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Harze in der Medizin: Von Guggul, Weihrauch und Drachenblut

Die 5 faszinierendsten Harze und ihre Verwendung

von Jannyn Sass

Abbildung 1: Die wertvollen Inhaltsstoffe der Baumharze werden seit Tausenden von Jahren für medizinische Zwecke eingesetzt. Sie besitzen unter anderem antimikrobielle Eigenschaften.

Die meisten Menschen kennen Harze als Räucherstoffe und sind überrascht, wenn sie erfahren, dass viele Harze auch innerlich eingesetzt werden können. Dabei sind Harze seit Jahrtausenden für ihre medizinischen Eigenschaften bekannt.

Seit jeher wurden Harze in zahlreichen Kulturen für medizinische Zwecke eingesetzt - beispielsweise zur Wundheilung. Ähnlich wie flüssiges Gold oder Honig tritt Harz aus dem Baum aus, wenn er verletzt wird. Dieses natürliche Abwehrmittel, das die Natur dem Baum mitgegeben hat, schützt ihn effektiv vor eindringenden Keimen und Schädlingen. Dadurch verfügen Harze über bemerkenswerte Eigenschaften, die antimikrobiell, antiparasitär, antibakteriell und antimykotisch wirken. [1]

Dieser Artikel beleuchtet sowohl traditionelle Einsatzgebiete wie auch die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu diesen Harzen und ihrer medizinischen Verwendung. Erfahren Sie,

  • warum Harze in der traditionellen Medizin eingesetzt werden,
  • wofür Harze verwendet werden können,
  • warum Harze als Schmerzstiller gelten und
  • wie speziell Weihrauch, Myrrhe und heimische Harze helfen können.

Warum Harze in der traditionellen Medizin eingesetzt werden

Die von Natur aus zähflüssigen, aromatischen Substanzen enthalten eine komplexe Mischung bioaktiver Moleküle, darunter Terpene, Sesquiterpene und organische Säuren, die entzündungshemmende, antimikrobielle und antioxidative Eigenschaften haben. Das macht sie für die innere und äußere Anwendung so interessant. [2]

Traditionelle Anwendung der Harze als Salben zur Wundheilung

Harze - auch Balsame genannt - haben eine lange Tradition in der Behandlung von schlecht heilenden Wunden und Abschürfungen, insbesondere in Form von Salben. [3] Die klebrigen Substanzen dienen Bäumen wie Kiefern, Lärchen und Fichten selbst als Schutz vor Verletzungen und Infektionen. Und diese Eigenschaften machen sie auch für die menschliche Wundbehandlung wertvoll. Bei offenen Stellen oder Geschwüren sorgt ein Harzgel nicht nur für Schutz und Heilung, sondern auch für eine rasche Schmerzlinderung. [4] [5] Diese vielseitige Wirkung macht Harze zu einem bewährten Hausmittel in der Wundpflege und darüber hinaus.

Innerliche Anwendungsgebiete der Harze in der Naturheilkunde

Nicht nur die äußerlichen, sondern auch die innerlichen Einsatzgebiete der Harze sind spannend. Dargereicht in Form von Tees, Tinkturen, Kapseln oder als Pulver wirken sie beispielsweise entkrampfend auf den Magen-Darm-Trakt, fördern die Verdauung und können bei Beschwerden wie Blähungen oder Krämpfen Linderung verschaffen. Harze können aber auch auf die Schleimhäute aufgetragen werden, etwa im Mund- und Rachenraum, z. B. bei Entzündungen des Zahnfleischs und der Mundschleimhaut. So kann eine Baumharz-Tinktur beispielsweise bei Zahnfisteln hilfreich sein, indem sie antibakteriell wirkt und die Heilung unterstützt. Darüber hinaus können Harze wie beispielsweise Myrrhe oder Weihrauch sogar als Zutat für selbstgemachte Zahnpasta verwendet werden, um die Zähne auf natürliche Weise zu pflegen und vor Entzündungen zu schützen. Auch bei Halsschmerzen zeigen Harze ihre entzündungshemmenden Eigenschaften. [6]

Welche Harze sind medizinisch besonders bedeutsam?

Weihrauch und Myrrhe galten als die größten Schätze des Altertums und sind bis heute in ihrem Wert unbestritten. Aber auch viele heimische Harzarten sind bis heute tief in der medizinischen Tradition verwurzelt. Ob Fichte-, Tanne-, Lärche oder Zirbenharz - sie alle sind aufgrund ihrer vielfältigen heilenden Qualitäten bei der Unterstützung der Wundheilung, zur Linderung von Atemwegserkrankungen und Schmerzlinderung traditionell in der Naturheilkunde sehr beliebt.

1. Weihrauch: Ein uraltes Heilmittel mit modernen Anwendungsmöglichkeiten

Abbildung 2: Der Weihrauch ist Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Studien. Für das Harz wurden unter anderem entzündungshemmende Eigenschaften festgestellt.

