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Vitamin B12 – ein zentrales Vitamin für die Gesundheit unserer Haustiere

Ein ganzheitlicher Blick auf die Supplementierung mit Vitamin B12 bei Hunden und Katzen

von Mag.a Eva Fürnschuß

Abbildung 1: Einen Vitamin B12-Mangel kann man häufig daran erkennen, dass Tiere im Schlaf zucken, fiepen oder ruhelose Beine haben.

Die Bedeutung von Vitamin B12 für den tierischen Stoffwechsel

Vitamin B12, auch Cobalamin genannt, ist nicht nur beim Menschen essenziell für die Blutbildung, reguliert den Energiestoffwechsel und bildet die wichtigste Nervennahrung überhaupt! Es stärkt auch bei Tieren jegliche Nervenbahnen und ist für die Ausgeglichenheit der Psyche wichtig.

Wenn es ein Vitamin gibt, dass Sie bei Ihrem Tier supplementieren sollten, dann am besten Vitamin B12! In meiner tierärztlichen Praxis habe ich die Erfahrung gemacht, dass es wichtiger ist als Vitamin C oder alle anderen Vitamine.

Hunde und Katzen können das wasserlösliche Vitamin nicht selbst herstellen, es muss über das Futter aufgenommen werden. Die Gruppe der B-Vitamine ist vor allem in Fleisch und tierischen Produkten zu finden. Gute Quellen für Vitamin B12 sind natürlich Fleisch, Innereien, Fisch und Eier.

Da aber viele Tiere keine Innereien vertragen (sie reagieren oft mit weichem Kot oder sogar Durchfall) und einen überempfindlichen Darmtrakt haben (mittlerweile hat jeder dritte Hund zumindest einmal im Leben eine Entzündung von Magen oder Darm!), ist es wichtig, dieses Vitamin von außen zuzuführen. 

Die häufigsten Ursachen eines Vitamin B12-Mangels

Ein Vitamin B12-Mangel hat viel mit einer verminderten Aufnahmefähigkeit und einem erhöhten Bedarf an essenziellen Vitalstoffen zu tun! Es ist wie bei einem Auto, das mit den falschen Gängen gefahren wird und dadurch mehr Treibstoff verbraucht: Ein Vierbeiner, der (positivem wie negativem) Stress ausgesetzt ist, benötigt entsprechend mehr Vitamine. Gleichzeitig sind die Verdauungsorgane unserer Haustiere immer weniger in der Lage, das Futter adäquat zu verdauen. Ein Teufelskreis, der für viele Hunde und Katzen Stress pur bedeutet.

Chronischer Stress und schlechte Ernährung

Stress führt zu einem höheren Bedarf an Vitamin B12, der aber in der Regel nicht über die Ernährung abgedeckt werden kann. Es kommt zu einem Mangel an Vitamin B12, die Tiere werden immer nervöser und diese Nervosität wiederum schlägt sich auf den Magen. Es kommt zur Gastritis, einer Magenentzündung.

Schlechtes Futter und unregelmäßiges Schlafen (Katzen und Hunde müssen bis zu 2/3 des Tages ruhen, ein Welpe braucht 20 Stunden Ruhezeit pro Tag!) verstärken schnell die Symptomatik. Dann kann auch kein Hundetrainer mehr helfen, der oft wegen vermeintlicher Verhaltensstörungen zu Rate gezogen wird. Bei Hauskatzen beobachten wir häufig, dass sie sich regelmäßig erbrechen und überall urinieren.

Unregelmäßiges Schlafen und eine schlechte Aufnahmefähigkeit (Bioverfügbarkeit) über den Darm sind in der westlichen Welt Ursache Nummer 1 für einen Vitamin B12-Mangel bei unseren Haustieren.

WICHTIG: Andauernde Bespaßung belastet das Nervensystem unserer Haustiere und kann bis hin zum Burn-out führen! Daher ist erholsamer Schlaf so wichtig!

