C.

Sie erhält Calypte anna C 30, im Plussingverfahren. Die ersten drei Tage wird es ihr übel, und sie ist extrem müde. In den nächsten 2 Tagen bessert sich alles. Der Stuhlgang ist besser, vor allem das Bauchweh ist viel besser in der nächsten Woche, nach 10 Tagen so gut wie weg. Die seit 10 Jahren fehlenden Darmgeräusche sind wieder­gekehrt. Sie hat einen Traum gehabt: ein Vogel sitzt auf einem Zweig und schaut sie ganz intensiv an. Sein Gefieder ist knallgelb bis leicht orange und etwas Türkis. Sein Blick ist voller Mitgefühl. – Sie fühlt sich auch allgemein besser und meint, das Mittel tut ihr gut. Plan: Calypte anna C 200, alle 2 Wochen eine Dosis. Nach weiteren 4 Wochen ist der Stuhlgang nach jeder Einnahme fester geworden und inzwischen geformt. Das Völlegefühl ist kaum noch vorhanden.

Drei Jahre lang ist sie beschwerdefrei. Sie lacht erfreut am Telefon, ihr altes helles fröhliches Lachen, als ich sie nach dem Verlauf frage. Es gehe ihr gut, ich könne gern darüber berichten. Sie kann essen was und wie viel sie will.

 

Mittelskizze von Calypte anna, dem Anna-Kolibri

(Auszug aus der Prüfung von Cynthia Shepard unter Hinzunahme der hier erstmals veröffentlichten Fälle):

 

KLINISCH: Flimmern, Vorhofflimmern, Herzklopfen. Fruktoseintoleranz. Agitiert. ADHS bei fröhlichem Naturell. Zyklothymia. Absencen. Hypoglykämie. Dysmenorrhö.

Aus der Prüfung: In Tagträume vertieft, aus denen sie jäh aufschrecken. Übererregbarkeit und Dumpfheit im Wechsel

Der zerstreute Professor; wenig männlich, zwar brillant und genial, aber im Alltag hilflos und unbeholfen, unpraktisch

Schnell und spontan; rasch alarmiert; übersteigerte Erregung, extreme Stimmungsschwankungen – Phase 1

Summt gern vor sich hin; singt und trällert; immer obenauf; fröhlich, gut drauf, super, hyper, fühlt sich spitze <–>dumpf, verwirrt, weggetreten, benommen. ‚Himmelhoch jauchzend – zu Tode betrübt‘

Grippig

Hungrig, kleine Menge sättigt; Gewichtsabnahme

Gern feine Pralinen, exquisite Süßigkeiten. Gern salzig, sauer, Oliven

Empfindung: Leichtigkeit, wie entrückt; leicht <-> Schwer.

Klopfend, pochend.

Steif, wie eingefroren, erstarrt

Gefühl, als ob sie den Kopf wie eine Kugel auf einem spitzen Stab balanciert (balancing my head on my neck like a ball on a stick) – Stadium 10

 

SIGNATUR: können vorwärts, rückwärts und auf der Stelle fliegen, flitzt von einer Blüte zur nächsten

Schnellster Stoffwechselumsatz und sehr schneller Herzschlag; angewiesen auf häufige Nahrungs­zufuhr, aber wählerisch im Futter, sucht Nektar, Fruchtzucker, sehr empfindlich auf kleinste Mengen

Reviere mit hohem Nektargehalt werden aggressiv umkämpft.

„Humming“bird: summt und brummt im Flug

 

DD: Coffea: beide sind gut drauf, haben Herzklopfen, angeregter Zustand -> Unterschied: Coffea mag Gelbgrün 23 C, Calyp-a dagegen lieber reines Blau 15-16 C und Dottergelb 3 C. Fruktoseintoleranz und Süßigkeits­verlangen bei kleinen Mahlzeiten sind spezifischer für Calyp-a

DD Lithium: beide sind Leichtgewichte mit starken und raschen Stimmungsschwankungen, die bei Lithium aber psychotischer sind und eher auf bipolare Störungen hinweisen als die leichteren Stimmungs-schwankungen der Zyklothymia von Calyp-a.

 

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Foto: Shutterstock_1258093495, Copyright: Nick Pecker

Die Farben des Kolibris – Calypte anna, Teil 2  

Fruktoseintoleranz

Ein Beitrag von Ulrich Welte, Monica Rigney und Peter Tumminello, in drei Teilen

Diese Beobachtung stammt aus unserer Praxis in Kandern. Die Patientin suchte sich kein Blau aus wie die Patienten aus Teil 1 des Artikels, sondern eindeutig Gelb 3C. So ist es in dieser Farbe einwertig aufgeführt, weil bisher kein zweiter Fall vorliegt. Gelb dürfte die Zweitfarbe des Mittels sein.

 

Eine relativ kleine Frau mittleren Alters kam wegen einer diagnostisch gesicherten Fruktose­intoleranz. Der erste Eindruck: sehr schlank, leicht, lustig, humorvoll, stets zu einem hellen Lachen aufgelegt, aufrecht, agil und nett im Umgang; spricht rasch und zielgerichtet. Sie verträgt die verschie­­densten Speisen nicht mehr und hat seit 2 Jahren zunehmend öfter Bauch­schmerzen nach dem Essen, fast dauernd seit ½ Jahr, und sie hat fast nur noch wässrig-durchfälligen Stuhl­gang. Sie kann nur geringe Mengen essen und dann ist Schluss. Etwas zu viel gegessen, und es liegt wie ein Stein im Magen. Am besten sind kleine häufige Mahlzeiten, je häufiger und kleiner desto besser. Sie mag sehr gern feine Schokoladen, Pralinen, aber immer nur eine und dann Stop, sonst wird ihr übel. Am besten ist ein einziges Ferrero Küsschen und dann nichts mehr.