Weihrauch, das Harz der Boswellia-Bäume, blickt auf eine jahrtausendealte Geschichte der medizinischen Anwendung zurück. In ayurvedischen und arabischen Heiltraditionen wird er vor allem wegen seiner entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt. In der modernen Medizin wird Weihrauch zunehmend für die Behandlung von chronischen Entzündungen untersucht. [7] Besonderes Augenmerk gilt dabei den enthaltenen Boswelliasäuren, denn diese Substanzen können entzündliche Enzyme hemmen und so bei Erkrankungen wie Arthritis [8] [9], Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sehr unterstützend sein. Zudem wird Weihrauch bei neurologischen Erkrankungen und sogar in der Krebstherapie erforscht. [10] Erste Ergebnisse zeigen, dass Boswelliasäuren neuroprotektive und antitumorale Eigenschaften besitzen. [11] [12]

Neben seiner wohltuenden Wirkung bei Arthritis [13] wird dieses gummiartige Harz in den traditionellen Ayurveda-Texten auch als wirksames Mittel gegen Fieber (fiebersenkend), Haut- und Blutkrankheiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wunde Stellen im Mund, Halsschmerzen, Bronchitis, Asthma, Husten, vaginalen Ausfluss, Haarausfall, Gelbsucht, Hämorrhoiden, syphilitische Erkrankungen, unregelmäßige Menstruation und Stimulation der Leber erwähnt. [14] Weihrauch ist außerdem schweißtreibend, adstringierend, harntreibend und wirkt sowohl innerlich als auch äußerlich stimulierend. [15]

Besonders bemerkenswert ist die Wirksamkeit von Weihrauch bei entzündlichen Darmerkrankungen. [16] Klinische Studien belegen eine Reduktion von Symptomen wie Bauchkrämpfen und Durchfall. Weihrauch unterstützt nicht nur die Heilung der Darmschleimhaut, sondern fördert auch das Gleichgewicht der Darmflora, was insbesondere beim Leaky-Gut-Syndrom von Bedeutung ist. [17] [18] Neben der entzündungshemmenden Wirkung auf Körper und Immunsystem [19] wird Weihrauch auch eine beruhigende und stimmungsaufhellende Wirkung zugeschrieben. [20]

Dennoch: Nicht alle Weihraucharten besitzen die gleiche medizinische Wirksamkeit. Der indische Weihrauch (Boswellia serrata) ist die bekannteste und am häufigsten verwendete Art.

Entscheidend für die Wirksamkeit des Weihrauchharzes bei der Behandlung von Beschwerden wie Asthma, Colitis und sogar starken menstruellen Blutungen ist die Dosierung von Boswelliasäure. Untersuchungen legen nahe, dass ein standardisierter Extrakt aus Weihrauchharz mit einem definierten Gehalt an Boswelliasäuren besonders effektiv ist. Typischerweise werden Tagesdosen von 500 bis 3.000 mg Weihrauchextrakt empfohlen, verteilt auf zwei bis drei Einnahmen. [21] Im Gegensatz zur westlichen Medizin, die sich oft auf isolierte Wirkstoffe konzentriert, verwendet die ayurvedische Tradition das gesamte Harz. Dieses enthält mehr als 200 Substanzen, darunter ätherische Öle, Schleimstoffe und Bitterstoffe, die in ihrer Gesamtheit wirken.

2. Myrrhe und Guggul – ihre Einsatzbereiche

Abbildung 3: Myrrhe kommt vor allem bei Zahnfleischentzündungen und Mundgeschwüren zum Einsatz.

Weihrauch und Myrrhe sind beides harzige Substanzen mit jahrtausendealter Nutzung. Beide haben entzündungshemmende und antimikrobielle Eigenschaften. Der Hauptunterschied liegt jedoch in ihrer Wirkung: Während Weihrauch vielseitig bei Entzündungen im gesamten Körper eingesetzt wird, ist Myrrhe besonders effektiv im Mund- und Rachenraum. Diese gezielte Wirkung macht das Harz der Myrrhe zu einem geschätzten Heilmittel bei Zahnfleischentzündungen und Mundgeschwüren.

Myrrhe ist interessant, da sie insbesondere gegen resistente Bakterienstämme eine antimikrobielle Wirkung aufweisen kann. [22] Auch bei Verdauungsproblemen und entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn konnte ihre Wirksamkeit nachgewiesen werden.

In Indien wird eine besondere Myrrhenart genutzt: das Harz der Commiphora mukul, auch Guggul genannt. Es ist eines der wichtigsten Heilmittel der ayurvedischen Medizin und wird für seine stark reinigenden und regenerierenden Eigenschaften geschätzt. Guggul soll Lungen und Schleimhäute reinigen und eine ausgleichende Wirkung bei Menstruationsbeschwerden sowie dem Polyzystischen Ovarsyndrom (PCOS) [23] [24] haben. Guggul wird traditionell im Ayurveda auch zur Behandlung von Fettleibigkeit, Arthritis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt. [25]

Moderne Studien zeigen, dass Guggul auch bei der Senkung von LDL-Cholesterinwerten helfen kann. Zudem wurde eine entzündungshemmende Wirkung nachgewiesen. [26] Auch bei Schilddrüsenerkrankungen kann Guggul potenziell hilfreich sein. [27]

3. Tannenharz und Fichtenharz - bei schlecht heilenden Wunden

Abbildung 4: Die Inhaltsstoffe des Fichtenharzes fördern die natürliche Wundheilung.

Tannenharz wird traditionell als unterstützendes Mittel zur Behandlung von Diabetes empfohlen, insbesondere aufgrund seiner positiven Wirkung auf schlecht heilende Wunden und chronische Entzündungen. [28] Diabetiker leiden häufig unter Wundheilungsstörungen, bei denen natürliche Harze, die Bäume zur Selbstheilung produzieren, hilfreich sein können. Diese Harze fördern die Regeneration von Gewebe und wirken entzündungshemmend, was den Heilungsprozess begünstigt.

