Narayana Verlag
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aus 108513 RückmeldungenGisela Weinmann aus Deutschland
Bin sehr erfreut über Angebot und Service etc.Manfred aus Deutschland
Gute Produkte zu fairen Preisen.Sabine aus Deutschland
Den Kundenservice habe ich noch nicht benötigt. Ansonsten ist alles super bei euch. Bin extrem zufrieden. Dankeschön!!!Narayana Verlag
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Gisela Weinmann aus Deutschland
Bin sehr erfreut über Angebot und Service etc.Ich bin eine gute Frau: ein Fall von Crotalus cascavella
Von Sayala Butala
Die 40-jährige Patientin kam wegen einer Schilddrüsenüberfunktion und Schmerzen in den kleinen Gelenken in die Sprechstunde.
Non-direktive Fallaufnahme
Patientin (P): „Seit zwei Jahren kümmert sich mein Mann nicht mehr um mich… Ich muss ständig darüber nachdenken. (Geste: rotierende Bewegung mit einer Hand). Um meine Kinder kümmert er sich auch nicht. Deswegen bin ich krank. Mein Kopf fühlt sich wie taub an und ich habe Herzrasen, Gelenkschmerzen und ein kribbelndes Gefühl in meinen Nerven. Außerdem habe ich Schilddrüsenprobleme und fühle mich schwach. Ich bin immer angespannt und fühle mich nicht frei. Früher war meine Haut hell, mittlerweile ist sie sehr dunkel geworden. Ich schlafe auch nicht gut.“
„Meine eigene Familie ist gegen mich; meine Brüder sind auf der Seite meines Mannes. Niemand hilft mir.“
„Ich bin oft wütend (Geste: zieht die Hände zum Körper) und weiß nicht, was ich mit meinem Mann machen soll. Er hält mich gefangen (Geste: wie eine Klaue, die zugreift). Ich bin sehr misstrauisch geworden.“
SayaliButala: Wie fühlen Sie sich dewegen?
P: „Entweder sterbe ich oder bringe meinen Mann um. Meine Familie ist sehr böse. Sie haben schlechte Absichten, sie wünschen mir nur Unglück; sie wollen mich leiden sehen, sie wollen, dass ich sterbe. Sie sind eifersüchtig auf mich, weil ich alles habe.“
„Ein Ehemann sollte mit seiner Frau intim sein, oder? Mein Mann ist es nicht… Ich glaube, er hat eine andere Frau. Er bereitet mir Kummer und ich bin so wütend deswegen (Geste: halten); ich würde ihn am liebsten am Hemd packen und meinen Kopf in ihn rammen. Was er macht, ist einfach nur schlecht.“
„Er ist schuld, dass es mir schlecht geht. Ich schlage ihm keinen Wunsch aus, auch ich weiß, wie man einen Mann bei sich hält, aber er hat nur Augen für sie. Er verschwendet sein ganzes Geld. Nur Gott weiß, warum das alles passiert.“
SB: Was glauben Sie?
P: „Meine Familie hat in auf ihre Seite gezogen… (Geste: ziehen). Sie haben angefangen, ihn zu beeinflussen. Er geht zu meinen Schwestern und fängt etwas mit ihnen an. Ich bin eine Frau, ich habe nie ‚Nein‘ zu ihm gesagt. Hätte ich mich verweigert, dann könnte ich verstehen, dass er andere Frauen hat.“
„Ich bin eine sehr misstrauische Frau geworden. Ich folge ihm überall hin, ich lasse ihn nicht mehr alleine. Meinem Mann gefällt das natürlich nicht und fragt, warum ich das tue.“ (Geste: die Hand bewegt sich in einem Zickzack-Muster).
Angeleitete non-direktive Fallbeobachtung
SB: Ihre aktuellen Umstände habe ich verstanden. Erzählen Sie mir bitte etwas über Ihre Kindheit… was immer Ihnen dazu einfällt.
P: „Nach meiner Heirat hat mir meine Schwiegermutter viele Probleme bereitet. Sie war sehr gewieft. Wegen ihr habe ich Probleme mit der Schilddrüse. Als ich schwanger war, hat sie mich hungern lassen und mir nichts zu trinken gegeben. Wegen ihr war ich sehr unglücklich (wischt sich über den Mund). Sie hat vieles falsch gemacht, aber ich habe mich dagegen abgehärtet.“
SB: Wie haben Sie sich damit gefühlt?
P: „Ich bin eine gute Frau… Ich habe immer die Arbeit erledigt, die sie mir aufgetragen haben… aber die Verwandten meines Mannes waren keine guten Menschen. Ich war oft wütend und wusste nicht, was ich mit dieser Frau machen sollte.“ (Geste: halten)
Vorher hatte sie genauso über ihren Mann gesprochen und die gleiche Geste verwendet. Mir wurde bewusst, dass ‚Wut‘ und ‚jemandem etwas antun‘ ihre Grundempfindung und das entsprechende Reaktionsmuster waren.
P: „Früher hat mein Mann auf mich gehört, aber jetzt macht er einfach, was er will. Den Kindern gefällt das auch nicht. Sie sind auch der Meinung, dass wir ihn entweder umbringen oder selbst sterben sollten.“
Sie hat die Grundempfindung ‚entweder tötest du oder wirst selbst sterben‘ verinnerlicht. Da die Patientin immerfort von schwierigen Situationen berichtete, fragte ich sie nach anderen Begebenheiten, die ihr Probleme machten. So kann ich andere Bereiche ihres Lebens ausleuchten.
SB: Gibt es noch andere Situationen, die schwierig sind für Sie?