Der andauernde Stress versetzt die Tiere zudem in einen chronischen Sympathikus-Tonus, also in eine ständige Anspannung und permanenten Fluchtmodus. Auch wenn wir Tierbesitzer es anders interpretieren würden, so erkennt man den Grad des Stresses mit organischen Auswirkungen an der Häufigkeit des sichtbaren Träumens, also den Zuckungen im Schlaf und an feinen Rissen in der Zunge. Außerdem hängt ein Vitamin B12-Mangel mit folgenden Symptomen zusammen:

  • Haarverlust
  • Rissige Zunge
  • Steifigkeit der Gelenke, häufiges Strecken
  • Sehnen- und Bänderschwäche, Kreuzbandriss
  • Rückenbeschwerden, Bandscheibenprobleme, Cauda equina
  • Muskelzittern
  • Ruhelosigkeit
  • Demenz
  • Unkonzentriertheit
  • Trockenes Auge
  • Träumen, Jaulen und Zucken im Schlaf

Dies führt dann längerfristig zu weiteren Problemen, bei denen eine Supplementierung mit Vitamin B12 zusätzlich Abhilfe schaffen kann:

  • Wiederkehrender Durchfall
  • Abmagerung
  • Verdauungsprobleme
  • Appetitlosigkeit, Wählerisches Fressverhalten
  • Antrieblosigkeit, Morgenmuffel
  • Epileptiforme Anfälle
  • Müdigkeit

Weitere Faktoren, die einen Vitamin B12-Mangel begünstigen, sind:

  • Schwermetalle
  • Chemische Medikamente
  • Pestizide und Insektizide
  • Zu häufige Entwurmungen
  • Parasitenbefall aufgrund einer schlechten Darmgesundheit
  • Psychische Traumata
  • Trockenfutter
  • ADHS

Giftstoffe und Schwermetalle wie Aluminium in den Impfungen, Zeckenmittel und andere chemische Medikamente können die Leber schon bei der ersten Gabe so stark beeinflussen, dass eine ganze Kaskade an Folgesymptomen entsteht.

Genetische Ursachen

Leider gibt es auch eine angeborene Aufnahmeschwäche von Cobalamin (Vitamin B12). Das Imerslund-Gräsbeck-Syndrom betrifft vor allem Border Collies, Australian Shepherds, Shar Peis, Komondors, Riesenschnauzer und Beagle. In der Praxis sehen wir es allerdings auch bei Jack Russel Terriern und überhaupt bei allen eher aufgeregten und leicht erregbaren Hunderassen.

Hier muss man ein Leben lang Vitamin B12 substituieren, sonst kommt es immer wieder zu den oben genannten Problemen.

Katzen, die zu blassen Schleimhäuten und Bauchspeicheldrüsenproblemen neigen, gehört immer automatisch Vitamin B12 und Vitamin B 9 (Folsäure) supplementiert.

Die Rolle von Bauchspeicheldrüse und Darm

Sowohl bei Hunden als auch bei Katzen hat die Bauchspeicheldrüse eine wichtige Funktion in der Aufnahme von Vitamin B12. Auch hier kommt es zu Wechselwirkungen. Geht es der Bauchspeicheldrüse schlecht, wird automatisch weniger Vitamin B12 aufgenommen, da diese eine Art Enzym bildet, um das Vitamin in den Körper einzuschleusen. Gibt es zu wenig Vitamin B12, kommt es schneller zu einem Gallensäureverlustsyndrom aufgrund der niedrigen Reizschwelle („Mir ist eine Laus über die Leber gelaufen“). Da die Galle die Bauchspeicheldrüse unterstützt, werden beide Organe - also Leber und Pankreas - geschwächt.

Auch IBD (Inflammatory Bowel Disease – Chronische Entzündung des Darmes), Leaky Gut (der löchrige Darm und als Folge viele Allergien) und SIBO (Small Intestinal Bacterial Overgrowth – Fehlbesiedelung des Dünndarms) führen zu einem Vitamin B12-Mangel mit dem entsprechenden Teufelskreis.

Wie erkenne ich einen Vitamin B12 Mangel?

Träumt Ihr Tier? „Träumen ist doch normal! Ist es nicht schlecht, wenn man nicht träumt?“ - das höre ich ständig in der Praxis. Aber zucken Menschen im Schlaf auch mit Händen und Füßen, wenn sie träumen?

Träumen, um Dinge zu verarbeiten, geht auch ohne Zucken. Sichtbares Träumen hat immer mit einer Nervenüberreizung zu tun. Diese Überreizung kann einerseits von zu vielen äußeren Eindrücken stammen und/oder von einem schlechten (= schlecht ernährten) Nervensystem, dem hauptsächlich Vitamin B12 fehlt. Wenn Ihr Tier im Schlaf zuckt, kann das ein Hinweis auf einen Vitamin B12-Mangel sein.

Die Zungendiagnostik nach der Traditionellen Chinesischen Medizin

Abbildung 2: Eine blasse und rissige Zunge sind Zeichen für einen Blutmangel und die Folgesymptome können gut mit Vitamin B12 Präparaten behoben werden!