Auch das Fichtenharz wird in der traditionellen Naturmedizin zur Wundpflege eingesetzt. Es bildet einen schützenden Film auf der Wunde, der sie vor äußeren Einflüssen wie Keimen abschirmt. Die Inhaltsstoffe des Fichtenharzes, darunter Harzsäuren, Cumarsäure und Lignane, fördern die natürliche Wundheilung und tragen durch eine leichte Absenkung des pH-Werts zur Hemmung des Bakterienwachstums bei. Dadurch wird das Infektionsrisiko deutlich reduziert, was Fichtenharz zu einer effektiven und natürlichen Option in der Wundbehandlung macht.

4. Lärchenharz als Pechsalbe bei Wunden und Hautirritationen

Abbildung 5: Die Pechsalbe aus Lärchenharz ist ein beliebtes traditionelles Hausmittel bei Atemwegserkrankungen.

Traditionell wurde Lärchenharz - auch Lärchenpech genannt - bei Hautgeschwüren, rissiger Haut sowie zur Unterstützung der Regeneration eingesetzt. Dies ist mittlerweile auch wissenschaftlich bestätigt: Eine Studie zeigt beispielsweise, dass Lärchenharz antimikrobielle und entzündungshemmende Eigenschaften besitzt, was es besonders bei

  • chronischen Hautproblemen,
  • bei schlecht heilenden Wunden und
  • gegen verschiedene Erreger der Atemwege wirksam macht.

Gerade bei Atemwegserkrankungen, wo seine schleimlösenden und entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt werden, wird Lärchenharz eingesetzt. [29]

Inzwischen sind die antimikrobiellen Eigenschaften von Lärchenharzsalbe in Studien sehr gut dokumentiert. [30] Forschungsergebnisse zeigen beispielsweise, dass Lärchenharz ätherische Öle und Harzsäuren wie Laricinolsäure enthält, die sowohl entzündungshemmend als auch antimikrobiell wirken. Diese Eigenschaften machen es zu einem wertvollen Mittel bei der Behandlung von Wunden, Geschwüren und Hautirritationen. [31]

5. Drachenblut bei Hautverletzungen und Verdauungsproblemen

Abbildung 6: Drachenblut – feuriges Harz aus dem tropischen Regenwald. Es bildet eine schützenden Film über oberflächliche Wunden.

Sangre de Drago, auch bekannt als Drachenblut, ist ein tiefrotes Harz, das aus dem Croton lechleri-Baum stammt, der vor allem in den tropischen Regenwäldern Südamerikas wächst. Das Besondere an diesem Baum ist, dass er bis zu 1.000 Jahre alt werden kann. Seine stärkste Wirkung entfaltet das Harz als natürliches Wundheilmittel. Bei der indigenen Bevölkerung Südamerikas wird das Drachenblut äußerlich bei Hautverletzungen oder Entzündungen direkt auf die betroffene Stelle aufgetragen. Es bildet einen schützenden Film, der das Eindringen von Schmutz und Bakterien verhindert. Zugleich fördert das blutrote Harz die Wundheilung und wird traditionell als 'Pflaster aus der Natur' bezeichnet.

Die Wirkung von Drachenblut ist auf seine reichhaltige Zusammensetzung an sekundären Pflanzenstoffen zurückzuführen. Proanthocyanidine und Tannine wirken stark antioxidativ und entzündungshemmend, während das Alkaloid Taspin die Zellregeneration unterstützt. Diese Kombination macht Drachenblut effektiv bei der Behandlung von Schnitten, Schürfwunden, Geschwüren und entzündlichen Hauterkrankungen. Darüber hinaus wird es in der Naturheilkunde auch bei Schleimhautproblemen wie Zahnfleischentzündungen oder kleinen Geschwüren im Mund, erfolgreich eingesetzt.

Neben der äußerlichen Anwendung kann Drachenblut innerlich z. B. in verdünnter Form, bei Verdauungsproblemen oder entzündlichen Darmerkrankungen verwendet werden. Seine antimikrobiellen Eigenschaften helfen, Bakterien und Pilze zu bekämpfen, während es gleichzeitig die Heilung des Magen-Darm-Trakts unterstützt.

Drachenblut hat sich zur Behandlung von Durchfall, Wunden, Tumoren, Magengeschwüren, Herpesinfektionen, Juckreiz, Schmerzen und bei Insektenstichen und anderen Erkrankungen bewährt. Klinische Studien mit Sangre de Drago-Produkten haben positive Ergebnisse bei der Behandlung von Reisedurchfall und wässrigem Durchfall sowie bei den Symptomen von Insektenstichen gezeigt. [32]

Einige Studien und Erfahrungsberichte deuten zudem auf eine stärkende Wirkung auf das Immunsystem hin.

Die Harze auf einen Blick

Harz

Hauptwirkungen

Traditionelle Anwendungen

Wissenschaftliche Erkenntnisse

Weihrauch

Entzündungshemmend, schmerzlindernd, immunmodulierend

Asthma, Arthritis, entzündliche Darmerkrankungen, Hautprobleme

Hemmt Leukotrien-Synthese, antioxidative und antitumorale Effekte

Myrrhe/Guggul

Antiseptisch, wundheilend, entzündungshemmend, cholesterinsenkend

Wundheilung, Mund- und Rachenentzündungen, Verdauungsprobleme

Guggul senkt LDL-Cholesterin, reguliert den FXR-Rezeptor, unterstützt Hautregeneration

Tannenharz

Wundheilend, entzündungshemmend, antibakteriell

Wundpflege, Diabetes-bedingte Wundheilungsstörungen

Fördert Geweberegeneration, schützt vor Infektionen durch enthaltene Harzsäuren

Fichtenharz

Schützt vor Keimen, unterstützt Wundheilung, senkt pH-Wert der Wunde, reduziert Bakterienwachstum