P: „Die Ehen meiner Kinder. Meine Schwiegertochter kümmert sich nicht gut um meinen Sohn, er darf sie noch nicht einmal anfassen. Sie nimmt ihre Freundin überall mit hin - mit Absicht. Wenn man zu Hause nichts zu essen bekommt, dann isst man auswärts, oder nicht? Sie lässt sich von ihm nicht anfassen, wie soll mein Sohn denn sein Leben führen? Meine Schwiegertochter bereitet meinem Sohn viel Kummer, obwohl er ein guter Mensch ist.“
Sie wechselt spontan das Thema und erzählt von ihren Schwestern.
P: „Ich bin die Einzige aus meiner Familie, die gut ist. Meine Schwestern sind allesamt schlechte Menschen. Sie sind eifersüchtig und bringen andere gegen mich auf. Sie haben meinen Mann und mein Haus unter Kontrolle.“
Mir fällt auf, dass in allen Beziehungen der Patientin – Ehe, Familie und Schwiegermutter – die anderen ‚schlecht‘ sind, ihr ‚Probleme machen‘ und sie die einzige ‚gute‘ Person ist. In der Ehe ihres Sohnes sieht sie ihren Sohn als ‚gut‘ und die Schwiegertochter als diejenige, die ‚ihm Kummer bereitet‘.
SB: Haben Sie Träume?
P: „Ich träume von meinem Mann, der Affären mit anderen Frauen hat. Ich habe auch Angstträume. Manchmal träume ich von Wasser, manchmal von Schlangen. Manchmal träume ich von riesigen Wassermassen, die mich mitreißen. Ich habe dann große Angst und wache erschrocken auf.“
„Ich träume von Leuten, die mich mit Stöcken verfolgen, sie schaffen es aber nicht, mich zu töten. Ich renne und renne und kann mich verstecken. Sie verfolgen mich, weil sie mich töten wollen. Das macht mir Angst, dann wache ich auf.“
„Ich bin kein schlechter Mensch. Ich habe nichts falsch gemacht.“
Wieder haben wir hier die Empfindung von ‚gut‘ und ‚schlecht‘, diesmal in den Träumen. Allerdings verdrängt die Patientin hier: ‚“Ich bin keine schlechter Mensch.“ An dieser Stelle wurde mir klar, dass hier der Fokus des Falles liegt, den ich weiter verfolgen musste, um zu dem Kern der Empfindung zu gelangen.
Nun wechselte die Patientin wieder spontan das Thema und erzählte erneut von ihrer Wut. Bei der Anamnese ist das ein wichtiger Punkt: Wenn der Patient plötzlich das Thema wechselt und von einer ganz anderen Sache berichtet, steckt dahinter oft eine unbewusste Assoziation.
P: „Ich werde oft wütend, behalte es aber meistens für mich; ich kann meine Wut nicht zeigen. Meine Schwestern sind ständig bei mir zu Hause. Ich glaube, sie tun das um mich zu ärgern. Ich schäume vor Wut, kann aber nichts sagen.“ „Ich träume von Schlangen.“
Hier fällt auf, dass sie im Zusammenhang mit ihren Träumen von ihrer Wut erzählt. Das ist wichtig. An der Stelle, an der sie ihre Wut beschreibt, wechselt sie wieder ganz spontan zu ihren Träumen, und insbesondere zu den Träumen, in denen Schlangen vorkommen. Das ist ein Hinweis dafür, dass es sich hier wirklich um eine unbewusste Assoziation handelt.
SB: Was genau sehen Sie in Ihren Träumen?
P: „Kleine und große Schlangen, sie beißen nicht, sondern winden sich nur um mich herum. Mein Sohn hat eine Firma gegründet; die Leute sind hinter seinem Geld her.Die Leute sind hinter ihm her und hinter mir auch.“
SB: Haben Sie Ängste?
P: „Vor Gespenstern. Als Kind hatte ich Angst vor meinem großen Bruder. Er hat mich geschlagen und an den Haaren gezogen, wenn ich nicht getan habe, was er wollte. Später hatte ich dann Angst vor Katzen. Sie haben immer mit ihren Krallen an der Tür gekratzt.“
SB: Beschreiben Sie Ihre Angst vor Katzen.
P: „Das Geräusch hörte sich an, als wollte jemand die Türe öffnen. Sie kommen und wollen mir und meinen Kindern schaden; sie wollen uns umbringen. Jemand wird kommen, mich holen und mich umbringen. Ich hatte oft große Angst.“
In ihren Träumen wurde die Patientin ebenfalls von Menschen verfolgt, die sie töten wollten. Ihre Ängste drehen sich auch um dieses Thema. In ihrer Wut äußert sie das Verlangen selbst jemanden zu töten, in ihren Ängsten kommt das Gegenteil zum Ausdruck – jemand wird sie umbringen. Irgendwo muss es also eine Verbindung zwischen den beiden Empfindungen geben.
Fokus: ‚Ich bin eine gute Frau‘, weil es in vielen Bereichen auftaucht – bewusst und unbewusst.
Ebene der Empfindung?
Obwohl die Patientin überwiegend von bestimmten Situationen erzählt, kommen Empfindungen und Wahrnehmungen an die Oberfläche. Sie bewegt sich also auf einer höheren Ebene und benötigt eine Hochpotenz, z.B. 1M. Außerdem identifiziert sich die Patientin viel zu sehr mit den jeweiligen Situationen. Eventuell werden methodische Ansätze zur Dissoziation nötig sein, um ihr zu helfen sich abzugrenzen und ihr wahres Ich erkennen zu können.
Bereich?
Die Patientin hat auf einer allgemeinen Ebene gesprochen, hat sich weder auf Lokalitäten versteift, noch hat sie die vitalen Empfindungen durchlaufen. Wir bleiben also auf der allgemeinen Ebene.
Anfangs gab es ein paar Gesten, aber nichts, was sich im Laufe der Fallaufnahme wiederholt hätte.
Aktive Anamnese
SB: Erzählen Sie mehr zu ‚Ich bin eine gute Frau‘.