In der Traditionellen Chinesischen Medizin gibt es die Zungendiagnostik. Man kann so gut wie jede Krankheit allein an der Zunge ablesen. Bei einem Blutmangel bzw. Vitamin B12-Mangel ist die Zunge oft blass, aber vor allem hat sie viele Risse und je länger die Zunge ist, umso erschöpfter ist eigentlich das Tier. Auch Tiere können ein Burn-out haben! Sie zeigen es leider nur sehr schlecht. Die Ursache ist die gleiche wie beim Menschen: Zuerst kommen Überaktivität und Schlafmangel, dann viel später folgt der absolute Zusammenbruch. Viele Tierhalter glauben dann, das Tier ist halt alt, da kann man nichts machen.

In meiner Praxis verlasse ich mich auf die seit Jahrtausenden bewährte Zungendiagnostik. Ich finde sie besser als eine unsensible Blutanalyse. Denn Blut ist lediglich das Transportmedium und spiegelt den Ist-Zustand der Zellen im Körper nicht unbedingt wider. Blutwerte können einerseits sehr ungenau sein, andererseits können sie auch durch falsch negative Werte verwirren.

Wie kann ich einem Vitamin B12-Mangel bei meinem Haustier vorbeugen?

Auf die richtige Ernährung kommt es an. Mein zentrales Motto lautet: Verdaulichkeit vor Vitaminen!


Abbildung 3: Unser 15-jähriger Kater Findus (ausschließlich mit frischem Fleisch ernährt).

Oft klingen die vielen Inhaltsstoffe auf der Verpackung der Futterhersteller sehr verlockend und man glaubt, das eigene Haustier sei mit allen Nährstoffen bestens versorgt. Doch die Natur lässt sich nicht täuschen: Getrocknetes finden unsere Fleischfresser in der Natur nicht. Trockenfutter zu füttern ist so, als würden wir Menschen uns ausschließlich von Trockenfrüchten und getrocknetem Gemüse ernähren. Tiere können Trockenfutter nicht richtig verdauen. Mangelerscheinungen kommen dabei erst nach Jahren zum Vorschein. Wieder denkt man: Mein Tier ist halt alt!

Zusätzlich befinden sich in vielen handelsüblichen Produkten eine ganze Reihe an synthetischen Vitaminen und Spurenelementen. Viele beinhalten auch giftige Sulfate. Kupfer-II-sulfat und Zinksulfat in der Nahrung belasten Leber und Niere, schädigen die Nerven und begünstigen Allergien.

Wichtig zur Vorbeugung gegen einen Vitamin B12-Mangel sind:

  • Regelmäßiges Entgiften und Leberstärken
  • Artgerechte Ernährung ohne getrocknete Bestandteile
  • Füttern von Petersilie, Brennnessel und allem, was grün ist
  • Goji Beeren, die blutbildend wirken und in kleinen Mengen gefüttert werden dürfen
  • Brokkoli und Rote Rübe/Rote Beete Saft
  • Blut und eine kleine Menge an Innereien (weniger als in den meisten Ernährungsratgebern empfohlen wird)

Auf die Verdaulichkeit kommt es an, nicht auf die Inhaltsstoffe! Jede noch so perfekte Ernährung kann Mängel verursachen, wenn das Futter an sich nicht verdaut werden kann.

Leber und Darm stärken

Zusätzlich zur Supplementierung sind eine Betreuung der Leber und des Darms essenziell. Die Leber kann sich sehr gut erneuern, braucht aber Unterstützung. Leberkräuter und Entgiftung mit Zeolith und Chlorophyll ist entscheidend. Auch der Darm gehört saniert, um weitere Schäden zu eliminieren. Hier geht es primär um die Darmschleimhaut und nicht um die Darmflora. Nach einer Waldrodung muss man auch zuerst den Boden stärken, bevor man wieder aufforstet.

Ganzheitliche Ansätze zahlen sich aus

Manuelle Therapien wie Craniosakraltherapie und Akupunktur stellen den Puls der Organe wieder her und die Blutzirkulation kann besser funktionieren. Die Verkrampfung der Faszien um Leber und Magen kann sich lösen, damit die „Säfte“ wieder fließen.

Nicht zuletzt gehört auch die Psyche optimal unterstützt. Traumata, Schock (Lärm, Umbau, Umzug) und ständiges Alleinsein schwächen die Leber und fördern die Blutarmut.

All diese Herangehensweisen gemeinsam sind für eine ganzheitliche, nachhaltige und erfolgreiche Therapie entscheidend.