Moderne Wundpflege, Naturmedizin

Enthält Harzsäuren und Lignane, die die Wundheilung fördern und Infektionen vorbeugen

Drachenblut

Stark antiseptisch, wundheilend, adstringierend, antioxidativ

Traditionelle Wundpflege, Magen-Darm-Beschwerden, entzündliche Erkrankungen

Fördert Kollagenbildung, schützt vor oxidativem Stress, beschleunigt Heilung von Hautläsionen

Fazit

Harze aus verschiedenen Pflanzenarten haben sich über Jahrtausende hinweg als wertvolle Heilmittel etabliert und finden heute sowohl in traditionellen als auch modernen medizinischen Anwendungen Verwendung. Besonders Harze wie Weihrauch, Myrrhe und Drachenblut überzeugen durch ihre entzündungshemmenden, antimikrobiellen und regenerativen Eigenschaften. Während Weihrauch und Myrrhe eine lange Geschichte in der Behandlung von Entzündungen und Wunden haben, zeigt Drachenblut seine Stärken bei der Wundheilung und der Unterstützung des Magen-Darm-Trakts. In der Naturheilkunde geschätzt, können Harze nicht nur äußerlich als Salben und Pflaster eingesetzt werden, sondern auch innerlich zur Förderung der Heilung und Stärkung des Immunsystems.

Biografisches

Jannyn Sass ist freie Medizinjournalistin, Dipl.-Kommunikationswirtin, Buchautorin und Mutter von 3 Kindern. Sie arbeitete als Kommunikationsexpertin in Design- und Software-Agenturen sowie einem Tech-Investor in Berlin.

Seit ihrer Jugend ist sie fasziniert von den größeren Zusammenhängen, die zu Krankheit oder Gesundheit im Leben eines Menschen führen können. Jannyn studierte Wirtschaftskommunikation, um systemische Zusammenhänge und die Facetten der zwischenmenschlichen Kommunikation zu entdecken. Während ihres Studiums und einer intensiven Erfahrung in Australien wurde ihr klar, dass es im Leben mehr geben muss.

Sie begann, alternative Medizinrichtungen zu studieren, lernte 3 Jahre Traditionelle Chinesische Medizin in Berlin und ließ sich zum Gesundheits-Coach ausbilden. Ihr Hauptinteresse liegt darin, die Wirkung von Bewusstseinstechniken und Natursubstanzen auf Körper, Geist und Seele von Menschen, Tieren und Pflanzen zu erforschen. Insbesondere beschäftigt sie sich mit Meditationstherapie.

Privat liebt sie es, die Berge und Täler zu durchqueren, in kalten Flüssen zu baden und die Magie der Natur zu entdecken.

Disclaimer

Die Einnahme von Harzen sollte immer in Rücksprache mit einem naturheilkundlichen Arzt oder Therapeuten erfolgen, um Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu vermeiden und eine individuelle Anpassung der Dosierung zu gewährleisten. Wenn eine Allergie bestehen sollte, kann dies mit dem Harz verdünnt in der Ellenbeuge ausgetestet werden.


[1] https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1155/2013/709865

[2] https://www.researchgate.net/publication/334431694_Evaluation_of_antibacterial_and_antioxidant_activity_of_methanol_needle_extracts

[3] https://liebertpub.com/doi/pdf/10.1089/wound.2013.0492

[4] https://www.researchgate.net/publication/24266254_Resin-Salve_from_Norway_Spruce_-_A_Potential_Method_to_Treat_Infected_Chronic_Skin_Ulcers

[5] https://noe.orf.at/magazin/stories/3068140/

[6] https://www.heilpraxisnet.de/heilpflanzen/myrrhe/?utm_source=chatgpt.com#google_vignette

[7] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3309643/

[8] https://link.springer.com/article/10.1186/s12906-020-02985-6

[9] https://newsnetwork.mayoclinic.org/n7-mcnn/7bcc9724adf7b803/uploads/2014/08/MCHL201408_SR2.pdf

[10] https://koreascience.kr/article/JAKO201534168452514.page

[11] https://link.springer.com/article/10.1186/1472-6882-11-129

[12] Buch: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Hamann, Brigitte

[13] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0944711314000750

[14] https://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/08_institute/rechtsmedizin/pdf/Addenda/Paper_21-01/Weihrauch.pdf

[15] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3309643/

[16] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0944711310000620

[17] https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-2001-15802

[18] Buch: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Hamann, Brigitte

[19] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0944711310000620

[20] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3309643/

[21] https://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/08_institute/rechtsmedizin/pdf/Addenda/Paper_21-01/Weihrauch.pdf

[22] https://www.researchgate.net/publication/355782465_Evaluation_of_Antimicrobial_Activity_of_Commiphora_myrrh

[23] https://www.mdpi.com/2504-3900/103/1/2

[24] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36944117/

[25] https://www.longlifenutri.com/blogs/news/a-natural-remedy-for-cholesterol-and-thyroid-health

[26] https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1527-3466.2007.00023.x

[27] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15798994/

[28] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0378874116325879

[29] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC8300756/

[30] https://bioresources.cnr.ncsu.edu/resources/active-anti-microbial-effects-of-larch-and-pine-wood-on-four-bacterial-strains/

[31] https://www.natura-naturans.de/phytotherapie/pflanzenportrait/die-heilkraft-der-laerche/

[32] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/14736360/

Bild 1: TetCher/Shutterstock.com, Bild 2: sweet_tomato/Shutterstock.com, Bild 3: visuals-and-concepts/Shutterstock.com, Bild 4: Jody./Shutterstock.com, Bild 5: Gosia-2/Shutterstock.com, Bild 6: Madeleine Steinbach/Shutterstock.com

Harze in der Medizin: Von Guggul, Weihrauch und Drachenblut

Die 5 faszinierendsten Harze und ihre Verwendung

von Jannyn Sass

Abbildung 1: Die wertvollen Inhaltsstoffe der Baumharze werden seit Tausenden von Jahren für medizinische Zwecke eingesetzt. Sie besitzen unter anderem antimikrobielle Eigenschaften.