P: „Ich kümmere mich um alle, ich erledige den ganzen Haushalt allein. Ich pflege meine Schwiegermutter, ich bin ein sehr weichherziger Mensch.“
Vorher hatte sie erzählt, sie hätte sich ‚dagegen abgehärtet‘, sie negiert also. Sie scheint in dieser Situation festzustecken und muss sich davon dissoziieren.
SB: Was meinen Sie allgemein mit ‚gute Frau‘. Nicht auf Sie bezogen, sondern ganz allgemein…
P: „Sie ist keine Hochstaplerin, sie betrügt nicht und lässt sich nicht auf andere Männer ein. Sie hasst niemanden und macht nichts falsch. Sie ist auf niemanden eifersüchtig. Sie hegt keine schlechten Absichten oder denkt schlecht. Alle anderen Frauen sündigen. Sie selbst tut nichts Schlechtes, sie denkt Gutes über andere Menschen. Sie ist nicht hinterlistig, falsch oder unehrlich.“
„Alle sind gegen mich, bereiten mir so viele Probleme und trotzdem tue ich nichts von diesen Dingen. Meine eigene Familie, die Familie meines Mannes, alle wünschen sie mir Schlechtes und trotzdem bin ich eine gute Frau, ich tue ihnen nichts.“
Sie hat das, um was es geht, sehr schön beschrieben und hat sich gut auf die passive, non-direktive Fallaufnahme einlassen können. Stellenweise kam es zur spontanen Negierung, was uns in der Annahme bestätigt, dass das, was sie beschreibt zu ihr selbst gehört und nicht zufällig erwähnt wird.
Da der Fokus des Falles jetzt bestätigt wurde, beginne ich mit dem aktiven Teil der Fallaufnahme, der aktivenBeobachtung. Ich befrage die Frau weiter zu dem Thema der ‚guten und schlechten‘ Frau, um zu sehen, wohin der Fall führt.
Aktive Anamnese
SB: Erzählen Sie bitte mehr: Gibt es noch etwas, was eine ‚gute Frau‘ nicht tut? Und was tun die ‚schlechten‘ Frauen?
P: „Sie haben die Männer unter Kontrolle, sie verführen sie. Ich bin überhaupt keine schlechte Frau. Ich hasse andere Männer.“
Die heftige, spontane Negierung deutet auf eine Sensibilisierung zum Thema hin.
SB: Erzählen Sie mehr über ‚schlechte, raffinierte Frauen.“
P: „Sie kontrollieren und verführen Männer. Sie schlafen mit anderen Männern und tragen viel Wut in sich. Sie streiten sich mit ihren Ehemännern. Sie ruinieren die Ehen anderer, weil sie sich einen finanziellen Vorteil davon versprechen. Sie wünschen anderen Schlechtes, sie vergiften das Leben anderer Menschen und zerstören Familien.“
Sie hat den Fokus noch enger gesteckt und ihn mit ‚Wut‘ in Verbindung gebracht. Außerdem verwendet sie jetzt auch nicht menschenspezifische Sprache, was uns erste Hinweise auf das Naturreich und seine Unterteilungen gibt. Die Patientin wechselt das Thema und spricht wieder über ihre jetzige Situation.
P: „Meine Schwestern nehmen Geld von uns und geben es nicht wieder zurück; sie nehmen es und geben es einfach aus. Sie sind alle Feinde geworden.“
SB: Was meinen Sie damit? Wie fühlen Sie sich deswegen?
P: „Ich bin eifersüchtig und wütend. Sie haben meinen Mann und unser Geld unter Kontrolle (Geste: die Hände formen sich zu einer Klaue und packen zu), über beides! Ich tue doch nichts Schlechtes und trotzdem tun sie mir das an.“
Der Fall begann mit der Beziehung zum Ehemann und über die Dissoziation hat die Patientin den Kreis geschlossen, ist also zu dieser Situation zurückgekehrt. Auch das Naturreich hat sich deutlich gezeigt. Ich bitte die Patientin an dieser Stelle ihre ‚rasende Wut‘ und ihre Träume näher zu beschreiben, die in diesem Fall eine wichtige Rolle spielen.
SB: Bitte sagen Sie etwas zu Ihrer ‚rasenden Wut‘:
P: „Ich würde am liebsten mich oder die anderen umbringen. Früher war ich so wütend auf meine Schwiegermutter, ich hätte sie am liebsten verprügelt und mich dann irgendwo versteckt. Ich habe aber nur darüber nachgedacht, ich habe es niemals in die Tat umgesetzt. Dafür hatte ich viel zu viel Angst.“
SB: Bitte erzählen Sie mir von Ihrem Traum, in dem sie von Leuten verfolgt werden, die Sie töten wollen. Was genau ist in dem Traum passiert?
P: „Ja, sie hatten Stöcke in den Händen und wollten mich schlagen. Ich habe mich versteckt und sie gehen weg, kommen aber wieder. Sie werden mich umbringen, sie werden mich verschleppen.“
Bestätigung
SB: Die Träume von den Schlangen?
P: „Schwarze und graue; große und kleine; gelb und weiß, alles durcheinander.“ „Ich kann vor Wut nicht sprechen.“
Die Verbindung zwischen Emotion und körperlicher Manifestation deutet darauf hin, dass es vom Inneren kommt.
Körperliche Allgemeinsymptome
Verlangen: Lamm, Kartoffeln, Kohl, Bananen
Abneigung: Hähnchenfleisch, Äpfel, Saures
Temperatur: fröstelig, Beschwerden < Hitze
Verschlimmerung allgemein: alle Beschwerden beginnen oder werden schlimmer nachts, um 14.00 Uhr, um 15.00Uhr (wenn sie Fieber hat), durch Erbrechen oder Durchfall.
Körperliche Besonderheiten
Kribbeln im Wechsel mit Taubheit; Kribbeln, als würde ein Tier kriechen. Gefühllosigkeit wie durch einen Schlag < morgens, > strecken, massieren.