Welches Vitamin B12 ist das richtige für mein Tier?

Wichtig zu wissen ist auch, dass es verschiedene Formen von Cobalamin gibt, bei den Tieren in der Regel aber nur eine getestet wird. Auch sind die Grenzwerte höher als beim Menschen, darum empfehle ich bei Symptomen, die auf einen Vitamin B12-Mangel hindeuten, eine Kur mit Vitamin B12 in Tropfenform oder als Injektion.

Kapseln oder Pulver werden von einem nicht intakten Verdauungstrakt um mindestens 70% weniger gut aufgenommen. D.h. bei einem echten Mangel und dem Wunsch nach einem schnellen Erfolg machen wir immer eine Injektionskur von 10 Tagen mit 1000 µg pro Tag. Wir geben Hydroxocobalamin-Acetat, egal ob bei Katze, Jack Russel oder Dobermann. Sie bekommen alle die gleiche Dosis. Dies können die Tierhalter oft selbst zu Hause machen. Einmal pro Woche eine Injektion macht i.d.R. keinen Sinn. Der hohe Verbrauch hebt die Dosis auf und es kommt nie zu einer Auffüllung des Depots.


Abbildung 4: 1000 µg (1 mg) Hydroxocobalamin-Acetat (Vitamin B12) kann bei nahezu allen Tieren einen Vitamin B12-Mangel ausgleichen. In schweren akuten Fällen, z.B. bei Epilepsie-Verdacht oder Pankreatitis, kann initial sogar mehr verabreicht werden.

Die Bioverfügbarkeit der Vitamin B12-Präparate ist entscheidend. Cyanocobalamin wird am schlechtesten aufgenommen, es ist nicht optimal bioverfügbar. Methylcobalamin wird ideal eingebaut und hat eine gute Bioverfügbarkeit.

Hydroxocobalamin und Adenosylcobalamin müssen zwar umgewandelt werden, können aber gut gespeichert werden.

Was passiert bei einem Überschuss an Vitamin B12?

Nicht viel, das wasserlösliche Vitamin wird über den Urin ausgeschieden. Ein teurer Urin, mehr passiert nicht!

Vitamin B12 kann bei den folgenden Krankheiten erhöht sein:

  • Lebererkrankungen
  • In manchen Krebsfällen
  • Verschiedene Formen von Leukämie, Lymphom und Leukose
  • Myelosklerose

Fazit

Vitamin B12 muss heutzutage bei nahezu allen Problemen und Erkrankungen supplementiert werden. Auch ein erhöhter Vitamin B12 Blutbefund schließt eine Substitution nicht automatisch aus. Kapseln werden leider kaum aufgenommen, besser ist Vitamin B12 in flüssiger Form. Nur eine ganzheitliche Herangehensweise, die alle Aspekte der Tiergesundheit erfasst, ist erfolgsversprechend und führt langfristig zu mehr Gesundheit bei unseren Tieren. Stress durch Überreizung und eine nicht artgerechte Lebensweise spielt für den Vitamin B-Stoffwechsel eine zentrale Rolle.

Biografisches

Geboren in Graz und am Land neben einem Bauernhof aufgewachsen, wurde Eva Fürnschuß schon als Kind durch ihre kräuterkundige Großmutter und Mutter mit der Naturheilkunde vertraut. Zu ihren Lieblingsbüchern gehörten die über Tiere und die Apotheke aus der Natur. Während ihres Tiermedizinstudiums in Wien absolvierte sie zusätzlich eine intensive Ausbildung in klassischer Homöopathie. Im Rahmen zahlreicher Auslandsaufenthalte in Kanada und Schottland konnte sie neue Blickwinkel in der Veterinärmedizin und des BARFs kennenlernen. Über ein Fernstudium kam eine TCVM-Ausbildung am Qi-Institut in Florida hinzu, zudem ein Akupunktur-Kursus in Deutschland. Später tauchte sie in die Welt der Vitalpilze und der orthomolekularen Therapie ein. In ihrer tierärztlichen Praxis arbeitet Eva Fürnschuß seit gut 15 Jahren mit einer individuellen Auswahl aus all diesen Methoden. Zusammen mit einer gesunden Ernährung ist dies sicher das Geheimrezept erfolgreicher und nachhaltig positiver Therapien.

Eva Fürnschuß lebt mit ihrer Familie, drei Menschenkindern und 14 tierischen Schützlingen in der schönen Steiermark in Österreich.