Die meisten Menschen kennen Harze als Räucherstoffe und sind überrascht, wenn sie erfahren, dass viele Harze auch innerlich eingesetzt werden können. Dabei sind Harze seit Jahrtausenden für ihre medizinischen Eigenschaften bekannt.

Seit jeher wurden Harze in zahlreichen Kulturen für medizinische Zwecke eingesetzt - beispielsweise zur Wundheilung. Ähnlich wie flüssiges Gold oder Honig tritt Harz aus dem Baum aus, wenn er verletzt wird. Dieses natürliche Abwehrmittel, das die Natur dem Baum mitgegeben hat, schützt ihn effektiv vor eindringenden Keimen und Schädlingen. Dadurch verfügen Harze über bemerkenswerte Eigenschaften, die antimikrobiell, antiparasitär, antibakteriell und antimykotisch wirken. [1]

Dieser Artikel beleuchtet sowohl traditionelle Einsatzgebiete wie auch die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu diesen Harzen und ihrer medizinischen Verwendung. Erfahren Sie,

  • warum Harze in der traditionellen Medizin eingesetzt werden,
  • wofür Harze verwendet werden können,
  • warum Harze als Schmerzstiller gelten und
  • wie speziell Weihrauch, Myrrhe und heimische Harze helfen können.

Warum Harze in der traditionellen Medizin eingesetzt werden

Die von Natur aus zähflüssigen, aromatischen Substanzen enthalten eine komplexe Mischung bioaktiver Moleküle, darunter Terpene, Sesquiterpene und organische Säuren, die entzündungshemmende, antimikrobielle und antioxidative Eigenschaften haben. Das macht sie für die innere und äußere Anwendung so interessant. [2]

Traditionelle Anwendung der Harze als Salben zur Wundheilung

Harze - auch Balsame genannt - haben eine lange Tradition in der Behandlung von schlecht heilenden Wunden und Abschürfungen, insbesondere in Form von Salben. [3] Die klebrigen Substanzen dienen Bäumen wie Kiefern, Lärchen und Fichten selbst als Schutz vor Verletzungen und Infektionen. Und diese Eigenschaften machen sie auch für die menschliche Wundbehandlung wertvoll. Bei offenen Stellen oder Geschwüren sorgt ein Harzgel nicht nur für Schutz und Heilung, sondern auch für eine rasche Schmerzlinderung. [4] [5] Diese vielseitige Wirkung macht Harze zu einem bewährten Hausmittel in der Wundpflege und darüber hinaus.

Innerliche Anwendungsgebiete der Harze in der Naturheilkunde

Nicht nur die äußerlichen, sondern auch die innerlichen Einsatzgebiete der Harze sind spannend. Dargereicht in Form von Tees, Tinkturen, Kapseln oder als Pulver wirken sie beispielsweise entkrampfend auf den Magen-Darm-Trakt, fördern die Verdauung und können bei Beschwerden wie Blähungen oder Krämpfen Linderung verschaffen. Harze können aber auch auf die Schleimhäute aufgetragen werden, etwa im Mund- und Rachenraum, z. B. bei Entzündungen des Zahnfleischs und der Mundschleimhaut. So kann eine Baumharz-Tinktur beispielsweise bei Zahnfisteln hilfreich sein, indem sie antibakteriell wirkt und die Heilung unterstützt. Darüber hinaus können Harze wie beispielsweise Myrrhe oder Weihrauch sogar als Zutat für selbstgemachte Zahnpasta verwendet werden, um die Zähne auf natürliche Weise zu pflegen und vor Entzündungen zu schützen. Auch bei Halsschmerzen zeigen Harze ihre entzündungshemmenden Eigenschaften. [6]

Welche Harze sind medizinisch besonders bedeutsam?

Weihrauch und Myrrhe galten als die größten Schätze des Altertums und sind bis heute in ihrem Wert unbestritten. Aber auch viele heimische Harzarten sind bis heute tief in der medizinischen Tradition verwurzelt. Ob Fichte-, Tanne-, Lärche oder Zirbenharz - sie alle sind aufgrund ihrer vielfältigen heilenden Qualitäten bei der Unterstützung der Wundheilung, zur Linderung von Atemwegserkrankungen und Schmerzlinderung traditionell in der Naturheilkunde sehr beliebt.

1. Weihrauch: Ein uraltes Heilmittel mit modernen Anwendungsmöglichkeiten

Abbildung 2: Der Weihrauch ist Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Studien. Für das Harz wurden unter anderem entzündungshemmende Eigenschaften festgestellt.