Laborwerte
TSH – 0.01 microIU/mL (0.35 – 4.94)
T3 – 11.1 ng/mL (0.58 – 1.59)
T4 – 18.85 microg/dL (4.87 – 11.72)
Medikamente: Neo-Mercazole 10mg 1-0-0
Analyse
Sie ist eine ‚gute Frau‘ und die eigenen Familie ist gegen sie, Brüder, Schwestern und Schwiegereltern.
Sie reagiert sensibel auf jegliche Ungerechtigkeiten.
Ihre Familie hegt böse Absichten, hat alles unter Kontrolle. Sie haben den Ehemann auf ihre Seite gezogen.
Leute, die andere unter Kontrolle haben.
Alle machen Probleme. Sogar der eigene Sohn wird von seiner Frau mit Problemen überschüttet.
Alle sind zu Feinden geworden.
Die Leute machen sich mit Absicht über sie lustig, ärgern sie – entweder die Schwestern oder die Schwiegertochter.
Angst vor und Träume von Menschen, die sie verfolgen und verletzen oder töten wollen.
Hauptbeschwerde: Empfindung als würde ein Tier kriechen.
Alles deutet auf das Tierreich hin, wo die Betonung auf dem Überlebenskampf liegt: ich gegen andere. Die Patientin betrachtet alle als potenzielle Feinde und erfährt durch ihre Mitmenschen große Probleme und Unrecht.
Weitere Themen: Misstrauen, Eifersucht, anstiften, raffiniert, sensibel für sexuelle Themen, verführen, mit anderen schlafen und Sünde; Betrug; Kontrolle über andere; vergiften; andere wollen, dass sie leidet und stirbt; Träume von Schlangen.
Das ist ein Hinweis auf die Ordnung der Schlangen (Ophidia). Die Patientin spricht auch von ‚vergiften‘, ein Begriff, der der Ursubstanz, also einer Schlange, zuzuordnen ist.Das unbewusste Reich der Träume spiegelt das ebenfalls wider.
Sie berichtete also: „Ich bin oft wütend; ich würde sie gerne packen, aber was sollte ich dann mit ihnen machen? Ich würde sie am liebsten umbringen, egal ob meinen Mann oder meine Schwiegermutter. Ich bin oft wütend, behalte es aber für mich, ich kann die Wut nicht ausdrücken. Ich bin rasend vor Wut, kann es aber nicht sagen. Ich sehe diese Leute, die mich mit Stöcken verfolgen und mich umbringen wollen, aber es gelingt ihnen nicht. Ich renne und verstecke mich dann. Sie sind hinter mir her und wollen mich töten. Ich hätte sie am liebsten verprügelt und mich dann versteckt.Ich habe aber nur darüber nachgedacht, ich habe es niemals in die Tat umgesetzt. Dafür hatte ich viel zu viel Angst.Kleine und große Schlangen, sie beißen nicht, sondern winden sich nur um mich herum; gelb und weiß, alles durcheinander.“
Das beschreibt exakt die Essenz von Crotalus cascavella mit viel unterdrückter Wut. Außerdem haben wir bei diesem Mittel Furcht vor Angriffen und Träume von einer Gruppe von Menschen, die verfolgen und angreifen (Prisma).
Verschreibung: Crotalus cascavella 1M, drei Gaben.
Wir verordneten drei gaben, weil Beschwerden und Zustand der Patientin sehr intensiv waren.
Differentialdiagnose: Naja tripudans ist ähnlich, auch diese Patienten haben das Gefühl, festzustecken, fühlen sich hilflos, unterdrückt und von anderen Menschen übervorteilt. Aber die ‚unterdrückte Wut und Raserei‘ in Verbindung mit von einer Gruppe von Menschen angegriffen zu werden und sich verstecken zu müssen‘ gehört nicht zu Naja
Follow-ups
Erster Folgetermin: Sie berichtet, das Mittel habe ihr gut geholfen. Ihr Appetit hat sich verbessert, sie hat zugenommen und fühlt sich entspannter. Die Wut hat nachgelassen. Die Angstträume haben aufgehört. Sie erzählt außerdem, dass „mein Mann ist jetzt ganz normal geworden, er hat sich zusammengerissen“, was daraufhin deutet, dass sich ihre Wahrnehmung geändert hat. Wir empfahlen der Patientin, ihren Hausarzt aufzusuchen und ihre Medikamente anpassen zu lassen. Verordnung: Plazebo.
Follow-up vier Monate später: allem in allem ging es der Patientin besser, die Gelenkschmerzen haben nachgelassen, die Wut auch, die Probleme mit der Familie und die Träume haben sich gelöst. Die Patientin nimmt nur noch eine halbe Tablette täglich, die Schilddrüsenwerte wollen sich aber nicht weiter bessern. Wir verordnen Crotalus cascavella in wiederholten Gaben. Diesmal bekommt sie eine C200, weil sich die Beschwerden eher auf den körperlichen Bereich verlagert haben. Die neue Dosierung liegt bei Crotalus cascavella C200, eine Gabe alle fünf Tage.
Follow-up nach acht Monaten: allem in allem geht es ihr besser und auch die TSH-Werte sind gut (0.58, normal). Wir empfahlen ihr wieder, das Medikament von ihrem Hausarzt anpassen zu lassen. Zusätzlich reduzierten wir das homöopathische Mittel, weil es der Patientin deutlich besser ging. Verordnung: Crotalus cascavella C200, eine Gabe alle 15 Tage.
Follow-up nach 12 Monaten: Das Medikament wurde vom Hausarzt abgesetzt. Körperlich und emotional war die Patientin stabil, ihre Ehe hatte sich gebessert und sie fühlte sich wohl. Verordnung: Crotalus cascavella C200, eine Gabe im Monat.
Follow-up nach 18 Monaten: alle Arzneien abgesetzt, bekommt nur noch Plazebo. TSH normal (2.53). Der Patientin geht es allgemein viel besser.