VET Alternative - Ganzheitliche Tierärztin Mag.a Eva Fürnschuß                                             


Vitamin B12 – ein zentrales Vitamin für die Gesundheit unserer Haustiere

Ein ganzheitlicher Blick auf die Supplementierung mit Vitamin B12 bei Hunden und Katzen

von Mag.a Eva Fürnschuß

Abbildung 1: Einen Vitamin B12-Mangel kann man häufig daran erkennen, dass Tiere im Schlaf zucken, fiepen oder ruhelose Beine haben.

Die Bedeutung von Vitamin B12 für den tierischen Stoffwechsel

Vitamin B12, auch Cobalamin genannt, ist nicht nur beim Menschen essenziell für die Blutbildung, reguliert den Energiestoffwechsel und bildet die wichtigste Nervennahrung überhaupt! Es stärkt auch bei Tieren jegliche Nervenbahnen und ist für die Ausgeglichenheit der Psyche wichtig.

Wenn es ein Vitamin gibt, dass Sie bei Ihrem Tier supplementieren sollten, dann am besten Vitamin B12! In meiner tierärztlichen Praxis habe ich die Erfahrung gemacht, dass es wichtiger ist als Vitamin C oder alle anderen Vitamine.

Hunde und Katzen können das wasserlösliche Vitamin nicht selbst herstellen, es muss über das Futter aufgenommen werden. Die Gruppe der B-Vitamine ist vor allem in Fleisch und tierischen Produkten zu finden. Gute Quellen für Vitamin B12 sind natürlich Fleisch, Innereien, Fisch und Eier.

Da aber viele Tiere keine Innereien vertragen (sie reagieren oft mit weichem Kot oder sogar Durchfall) und einen überempfindlichen Darmtrakt haben (mittlerweile hat jeder dritte Hund zumindest einmal im Leben eine Entzündung von Magen oder Darm!), ist es wichtig, dieses Vitamin von außen zuzuführen. 

Die häufigsten Ursachen eines Vitamin B12-Mangels

Ein Vitamin B12-Mangel hat viel mit einer verminderten Aufnahmefähigkeit und einem erhöhten Bedarf an essenziellen Vitalstoffen zu tun! Es ist wie bei einem Auto, das mit den falschen Gängen gefahren wird und dadurch mehr Treibstoff verbraucht: Ein Vierbeiner, der (positivem wie negativem) Stress ausgesetzt ist, benötigt entsprechend mehr Vitamine. Gleichzeitig sind die Verdauungsorgane unserer Haustiere immer weniger in der Lage, das Futter adäquat zu verdauen. Ein Teufelskreis, der für viele Hunde und Katzen Stress pur bedeutet.

Chronischer Stress und schlechte Ernährung

Stress führt zu einem höheren Bedarf an Vitamin B12, der aber in der Regel nicht über die Ernährung abgedeckt werden kann. Es kommt zu einem Mangel an Vitamin B12, die Tiere werden immer nervöser und diese Nervosität wiederum schlägt sich auf den Magen. Es kommt zur Gastritis, einer Magenentzündung.

Schlechtes Futter und unregelmäßiges Schlafen (Katzen und Hunde müssen bis zu 2/3 des Tages ruhen, ein Welpe braucht 20 Stunden Ruhezeit pro Tag!) verstärken schnell die Symptomatik. Dann kann auch kein Hundetrainer mehr helfen, der oft wegen vermeintlicher Verhaltensstörungen zu Rate gezogen wird. Bei Hauskatzen beobachten wir häufig, dass sie sich regelmäßig erbrechen und überall urinieren.

Unregelmäßiges Schlafen und eine schlechte Aufnahmefähigkeit (Bioverfügbarkeit) über den Darm sind in der westlichen Welt Ursache Nummer 1 für einen Vitamin B12-Mangel bei unseren Haustieren.

WICHTIG: Andauernde Bespaßung belastet das Nervensystem unserer Haustiere und kann bis hin zum Burn-out führen! Daher ist erholsamer Schlaf so wichtig!