Sie war schon als Kind zu dünn, wollte ein Junge sein, war ein hibbeliges Kind, immer gern draußen rumrennen und aktiv sein. Sie hatte oft Träume vom Fliegen „wie ein Vogel, es ging ganz leicht und war der reine Genuss.“

 

Analyse und Verlauf: Könnte es ein Vogelmittel sein? Flugträume, Leichtbauweise, lebendig und agil; warum also nicht? – nun: welche Vögel liebt sie? Kleine, vor allem Schwalben und Mauersegler, so agil und leicht.

Beim vergleichenden Handtest, in dem die Patienten die Fläschchen nacheinander eine Weile in der Hand halten, ohne zu wissen, was sie enthalten, sucht sie sich unter den vier getesteten (Mauer­segler, Schwalbe, Kolibri und Bussard) den Kolibri aus. Es leuchtet mir ein, ist der Kolibri doch extrem sensibel auf kleinste Mengen Fruchtzucker, den sie nicht verträgt. Ich hatte damals gerade die Prüfung von Calyp-a gelesen und gedacht, dass das Mittel bei Fruktose­intoleranz helfen könnte. Ihre Farbwahl ist eindeutig gelb 3C, Zweitfarbe unschlüssig 18B oder 17C.

Sie erhält Calypte anna C 30, im Plussingverfahren. Die ersten drei Tage wird es ihr übel, und sie ist extrem müde. In den nächsten 2 Tagen bessert sich alles. Der Stuhlgang ist besser, vor allem das Bauchweh ist viel besser in der nächsten Woche, nach 10 Tagen so gut wie weg. Die seit 10 Jahren fehlenden Darmgeräusche sind wieder­gekehrt. Sie hat einen Traum gehabt: ein Vogel sitzt auf einem Zweig und schaut sie ganz intensiv an. Sein Gefieder ist knallgelb bis leicht orange und etwas Türkis. Sein Blick ist voller Mitgefühl. – Sie fühlt sich auch allgemein besser und meint, das Mittel tut ihr gut. Plan: Calypte anna C 200, alle 2 Wochen eine Dosis. Nach weiteren 4 Wochen ist der Stuhlgang nach jeder Einnahme fester geworden und inzwischen geformt. Das Völlegefühl ist kaum noch vorhanden.

Drei Jahre lang ist sie beschwerdefrei. Sie lacht erfreut am Telefon, ihr altes helles fröhliches Lachen, als ich sie nach dem Verlauf frage. Es gehe ihr gut, ich könne gern darüber berichten. Sie kann essen was und wie viel sie will.

 

Mittelskizze von Calypte anna, dem Anna-Kolibri

(Auszug aus der Prüfung von Cynthia Shepard unter Hinzunahme der hier erstmals veröffentlichten Fälle):

 

KLINISCH: Flimmern, Vorhofflimmern, Herzklopfen. Fruktoseintoleranz. Agitiert. ADHS bei fröhlichem Naturell. Zyklothymia. Absencen. Hypoglykämie. Dysmenorrhö.

Aus der Prüfung: In Tagträume vertieft, aus denen sie jäh aufschrecken. Übererregbarkeit und Dumpfheit im Wechsel

Der zerstreute Professor; wenig männlich, zwar brillant und genial, aber im Alltag hilflos und unbeholfen, unpraktisch

Schnell und spontan; rasch alarmiert; übersteigerte Erregung, extreme Stimmungsschwankungen – Phase 1

Summt gern vor sich hin; singt und trällert; immer obenauf; fröhlich, gut drauf, super, hyper, fühlt sich spitze <–>dumpf, verwirrt, weggetreten, benommen. ‚Himmelhoch jauchzend – zu Tode betrübt‘

Grippig

Hungrig, kleine Menge sättigt; Gewichtsabnahme

Gern feine Pralinen, exquisite Süßigkeiten. Gern salzig, sauer, Oliven

Empfindung: Leichtigkeit, wie entrückt; leicht <-> Schwer.

Klopfend, pochend.

Steif, wie eingefroren, erstarrt

Gefühl, als ob sie den Kopf wie eine Kugel auf einem spitzen Stab balanciert (balancing my head on my neck like a ball on a stick) – Stadium 10

 

SIGNATUR: können vorwärts, rückwärts und auf der Stelle fliegen, flitzt von einer Blüte zur nächsten

Schnellster Stoffwechselumsatz und sehr schneller Herzschlag; angewiesen auf häufige Nahrungs­zufuhr, aber wählerisch im Futter, sucht Nektar, Fruchtzucker, sehr empfindlich auf kleinste Mengen

Reviere mit hohem Nektargehalt werden aggressiv umkämpft.

„Humming“bird: summt und brummt im Flug

 

DD: Coffea: beide sind gut drauf, haben Herzklopfen, angeregter Zustand -> Unterschied: Coffea mag Gelbgrün 23 C, Calyp-a dagegen lieber reines Blau 15-16 C und Dottergelb 3 C. Fruktoseintoleranz und Süßigkeits­verlangen bei kleinen Mahlzeiten sind spezifischer für Calyp-a

DD Lithium: beide sind Leichtgewichte mit starken und raschen Stimmungsschwankungen, die bei Lithium aber psychotischer sind und eher auf bipolare Störungen hinweisen als die leichteren Stimmungs-schwankungen der Zyklothymia von Calyp-a.

 

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Foto: Shutterstock_1258093495, Copyright: Nick Pecker



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