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Fotos:
Shutterstock: Angry young woman; davfiestaw
Wikimedia Commons: Crotalus; Selbymay; CC BY-SA 3.0
Kategorie: Fälle
Schlüsselwörter: Unrecht, Feinde, verletzen oder töten, Misstrauen, Eifersucht, Verführung und Sünde, Gift, unterdrückte Wut, Raserei
Mittel: Crotalus cascavella
Ich bin eine gute Frau: ein Fall von Crotalus cascavellaVon Sayala Butala Die 40-jährige Patientin kam wegen einer Schilddrüsenüberfunktion und Schmerzen in den kleinen Gelenken in die Sprechstunde. Non-direktive Fallaufnahme Patientin (P): „Seit zwei Jahren kümmert sich mein Mann nicht mehr um mich… Ich muss ständig darüber nachdenken. (Geste: rotierende Bewegung mit einer Hand). Um meine Kinder kümmert er sich auch nicht. Deswegen bin ich krank. Mein Kopf fühlt sich wie taub an und ich habe Herzrasen, Gelenkschmerzen und ein kribbelndes Gefühl in meinen Nerven. Außerdem habe ich Schilddrüsenprobleme und fühle mich schwach. Ich bin immer angespannt und fühle mich nicht frei. Früher war meine Haut hell, mittlerweile ist sie sehr dunkel geworden. Ich schlafe auch nicht gut.“ „Meine eigene Familie ist gegen mich; meine Brüder sind auf der Seite meines Mannes. Niemand hilft mir.“ „Ich bin oft wütend (Geste: zieht die Hände zum Körper) und weiß nicht, was ich mit meinem Mann machen soll. Er hält mich gefangen (Geste: wie eine Klaue, die zugreift). Ich bin sehr misstrauisch geworden.“ SayaliButala: Wie fühlen Sie sich dewegen? P: „Entweder sterbe ich oder bringe meinen Mann um. Meine Familie ist sehr böse. Sie haben schlechte Absichten, sie wünschen mir nur Unglück; sie wollen mich leiden sehen, sie wollen, dass ich sterbe. Sie sind eifersüchtig auf mich, weil ich alles habe.“ „Ein Ehemann sollte mit seiner Frau intim sein, oder? Mein Mann ist es nicht… Ich glaube, er hat eine andere Frau. Er bereitet mir Kummer und ich bin so wütend deswegen (Geste: halten); ich würde ihn am liebsten am Hemd packen und meinen Kopf in ihn rammen. Was er macht, ist einfach nur schlecht.“ „Er ist schuld, dass es mir schlecht geht. Ich schlage ihm keinen Wunsch aus, auch ich weiß, wie man einen Mann bei sich hält, aber er hat nur Augen für sie. Er verschwendet sein ganzes Geld. Nur Gott weiß, warum das alles passiert.“ SB: Was glauben Sie? P: „Meine Familie hat in auf ihre Seite gezogen… (Geste: ziehen). Sie haben angefangen, ihn zu beeinflussen. Er geht zu meinen Schwestern und fängt etwas mit ihnen an. Ich bin eine Frau, ich habe nie ‚Nein‘ zu ihm gesagt. Hätte ich mich verweigert, dann könnte ich verstehen, dass er andere Frauen hat.“ „Ich bin eine sehr misstrauische Frau geworden. Ich folge ihm überall hin, ich lasse ihn nicht mehr alleine. Meinem Mann gefällt das natürlich nicht und fragt, warum ich das tue.“ (Geste: die Hand bewegt sich in einem Zickzack-Muster). Angeleitete non-direktive Fallbeobachtung SB: Ihre aktuellen Umstände habe ich verstanden. Erzählen Sie mir bitte etwas über Ihre Kindheit… was immer Ihnen dazu einfällt. P: „Nach meiner Heirat hat mir meine Schwiegermutter viele Probleme bereitet. Sie war sehr gewieft. Wegen ihr habe ich Probleme mit der Schilddrüse. Als ich schwanger war, hat sie mich hungern lassen und mir nichts zu trinken gegeben. Wegen ihr war ich sehr unglücklich (wischt sich über den Mund). Sie hat vieles falsch gemacht, aber ich habe mich dagegen abgehärtet.“ SB: Wie haben Sie sich damit gefühlt? P: „Ich bin eine gute Frau… Ich habe immer die Arbeit erledigt, die sie mir aufgetragen haben… aber die Verwandten meines Mannes waren keine guten Menschen. Ich war oft wütend und wusste nicht, was ich mit dieser Frau machen sollte.“ (Geste: halten) Vorher hatte sie genauso über ihren Mann gesprochen und die gleiche Geste verwendet. Mir wurde bewusst, dass ‚Wut‘ und ‚jemandem etwas antun‘ ihre Grundempfindung und das entsprechende Reaktionsmuster waren. P: „Früher hat mein Mann auf mich gehört, aber jetzt macht er einfach, was er will. Den Kindern gefällt das auch nicht. Sie sind auch der Meinung, dass wir ihn entweder umbringen oder selbst sterben sollten.“ Sie hat die Grundempfindung ‚entweder tötest du oder wirst selbst sterben‘ verinnerlicht. Da die Patientin immerfort von schwierigen Situationen berichtete, fragte ich sie nach anderen Begebenheiten, die ihr Probleme machten. So kann ich andere Bereiche ihres Lebens ausleuchten. SB: Gibt es noch andere Situationen, die schwierig sind für Sie? P: „Die Ehen meiner Kinder. Meine Schwiegertochter kümmert sich nicht gut um meinen Sohn, er darf sie noch nicht einmal anfassen. Sie nimmt ihre Freundin überall mit hin - mit Absicht. Wenn man zu Hause nichts zu essen bekommt, dann isst man auswärts, oder nicht? Sie lässt sich von ihm nicht anfassen, wie soll mein Sohn denn sein Leben führen? Meine Schwiegertochter bereitet meinem Sohn viel Kummer, obwohl er ein guter Mensch ist.