Der andauernde Stress versetzt die Tiere zudem in einen chronischen Sympathikus-Tonus, also in eine ständige Anspannung und permanenten Fluchtmodus. Auch wenn wir Tierbesitzer es anders interpretieren würden, so erkennt man den Grad des Stresses mit organischen Auswirkungen an der Häufigkeit des sichtbaren Träumens, also den Zuckungen im Schlaf und an feinen Rissen in der Zunge. Außerdem hängt ein Vitamin B12-Mangel mit folgenden Symptomen zusammen:

  • Haarverlust
  • Rissige Zunge
  • Steifigkeit der Gelenke, häufiges Strecken
  • Sehnen- und Bänderschwäche, Kreuzbandriss
  • Rückenbeschwerden, Bandscheibenprobleme, Cauda equina
  • Muskelzittern
  • Ruhelosigkeit
  • Demenz
  • Unkonzentriertheit
  • Trockenes Auge
  • Träumen, Jaulen und Zucken im Schlaf

Dies führt dann längerfristig zu weiteren Problemen, bei denen eine Supplementierung mit Vitamin B12 zusätzlich Abhilfe schaffen kann:

  • Wiederkehrender Durchfall
  • Abmagerung
  • Verdauungsprobleme
  • Appetitlosigkeit, Wählerisches Fressverhalten
  • Antrieblosigkeit, Morgenmuffel
  • Epileptiforme Anfälle
  • Müdigkeit

Weitere Faktoren, die einen Vitamin B12-Mangel begünstigen, sind:

  • Schwermetalle
  • Chemische Medikamente
  • Pestizide und Insektizide
  • Zu häufige Entwurmungen
  • Parasitenbefall aufgrund einer schlechten Darmgesundheit
  • Psychische Traumata
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  • ADHS

Giftstoffe und Schwermetalle wie Aluminium in den Impfungen, Zeckenmittel und andere chemische Medikamente können die Leber schon bei der ersten Gabe so stark beeinflussen, dass eine ganze Kaskade an Folgesymptomen entsteht.

Genetische Ursachen

Leider gibt es auch eine angeborene Aufnahmeschwäche von Cobalamin (Vitamin B12). Das Imerslund-Gräsbeck-Syndrom betrifft vor allem Border Collies, Australian Shepherds, Shar Peis, Komondors, Riesenschnauzer und Beagle. In der Praxis sehen wir es allerdings auch bei Jack Russel Terriern und überhaupt bei allen eher aufgeregten und leicht erregbaren Hunderassen.

Hier muss man ein Leben lang Vitamin B12 substituieren, sonst kommt es immer wieder zu den oben genannten Problemen.

Katzen, die zu blassen Schleimhäuten und Bauchspeicheldrüsenproblemen neigen, gehört immer automatisch Vitamin B12 und Vitamin B 9 (Folsäure) supplementiert.

Die Rolle von Bauchspeicheldrüse und Darm

Sowohl bei Hunden als auch bei Katzen hat die Bauchspeicheldrüse eine wichtige Funktion in der Aufnahme von Vitamin B12. Auch hier kommt es zu Wechselwirkungen. Geht es der Bauchspeicheldrüse schlecht, wird automatisch weniger Vitamin B12 aufgenommen, da diese eine Art Enzym bildet, um das Vitamin in den Körper einzuschleusen. Gibt es zu wenig Vitamin B12, kommt es schneller zu einem Gallensäureverlustsyndrom aufgrund der niedrigen Reizschwelle („Mir ist eine Laus über die Leber gelaufen“). Da die Galle die Bauchspeicheldrüse unterstützt, werden beide Organe - also Leber und Pankreas - geschwächt.

Auch IBD (Inflammatory Bowel Disease – Chronische Entzündung des Darmes), Leaky Gut (der löchrige Darm und als Folge viele Allergien) und SIBO (Small Intestinal Bacterial Overgrowth – Fehlbesiedelung des Dünndarms) führen zu einem Vitamin B12-Mangel mit dem entsprechenden Teufelskreis.

Wie erkenne ich einen Vitamin B12 Mangel?

Träumt Ihr Tier? „Träumen ist doch normal! Ist es nicht schlecht, wenn man nicht träumt?“ - das höre ich ständig in der Praxis. Aber zucken Menschen im Schlaf auch mit Händen und Füßen, wenn sie träumen?

Träumen, um Dinge zu verarbeiten, geht auch ohne Zucken. Sichtbares Träumen hat immer mit einer Nervenüberreizung zu tun. Diese Überreizung kann einerseits von zu vielen äußeren Eindrücken stammen und/oder von einem schlechten (= schlecht ernährten) Nervensystem, dem hauptsächlich Vitamin B12 fehlt. Wenn Ihr Tier im Schlaf zuckt, kann das ein Hinweis auf einen Vitamin B12-Mangel sein.

Die Zungendiagnostik nach der Traditionellen Chinesischen Medizin

Abbildung 2: Eine blasse und rissige Zunge sind Zeichen für einen Blutmangel und die Folgesymptome können gut mit Vitamin B12 Präparaten behoben werden!