Weihrauch, das Harz der Boswellia-Bäume, blickt auf eine jahrtausendealte Geschichte der medizinischen Anwendung zurück. In ayurvedischen und arabischen Heiltraditionen wird er vor allem wegen seiner entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt. In der modernen Medizin wird Weihrauch zunehmend für die Behandlung von chronischen Entzündungen untersucht. [7] Besonderes Augenmerk gilt dabei den enthaltenen Boswelliasäuren, denn diese Substanzen können entzündliche Enzyme hemmen und so bei Erkrankungen wie Arthritis [8] [9], Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sehr unterstützend sein. Zudem wird Weihrauch bei neurologischen Erkrankungen und sogar in der Krebstherapie erforscht. [10] Erste Ergebnisse zeigen, dass Boswelliasäuren neuroprotektive und antitumorale Eigenschaften besitzen. [11] [12]

Neben seiner wohltuenden Wirkung bei Arthritis [13] wird dieses gummiartige Harz in den traditionellen Ayurveda-Texten auch als wirksames Mittel gegen Fieber (fiebersenkend), Haut- und Blutkrankheiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wunde Stellen im Mund, Halsschmerzen, Bronchitis, Asthma, Husten, vaginalen Ausfluss, Haarausfall, Gelbsucht, Hämorrhoiden, syphilitische Erkrankungen, unregelmäßige Menstruation und Stimulation der Leber erwähnt. [14] Weihrauch ist außerdem schweißtreibend, adstringierend, harntreibend und wirkt sowohl innerlich als auch äußerlich stimulierend. [15]

Besonders bemerkenswert ist die Wirksamkeit von Weihrauch bei entzündlichen Darmerkrankungen. [16] Klinische Studien belegen eine Reduktion von Symptomen wie Bauchkrämpfen und Durchfall. Weihrauch unterstützt nicht nur die Heilung der Darmschleimhaut, sondern fördert auch das Gleichgewicht der Darmflora, was insbesondere beim Leaky-Gut-Syndrom von Bedeutung ist. [17] [18] Neben der entzündungshemmenden Wirkung auf Körper und Immunsystem [19] wird Weihrauch auch eine beruhigende und stimmungsaufhellende Wirkung zugeschrieben. [20]

Dennoch: Nicht alle Weihraucharten besitzen die gleiche medizinische Wirksamkeit. Der indische Weihrauch (Boswellia serrata) ist die bekannteste und am häufigsten verwendete Art.

Entscheidend für die Wirksamkeit des Weihrauchharzes bei der Behandlung von Beschwerden wie Asthma, Colitis und sogar starken menstruellen Blutungen ist die Dosierung von Boswelliasäure. Untersuchungen legen nahe, dass ein standardisierter Extrakt aus Weihrauchharz mit einem definierten Gehalt an Boswelliasäuren besonders effektiv ist. Typischerweise werden Tagesdosen von 500 bis 3.000 mg Weihrauchextrakt empfohlen, verteilt auf zwei bis drei Einnahmen. [21] Im Gegensatz zur westlichen Medizin, die sich oft auf isolierte Wirkstoffe konzentriert, verwendet die ayurvedische Tradition das gesamte Harz. Dieses enthält mehr als 200 Substanzen, darunter ätherische Öle, Schleimstoffe und Bitterstoffe, die in ihrer Gesamtheit wirken.

2. Myrrhe und Guggul – ihre Einsatzbereiche

Abbildung 3: Myrrhe kommt vor allem bei Zahnfleischentzündungen und Mundgeschwüren zum Einsatz.

Weihrauch und Myrrhe sind beides harzige Substanzen mit jahrtausendealter Nutzung. Beide haben entzündungshemmende und antimikrobielle Eigenschaften. Der Hauptunterschied liegt jedoch in ihrer Wirkung: Während Weihrauch vielseitig bei Entzündungen im gesamten Körper eingesetzt wird, ist Myrrhe besonders effektiv im Mund- und Rachenraum. Diese gezielte Wirkung macht das Harz der Myrrhe zu einem geschätzten Heilmittel bei Zahnfleischentzündungen und Mundgeschwüren.

Myrrhe ist interessant, da sie insbesondere gegen resistente Bakterienstämme eine antimikrobielle Wirkung aufweisen kann. [22] Auch bei Verdauungsproblemen und entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn konnte ihre Wirksamkeit nachgewiesen werden.

In Indien wird eine besondere Myrrhenart genutzt: das Harz der Commiphora mukul, auch Guggul genannt. Es ist eines der wichtigsten Heilmittel der ayurvedischen Medizin und wird für seine stark reinigenden und regenerierenden Eigenschaften geschätzt. Guggul soll Lungen und Schleimhäute reinigen und eine ausgleichende Wirkung bei Menstruationsbeschwerden sowie dem Polyzystischen Ovarsyndrom (PCOS) [23] [24] haben. Guggul wird traditionell im Ayurveda auch zur Behandlung von Fettleibigkeit, Arthritis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt. [25]

Moderne Studien zeigen, dass Guggul auch bei der Senkung von LDL-Cholesterinwerten helfen kann. Zudem wurde eine entzündungshemmende Wirkung nachgewiesen. [26] Auch bei Schilddrüsenerkrankungen kann Guggul potenziell hilfreich sein. [27]

3. Tannenharz und Fichtenharz - bei schlecht heilenden Wunden

Abbildung 4: Die Inhaltsstoffe des Fichtenharzes fördern die natürliche Wundheilung.

Tannenharz wird traditionell als unterstützendes Mittel zur Behandlung von Diabetes empfohlen, insbesondere aufgrund seiner positiven Wirkung auf schlecht heilende Wunden und chronische Entzündungen. [28] Diabetiker leiden häufig unter Wundheilungsstörungen, bei denen natürliche Harze, die Bäume zur Selbstheilung produzieren, hilfreich sein können. Diese Harze fördern die Regeneration von Gewebe und wirken entzündungshemmend, was den Heilungsprozess begünstigt.