“ Sie wechselt spontan das Thema und erzählt von ihren Schwestern. P: „Ich bin die Einzige aus meiner Familie, die gut ist. Meine Schwestern sind allesamt schlechte Menschen. Sie sind eifersüchtig und bringen andere gegen mich auf. Sie haben meinen Mann und mein Haus unter Kontrolle.“ Mir fällt auf, dass in allen Beziehungen der Patientin – Ehe, Familie und Schwiegermutter – die anderen ‚schlecht‘ sind, ihr ‚Probleme machen‘ und sie die einzige ‚gute‘ Person ist. In der Ehe ihres Sohnes sieht sie ihren Sohn als ‚gut‘ und die Schwiegertochter als diejenige, die ‚ihm Kummer bereitet‘. SB: Haben Sie Träume? P: „Ich träume von meinem Mann, der Affären mit anderen Frauen hat. Ich habe auch Angstträume. Manchmal träume ich von Wasser, manchmal von Schlangen. Manchmal träume ich von riesigen Wassermassen, die mich mitreißen. Ich habe dann große Angst und wache erschrocken auf.“ „Ich träume von Leuten, die mich mit Stöcken verfolgen, sie schaffen es aber nicht, mich zu töten. Ich renne und renne und kann mich verstecken. Sie verfolgen mich, weil sie mich töten wollen. Das macht mir Angst, dann wache ich auf.“ „Ich bin kein schlechter Mensch. Ich habe nichts falsch gemacht.“ Wieder haben wir hier die Empfindung von ‚gut‘ und ‚schlecht‘, diesmal in den Träumen. Allerdings verdrängt die Patientin hier: ‚“Ich bin keine schlechter Mensch.“ An dieser Stelle wurde mir klar, dass hier der Fokus des Falles liegt, den ich weiter verfolgen musste, um zu dem Kern der Empfindung zu gelangen. Nun wechselte die Patientin wieder spontan das Thema und erzählte erneut von ihrer Wut. Bei der Anamnese ist das ein wichtiger Punkt: Wenn der Patient plötzlich das Thema wechselt und von einer ganz anderen Sache berichtet, steckt dahinter oft eine unbewusste Assoziation. P: „Ich werde oft wütend, behalte es aber meistens für mich; ich kann meine Wut nicht zeigen. Meine Schwestern sind ständig bei mir zu Hause. Ich glaube, sie tun das um mich zu ärgern. Ich schäume vor Wut, kann aber nichts sagen.“ „Ich träume von Schlangen.“ Hier fällt auf, dass sie im Zusammenhang mit ihren Träumen von ihrer Wut erzählt. Das ist wichtig. An der Stelle, an der sie ihre Wut beschreibt, wechselt sie wieder ganz spontan zu ihren Träumen, und insbesondere zu den Träumen, in denen Schlangen vorkommen. Das ist ein Hinweis dafür, dass es sich hier wirklich um eine unbewusste Assoziation handelt. SB: Was genau sehen Sie in Ihren Träumen? P: „Kleine und große Schlangen, sie beißen nicht, sondern winden sich nur um mich herum. Mein Sohn hat eine Firma gegründet; die Leute sind hinter seinem Geld her.Die Leute sind hinter ihm her und hinter mir auch.“ SB: Haben Sie Ängste? P: „Vor Gespenstern. Als Kind hatte ich Angst vor meinem großen Bruder. Er hat mich geschlagen und an den Haaren gezogen, wenn ich nicht getan habe, was er wollte. Später hatte ich dann Angst vor Katzen. Sie haben immer mit ihren Krallen an der Tür gekratzt.“ SB: Beschreiben Sie Ihre Angst vor Katzen. P: „Das Geräusch hörte sich an, als wollte jemand die Türe öffnen. Sie kommen und wollen mir und meinen Kindern schaden; sie wollen uns umbringen. Jemand wird kommen, mich holen und mich umbringen. Ich hatte oft große Angst.“ In ihren Träumen wurde die Patientin ebenfalls von Menschen verfolgt, die sie töten wollten. Ihre Ängste drehen sich auch um dieses Thema. In ihrer Wut äußert sie das Verlangen selbst jemanden zu töten, in ihren Ängsten kommt das Gegenteil zum Ausdruck – jemand wird sie umbringen. Irgendwo muss es also eine Verbindung zwischen den beiden Empfindungen geben. Fokus: ‚Ich bin eine gute Frau‘, weil es in vielen Bereichen auftaucht – bewusst und unbewusst. Ebene der Empfindung? Obwohl die Patientin überwiegend von bestimmten Situationen erzählt, kommen Empfindungen und Wahrnehmungen an die Oberfläche. Sie bewegt sich also auf einer höheren Ebene und benötigt eine Hochpotenz, z.B. 1M. Außerdem identifiziert sich die Patientin viel zu sehr mit den jeweiligen Situationen. Eventuell werden methodische Ansätze zur Dissoziation nötig sein, um ihr zu helfen sich abzugrenzen und ihr wahres Ich erkennen zu können. Bereich? Die Patientin hat auf einer allgemeinen Ebene gesprochen, hat sich weder auf Lokalitäten versteift, noch hat sie die vitalen Empfindungen durchlaufen. Wir bleiben also auf der allgemeinen Ebene. Anfangs gab es ein paar Gesten, aber nichts, was sich im Laufe der Fallaufnahme wiederholt hätte. Aktive Anamnese SB: Erzählen Sie mehr zu ‚Ich bin eine gute Frau‘. P: „Ich kümmere mich um alle, ich erledige den ganzen Haushalt allein. Ich pflege meine Schwiegermutter, ich bin ein sehr weichherziger Mensch.