In der Traditionellen Chinesischen Medizin gibt es die Zungendiagnostik. Man kann so gut wie jede Krankheit allein an der Zunge ablesen. Bei einem Blutmangel bzw. Vitamin B12-Mangel ist die Zunge oft blass, aber vor allem hat sie viele Risse und je länger die Zunge ist, umso erschöpfter ist eigentlich das Tier. Auch Tiere können ein Burn-out haben! Sie zeigen es leider nur sehr schlecht. Die Ursache ist die gleiche wie beim Menschen: Zuerst kommen Überaktivität und Schlafmangel, dann viel später folgt der absolute Zusammenbruch. Viele Tierhalter glauben dann, das Tier ist halt alt, da kann man nichts machen.

In meiner Praxis verlasse ich mich auf die seit Jahrtausenden bewährte Zungendiagnostik. Ich finde sie besser als eine unsensible Blutanalyse. Denn Blut ist lediglich das Transportmedium und spiegelt den Ist-Zustand der Zellen im Körper nicht unbedingt wider. Blutwerte können einerseits sehr ungenau sein, andererseits können sie auch durch falsch negative Werte verwirren.

Wie kann ich einem Vitamin B12-Mangel bei meinem Haustier vorbeugen?

Auf die richtige Ernährung kommt es an. Mein zentrales Motto lautet: Verdaulichkeit vor Vitaminen!


Abbildung 3: Unser 15-jähriger Kater Findus (ausschließlich mit frischem Fleisch ernährt).

Oft klingen die vielen Inhaltsstoffe auf der Verpackung der Futterhersteller sehr verlockend und man glaubt, das eigene Haustier sei mit allen Nährstoffen bestens versorgt. Doch die Natur lässt sich nicht täuschen: Getrocknetes finden unsere Fleischfresser in der Natur nicht. Trockenfutter zu füttern ist so, als würden wir Menschen uns ausschließlich von Trockenfrüchten und getrocknetem Gemüse ernähren. Tiere können Trockenfutter nicht richtig verdauen. Mangelerscheinungen kommen dabei erst nach Jahren zum Vorschein. Wieder denkt man: Mein Tier ist halt alt!

Zusätzlich befinden sich in vielen handelsüblichen Produkten eine ganze Reihe an synthetischen Vitaminen und Spurenelementen. Viele beinhalten auch giftige Sulfate. Kupfer-II-sulfat und Zinksulfat in der Nahrung belasten Leber und Niere, schädigen die Nerven und begünstigen Allergien.

Wichtig zur Vorbeugung gegen einen Vitamin B12-Mangel sind:

  • Regelmäßiges Entgiften und Leberstärken
  • Artgerechte Ernährung ohne getrocknete Bestandteile
  • Füttern von Petersilie, Brennnessel und allem, was grün ist
  • Goji Beeren, die blutbildend wirken und in kleinen Mengen gefüttert werden dürfen
  • Brokkoli und Rote Rübe/Rote Beete Saft
  • Blut und eine kleine Menge an Innereien (weniger als in den meisten Ernährungsratgebern empfohlen wird)

Auf die Verdaulichkeit kommt es an, nicht auf die Inhaltsstoffe! Jede noch so perfekte Ernährung kann Mängel verursachen, wenn das Futter an sich nicht verdaut werden kann.

Leber und Darm stärken

Zusätzlich zur Supplementierung sind eine Betreuung der Leber und des Darms essenziell. Die Leber kann sich sehr gut erneuern, braucht aber Unterstützung. Leberkräuter und Entgiftung mit Zeolith und Chlorophyll ist entscheidend. Auch der Darm gehört saniert, um weitere Schäden zu eliminieren. Hier geht es primär um die Darmschleimhaut und nicht um die Darmflora. Nach einer Waldrodung muss man auch zuerst den Boden stärken, bevor man wieder aufforstet.

Ganzheitliche Ansätze zahlen sich aus

Manuelle Therapien wie Craniosakraltherapie und Akupunktur stellen den Puls der Organe wieder her und die Blutzirkulation kann besser funktionieren. Die Verkrampfung der Faszien um Leber und Magen kann sich lösen, damit die „Säfte“ wieder fließen.

Nicht zuletzt gehört auch die Psyche optimal unterstützt. Traumata, Schock (Lärm, Umbau, Umzug) und ständiges Alleinsein schwächen die Leber und fördern die Blutarmut.