Auch das Fichtenharz wird in der traditionellen Naturmedizin zur Wundpflege eingesetzt. Es bildet einen schützenden Film auf der Wunde, der sie vor äußeren Einflüssen wie Keimen abschirmt. Die Inhaltsstoffe des Fichtenharzes, darunter Harzsäuren, Cumarsäure und Lignane, fördern die natürliche Wundheilung und tragen durch eine leichte Absenkung des pH-Werts zur Hemmung des Bakterienwachstums bei. Dadurch wird das Infektionsrisiko deutlich reduziert, was Fichtenharz zu einer effektiven und natürlichen Option in der Wundbehandlung macht.

4. Lärchenharz als Pechsalbe bei Wunden und Hautirritationen

Abbildung 5: Die Pechsalbe aus Lärchenharz ist ein beliebtes traditionelles Hausmittel bei Atemwegserkrankungen.

Traditionell wurde Lärchenharz - auch Lärchenpech genannt - bei Hautgeschwüren, rissiger Haut sowie zur Unterstützung der Regeneration eingesetzt. Dies ist mittlerweile auch wissenschaftlich bestätigt: Eine Studie zeigt beispielsweise, dass Lärchenharz antimikrobielle und entzündungshemmende Eigenschaften besitzt, was es besonders bei

  • chronischen Hautproblemen,
  • bei schlecht heilenden Wunden und
  • gegen verschiedene Erreger der Atemwege wirksam macht.

Gerade bei Atemwegserkrankungen, wo seine schleimlösenden und entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt werden, wird Lärchenharz eingesetzt. [29]

Inzwischen sind die antimikrobiellen Eigenschaften von Lärchenharzsalbe in Studien sehr gut dokumentiert. [30] Forschungsergebnisse zeigen beispielsweise, dass Lärchenharz ätherische Öle und Harzsäuren wie Laricinolsäure enthält, die sowohl entzündungshemmend als auch antimikrobiell wirken. Diese Eigenschaften machen es zu einem wertvollen Mittel bei der Behandlung von Wunden, Geschwüren und Hautirritationen. [31]

5. Drachenblut bei Hautverletzungen und Verdauungsproblemen

Abbildung 6: Drachenblut – feuriges Harz aus dem tropischen Regenwald. Es bildet eine schützenden Film über oberflächliche Wunden.

Sangre de Drago, auch bekannt als Drachenblut, ist ein tiefrotes Harz, das aus dem Croton lechleri-Baum stammt, der vor allem in den tropischen Regenwäldern Südamerikas wächst. Das Besondere an diesem Baum ist, dass er bis zu 1.000 Jahre alt werden kann. Seine stärkste Wirkung entfaltet das Harz als natürliches Wundheilmittel. Bei der indigenen Bevölkerung Südamerikas wird das Drachenblut äußerlich bei Hautverletzungen oder Entzündungen direkt auf die betroffene Stelle aufgetragen. Es bildet einen schützenden Film, der das Eindringen von Schmutz und Bakterien verhindert. Zugleich fördert das blutrote Harz die Wundheilung und wird traditionell als 'Pflaster aus der Natur' bezeichnet.

Die Wirkung von Drachenblut ist auf seine reichhaltige Zusammensetzung an sekundären Pflanzenstoffen zurückzuführen. Proanthocyanidine und Tannine wirken stark antioxidativ und entzündungshemmend, während das Alkaloid Taspin die Zellregeneration unterstützt. Diese Kombination macht Drachenblut effektiv bei der Behandlung von Schnitten, Schürfwunden, Geschwüren und entzündlichen Hauterkrankungen. Darüber hinaus wird es in der Naturheilkunde auch bei Schleimhautproblemen wie Zahnfleischentzündungen oder kleinen Geschwüren im Mund, erfolgreich eingesetzt.

Neben der äußerlichen Anwendung kann Drachenblut innerlich z. B. in verdünnter Form, bei Verdauungsproblemen oder entzündlichen Darmerkrankungen verwendet werden. Seine antimikrobiellen Eigenschaften helfen, Bakterien und Pilze zu bekämpfen, während es gleichzeitig die Heilung des Magen-Darm-Trakts unterstützt.

Drachenblut hat sich zur Behandlung von Durchfall, Wunden, Tumoren, Magengeschwüren, Herpesinfektionen, Juckreiz, Schmerzen und bei Insektenstichen und anderen Erkrankungen bewährt. Klinische Studien mit Sangre de Drago-Produkten haben positive Ergebnisse bei der Behandlung von Reisedurchfall und wässrigem Durchfall sowie bei den Symptomen von Insektenstichen gezeigt. [32]

Einige Studien und Erfahrungsberichte deuten zudem auf eine stärkende Wirkung auf das Immunsystem hin.

Die Harze auf einen Blick

Harz

Hauptwirkungen

Traditionelle Anwendungen

Wissenschaftliche Erkenntnisse

Weihrauch

Entzündungshemmend, schmerzlindernd, immunmodulierend

Asthma, Arthritis, entzündliche Darmerkrankungen, Hautprobleme

Hemmt Leukotrien-Synthese, antioxidative und antitumorale Effekte

Myrrhe/Guggul

Antiseptisch, wundheilend, entzündungshemmend, cholesterinsenkend

Wundheilung, Mund- und Rachenentzündungen, Verdauungsprobleme

Guggul senkt LDL-Cholesterin, reguliert den FXR-Rezeptor, unterstützt Hautregeneration