“ Vorher hatte sie erzählt, sie hätte sich ‚dagegen abgehärtet‘, sie negiert also. Sie scheint in dieser Situation festzustecken und muss sich davon dissoziieren. SB: Was meinen Sie allgemein mit ‚gute Frau‘. Nicht auf Sie bezogen, sondern ganz allgemein… P: „Sie ist keine Hochstaplerin, sie betrügt nicht und lässt sich nicht auf andere Männer ein. Sie hasst niemanden und macht nichts falsch. Sie ist auf niemanden eifersüchtig. Sie hegt keine schlechten Absichten oder denkt schlecht. Alle anderen Frauen sündigen. Sie selbst tut nichts Schlechtes, sie denkt Gutes über andere Menschen. Sie ist nicht hinterlistig, falsch oder unehrlich.“ „Alle sind gegen mich, bereiten mir so viele Probleme und trotzdem tue ich nichts von diesen Dingen. Meine eigene Familie, die Familie meines Mannes, alle wünschen sie mir Schlechtes und trotzdem bin ich eine gute Frau, ich tue ihnen nichts.“ Sie hat das, um was es geht, sehr schön beschrieben und hat sich gut auf die passive, non-direktive Fallaufnahme einlassen können. Stellenweise kam es zur spontanen Negierung, was uns in der Annahme bestätigt, dass das, was sie beschreibt zu ihr selbst gehört und nicht zufällig erwähnt wird. Da der Fokus des Falles jetzt bestätigt wurde, beginne ich mit dem aktiven Teil der Fallaufnahme, der aktivenBeobachtung. Ich befrage die Frau weiter zu dem Thema der ‚guten und schlechten‘ Frau, um zu sehen, wohin der Fall führt. Aktive Anamnese SB: Erzählen Sie bitte mehr: Gibt es noch etwas, was eine ‚gute Frau‘ nicht tut? Und was tun die ‚schlechten‘ Frauen? P: „Sie haben die Männer unter Kontrolle, sie verführen sie. Ich bin überhaupt keine schlechte Frau. Ich hasse andere Männer.“ Die heftige, spontane Negierung deutet auf eine Sensibilisierung zum Thema hin. SB: Erzählen Sie mehr über ‚schlechte, raffinierte Frauen.“ P: „Sie kontrollieren und verführen Männer. Sie schlafen mit anderen Männern und tragen viel Wut in sich. Sie streiten sich mit ihren Ehemännern. Sie ruinieren die Ehen anderer, weil sie sich einen finanziellen Vorteil davon versprechen. Sie wünschen anderen Schlechtes, sie vergiften das Leben anderer Menschen und zerstören Familien.“ Sie hat den Fokus noch enger gesteckt und ihn mit ‚Wut‘ in Verbindung gebracht. Außerdem verwendet sie jetzt auch nicht menschenspezifische Sprache, was uns erste Hinweise auf das Naturreich und seine Unterteilungen gibt. Die Patientin wechselt das Thema und spricht wieder über ihre jetzige Situation. P: „Meine Schwestern nehmen Geld von uns und geben es nicht wieder zurück; sie nehmen es und geben es einfach aus. Sie sind alle Feinde geworden.“ SB: Was meinen Sie damit? Wie fühlen Sie sich deswegen? P: „Ich bin eifersüchtig und wütend. Sie haben meinen Mann und unser Geld unter Kontrolle (Geste: die Hände formen sich zu einer Klaue und packen zu), über beides! Ich tue doch nichts Schlechtes und trotzdem tun sie mir das an.“ Der Fall begann mit der Beziehung zum Ehemann und über die Dissoziation hat die Patientin den Kreis geschlossen, ist also zu dieser Situation zurückgekehrt. Auch das Naturreich hat sich deutlich gezeigt. Ich bitte die Patientin an dieser Stelle ihre ‚rasende Wut‘ und ihre Träume näher zu beschreiben, die in diesem Fall eine wichtige Rolle spielen. SB: Bitte sagen Sie etwas zu Ihrer ‚rasenden Wut‘: P: „Ich würde am liebsten mich oder die anderen umbringen. Früher war ich so wütend auf meine Schwiegermutter, ich hätte sie am liebsten verprügelt und mich dann irgendwo versteckt. Ich habe aber nur darüber nachgedacht, ich habe es niemals in die Tat umgesetzt. Dafür hatte ich viel zu viel Angst.“ SB: Bitte erzählen Sie mir von Ihrem Traum, in dem sie von Leuten verfolgt werden, die Sie töten wollen. Was genau ist in dem Traum passiert? P: „Ja, sie hatten Stöcke in den Händen und wollten mich schlagen. Ich habe mich versteckt und sie gehen weg, kommen aber wieder. Sie werden mich umbringen, sie werden mich verschleppen.“ Bestätigung SB: Die Träume von den Schlangen? P: „Schwarze und graue; große und kleine; gelb und weiß, alles durcheinander.“ „Ich kann vor Wut nicht sprechen.“ Die Verbindung zwischen Emotion und körperlicher Manifestation deutet darauf hin, dass es vom Inneren kommt. Körperliche Allgemeinsymptome Verlangen: Lamm, Kartoffeln, Kohl, Bananen Abneigung: Hähnchenfleisch, Äpfel, Saures Temperatur: fröstelig, Beschwerden < Hitze Verschlimmerung allgemein: alle Beschwerden beginnen oder werden schlimmer nachts, um 14.00 Uhr, um 15.00Uhr (wenn sie Fieber hat), durch Erbrechen oder Durchfall. Körperliche Besonderheiten Kribbeln im Wechsel mit Taubheit; Kribbeln, als würde ein Tier kriechen. Gefühllosigkeit wie durch einen Schlag < morgens, > strecken, massieren. Laborwerte TSH – 0.01 microIU/mL (0.35 – 4.94) Medikamente: Neo-Mercazole 10mg 1-0-0 Analyse Sie ist eine ‚gute Frau‘ und die eigenen Familie ist gegen sie, Brüder, Schwestern und Schwiegereltern. Sie reagiert sensibel auf jegliche Ungerechtigkeiten. Ihre Familie hegt böse Absichten, hat alles unter Kontrolle. Sie