All diese Herangehensweisen gemeinsam sind für eine ganzheitliche, nachhaltige und erfolgreiche Therapie entscheidend.

Welches Vitamin B12 ist das richtige für mein Tier?

Wichtig zu wissen ist auch, dass es verschiedene Formen von Cobalamin gibt, bei den Tieren in der Regel aber nur eine getestet wird. Auch sind die Grenzwerte höher als beim Menschen, darum empfehle ich bei Symptomen, die auf einen Vitamin B12-Mangel hindeuten, eine Kur mit Vitamin B12 in Tropfenform oder als Injektion.

Kapseln oder Pulver werden von einem nicht intakten Verdauungstrakt um mindestens 70% weniger gut aufgenommen. D.h. bei einem echten Mangel und dem Wunsch nach einem schnellen Erfolg machen wir immer eine Injektionskur von 10 Tagen mit 1000 µg pro Tag. Wir geben Hydroxocobalamin-Acetat, egal ob bei Katze, Jack Russel oder Dobermann. Sie bekommen alle die gleiche Dosis. Dies können die Tierhalter oft selbst zu Hause machen. Einmal pro Woche eine Injektion macht i.d.R. keinen Sinn. Der hohe Verbrauch hebt die Dosis auf und es kommt nie zu einer Auffüllung des Depots.


Abbildung 4: 1000 µg (1 mg) Hydroxocobalamin-Acetat (Vitamin B12) kann bei nahezu allen Tieren einen Vitamin B12-Mangel ausgleichen. In schweren akuten Fällen, z.B. bei Epilepsie-Verdacht oder Pankreatitis, kann initial sogar mehr verabreicht werden.

Die Bioverfügbarkeit der Vitamin B12-Präparate ist entscheidend. Cyanocobalamin wird am schlechtesten aufgenommen, es ist nicht optimal bioverfügbar. Methylcobalamin wird ideal eingebaut und hat eine gute Bioverfügbarkeit.

Hydroxocobalamin und Adenosylcobalamin müssen zwar umgewandelt werden, können aber gut gespeichert werden.

Was passiert bei einem Überschuss an Vitamin B12?

Nicht viel, das wasserlösliche Vitamin wird über den Urin ausgeschieden. Ein teurer Urin, mehr passiert nicht!

Vitamin B12 kann bei den folgenden Krankheiten erhöht sein:

  • Lebererkrankungen
  • In manchen Krebsfällen
  • Verschiedene Formen von Leukämie, Lymphom und Leukose
  • Myelosklerose

Fazit

Vitamin B12 muss heutzutage bei nahezu allen Problemen und Erkrankungen supplementiert werden. Auch ein erhöhter Vitamin B12 Blutbefund schließt eine Substitution nicht automatisch aus. Kapseln werden leider kaum aufgenommen, besser ist Vitamin B12 in flüssiger Form. Nur eine ganzheitliche Herangehensweise, die alle Aspekte der Tiergesundheit erfasst, ist erfolgsversprechend und führt langfristig zu mehr Gesundheit bei unseren Tieren. Stress durch Überreizung und eine nicht artgerechte Lebensweise spielt für den Vitamin B-Stoffwechsel eine zentrale Rolle.

Biografisches

Geboren in Graz und am Land neben einem Bauernhof aufgewachsen, wurde Eva Fürnschuß schon als Kind durch ihre kräuterkundige Großmutter und Mutter mit der Naturheilkunde vertraut. Zu ihren Lieblingsbüchern gehörten die über Tiere und die Apotheke aus der Natur. Während ihres Tiermedizinstudiums in Wien absolvierte sie zusätzlich eine intensive Ausbildung in klassischer Homöopathie. Im Rahmen zahlreicher Auslandsaufenthalte in Kanada und Schottland konnte sie neue Blickwinkel in der Veterinärmedizin und des BARFs kennenlernen. Über ein Fernstudium kam eine TCVM-Ausbildung am Qi-Institut in Florida hinzu, zudem ein Akupunktur-Kursus in Deutschland. Später tauchte sie in die Welt der Vitalpilze und der orthomolekularen Therapie ein. In ihrer tierärztlichen Praxis arbeitet Eva Fürnschuß seit gut 15 Jahren mit einer individuellen Auswahl aus all diesen Methoden. Zusammen mit einer gesunden Ernährung ist dies sicher das Geheimrezept erfolgreicher und nachhaltig positiver Therapien.

Eva Fürnschuß lebt mit ihrer Familie, drei Menschenkindern und 14 tierischen Schützlingen in der schönen Steiermark in Österreich.

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