Tannenharz

Wundheilend, entzündungshemmend, antibakteriell

Wundpflege, Diabetes-bedingte Wundheilungsstörungen

Fördert Geweberegeneration, schützt vor Infektionen durch enthaltene Harzsäuren

Fichtenharz

Schützt vor Keimen, unterstützt Wundheilung, senkt pH-Wert der Wunde, reduziert Bakterienwachstum

Moderne Wundpflege, Naturmedizin

Enthält Harzsäuren und Lignane, die die Wundheilung fördern und Infektionen vorbeugen

Drachenblut

Stark antiseptisch, wundheilend, adstringierend, antioxidativ

Traditionelle Wundpflege, Magen-Darm-Beschwerden, entzündliche Erkrankungen

Fördert Kollagenbildung, schützt vor oxidativem Stress, beschleunigt Heilung von Hautläsionen

Fazit

Harze aus verschiedenen Pflanzenarten haben sich über Jahrtausende hinweg als wertvolle Heilmittel etabliert und finden heute sowohl in traditionellen als auch modernen medizinischen Anwendungen Verwendung. Besonders Harze wie Weihrauch, Myrrhe und Drachenblut überzeugen durch ihre entzündungshemmenden, antimikrobiellen und regenerativen Eigenschaften. Während Weihrauch und Myrrhe eine lange Geschichte in der Behandlung von Entzündungen und Wunden haben, zeigt Drachenblut seine Stärken bei der Wundheilung und der Unterstützung des Magen-Darm-Trakts. In der Naturheilkunde geschätzt, können Harze nicht nur äußerlich als Salben und Pflaster eingesetzt werden, sondern auch innerlich zur Förderung der Heilung und Stärkung des Immunsystems.

Biografisches

Jannyn Sass ist freie Medizinjournalistin, Dipl.-Kommunikationswirtin, Buchautorin und Mutter von 3 Kindern. Sie arbeitete als Kommunikationsexpertin in Design- und Software-Agenturen sowie einem Tech-Investor in Berlin.

Seit ihrer Jugend ist sie fasziniert von den größeren Zusammenhängen, die zu Krankheit oder Gesundheit im Leben eines Menschen führen können. Jannyn studierte Wirtschaftskommunikation, um systemische Zusammenhänge und die Facetten der zwischenmenschlichen Kommunikation zu entdecken. Während ihres Studiums und einer intensiven Erfahrung in Australien wurde ihr klar, dass es im Leben mehr geben muss.

Sie begann, alternative Medizinrichtungen zu studieren, lernte 3 Jahre Traditionelle Chinesische Medizin in Berlin und ließ sich zum Gesundheits-Coach ausbilden. Ihr Hauptinteresse liegt darin, die Wirkung von Bewusstseinstechniken und Natursubstanzen auf Körper, Geist und Seele von Menschen, Tieren und Pflanzen zu erforschen. Insbesondere beschäftigt sie sich mit Meditationstherapie.

Privat liebt sie es, die Berge und Täler zu durchqueren, in kalten Flüssen zu baden und die Magie der Natur zu entdecken.

Disclaimer

Die Einnahme von Harzen sollte immer in Rücksprache mit einem naturheilkundlichen Arzt oder Therapeuten erfolgen, um Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu vermeiden und eine individuelle Anpassung der Dosierung zu gewährleisten. Wenn eine Allergie bestehen sollte, kann dies mit dem Harz verdünnt in der Ellenbeuge ausgetestet werden.


[1] https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1155/2013/709865

[2] https://www.researchgate.net/publication/334431694_Evaluation_of_antibacterial_and_antioxidant_activity_of_methanol_needle_extracts

[3] https://liebertpub.com/doi/pdf/10.1089/wound.2013.0492

[4] https://www.researchgate.net/publication/24266254_Resin-Salve_from_Norway_Spruce_-_A_Potential_Method_to_Treat_Infected_Chronic_Skin_Ulcers

[5] https://noe.orf.at/magazin/stories/3068140/

[6] https://www.heilpraxisnet.de/heilpflanzen/myrrhe/?utm_source=chatgpt.com#google_vignette

[7] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3309643/

[8] https://link.springer.com/article/10.1186/s12906-020-02985-6

[9] https://newsnetwork.mayoclinic.org/n7-mcnn/7bcc9724adf7b803/uploads/2014/08/MCHL201408_SR2.pdf

[10] https://koreascience.kr/article/JAKO201534168452514.page

[11] https://link.springer.com/article/10.1186/1472-6882-11-129

[12] Buch: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Hamann, Brigitte

[13] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0944711314000750

[14] https://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/08_institute/rechtsmedizin/pdf/Addenda/Paper_21-01/Weihrauch.pdf

[15] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3309643/

[16] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0944711310000620

[17] https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-2001-15802

[18] Buch: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Hamann, Brigitte

[19] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0944711310000620

[20] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3309643/

[21] https://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/08_institute/rechtsmedizin/pdf/Addenda/Paper_21-01/Weihrauch.pdf

[22] https://www.researchgate.net/publication/355782465_Evaluation_of_Antimicrobial_Activity_of_Commiphora_myrrh

[23] https://www.mdpi.com/2504-3900/103/1/2

[24] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36944117/

[25] https://www.longlifenutri.com/blogs/news/a-natural-remedy-for-cholesterol-and-thyroid-health

[26] https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1527-3466.2007.00023.x

[27] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15798994/

[28] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0378874116325879

[29] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC8300756/

[30] https://bioresources.cnr.ncsu.edu/resources/active-anti-microbial-effects-of-larch-and-pine-wood-on-four-bacterial-strains/

[31] https://www.natura-naturans.de/phytotherapie/pflanzenportrait/die-heilkraft-der-laerche/

[32] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/14736360/

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