haben den Ehemann auf ihre Seite gezogen. Leute, die andere unter Kontrolle haben. Alle machen Probleme. Sogar der eigene Sohn wird von seiner Frau mit Problemen überschüttet. Alle sind zu Feinden geworden. Die Leute machen sich mit Absicht über sie lustig, ärgern sie – entweder die Schwestern oder die Schwiegertochter. Angst vor und Träume von Menschen, die sie verfolgen und verletzen oder töten wollen. Hauptbeschwerde: Empfindung als würde ein Tier kriechen. Alles deutet auf das Tierreich hin, wo die Betonung auf dem Überlebenskampf liegt: ich gegen andere. Die Patientin betrachtet alle als potenzielle Feinde und erfährt durch ihre Mitmenschen große Probleme und Unrecht. Weitere Themen: Misstrauen, Eifersucht, anstiften, raffiniert, sensibel für sexuelle Themen, verführen, mit anderen schlafen und Sünde; Betrug; Kontrolle über andere; vergiften; andere wollen, dass sie leidet und stirbt; Träume von Schlangen. Das ist ein Hinweis auf die Ordnung der Schlangen (Ophidia). Die Patientin spricht auch von ‚vergiften‘, ein Begriff, der der Ursubstanz, also einer Schlange, zuzuordnen ist.Das unbewusste Reich der Träume spiegelt das ebenfalls wider. Sie berichtete also: „Ich bin oft wütend; ich würde sie gerne packen, aber was sollte ich dann mit ihnen machen? Ich würde sie am liebsten umbringen, egal ob meinen Mann oder meine Schwiegermutter. Ich bin oft wütend, behalte es aber für mich, ich kann die Wut nicht ausdrücken. Ich bin rasend vor Wut, kann es aber nicht sagen. Ich sehe diese Leute, die mich mit Stöcken verfolgen und mich umbringen wollen, aber es gelingt ihnen nicht. Ich renne und verstecke mich dann. Sie sind hinter mir her und wollen mich töten. Ich hätte sie am liebsten verprügelt und mich dann versteckt.Ich habe aber nur darüber nachgedacht, ich habe es niemals in die Tat umgesetzt. Dafür hatte ich viel zu viel Angst.Kleine und große Schlangen, sie beißen nicht, sondern winden sich nur um mich herum; gelb und weiß, alles durcheinander.“ Das beschreibt exakt die Essenz von Crotalus cascavella mit viel unterdrückter Wut. Außerdem haben wir bei diesem Mittel Furcht vor Angriffen und Träume von einer Gruppe von Menschen, die verfolgen und angreifen (Prisma). Verschreibung: Crotalus cascavella 1M, drei Gaben. Wir verordneten drei gaben, weil Beschwerden und Zustand der Patientin sehr intensiv waren. Differentialdiagnose: Naja tripudans ist ähnlich, auch diese Patienten haben das Gefühl, festzustecken, fühlen sich hilflos, unterdrückt und von anderen Menschen übervorteilt. Aber die ‚unterdrückte Wut und Raserei‘ in Verbindung mit von einer Gruppe von Menschen angegriffen zu werden und sich verstecken zu müssen‘ gehört nicht zu Naja Follow-ups Erster Folgetermin: Sie berichtet, das Mittel habe ihr gut geholfen. Ihr Appetit hat sich verbessert, sie hat zugenommen und fühlt sich entspannter. Die Wut hat nachgelassen. Die Angstträume haben aufgehört. Sie erzählt außerdem, dass „mein Mann ist jetzt ganz normal geworden, er hat sich zusammengerissen“, was daraufhin deutet, dass sich ihre Wahrnehmung geändert hat. Wir empfahlen der Patientin, ihren Hausarzt aufzusuchen und ihre Medikamente anpassen zu lassen. Verordnung: Plazebo. Follow-up vier Monate später: allem in allem ging es der Patientin besser, die Gelenkschmerzen haben nachgelassen, die Wut auch, die Probleme mit der Familie und die Träume haben sich gelöst. Die Patientin nimmt nur noch eine halbe Tablette täglich, die Schilddrüsenwerte wollen sich aber nicht weiter bessern. Wir verordnen Crotalus cascavella in wiederholten Gaben. Diesmal bekommt sie eine C200, weil sich die Beschwerden eher auf den körperlichen Bereich verlagert haben. Die neue Dosierung liegt bei Crotalus cascavella C200, eine Gabe alle fünf Tage. Follow-up nach acht Monaten: allem in allem geht es ihr besser und auch die TSH-Werte sind gut (0.58, normal). Wir empfahlen ihr wieder, das Medikament von ihrem Hausarzt anpassen zu lassen. Zusätzlich reduzierten wir das homöopathische Mittel, weil es der Patientin deutlich besser ging. Verordnung: Crotalus cascavella C200, eine Gabe alle 15 Tage. Follow-up nach 12 Monaten: Das Medikament wurde vom Hausarzt abgesetzt. Körperlich und emotional war die Patientin stabil, ihre Ehe hatte sich gebessert und sie fühlte sich wohl. Verordnung: Crotalus cascavella C200, eine Gabe im Monat. Follow-up nach 18 Monaten: alle Arzneien abgesetzt, bekommt nur noch Plazebo. TSH normal (2.53). Der Patientin geht es allgemein viel besser. ************************************************************* Fotos: Shutterstock: Angry young woman; davfiestaw Kategorie: Fälle Schlüsselwörter: Unrecht, Feinde, verletzen oder töten, Misstrauen, Eifersucht, Verführung und Sünde, Gift, unterdrückte Wut, Raserei Mittel: Crotalus cascavella |
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