Narayana Verlag
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aus 108478 RückmeldungenSabine aus Deutschland
Stets schnelle und zuverlässige Lieferung. Gute Produkte. bin sehr zufrieden mit den Produkten.E.H. aus Deutschland
Gerne immer wiederMT aus Schweiz
Ich bestelle schon länger bei Narayana und bin mit allem sehr zu frieden!Narayana Verlag
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Sabine aus Deutschland
Stets schnelle und zuverlässige Lieferung. Gute Produkte. bin sehr zufrieden mit den Produkten.Vogelmiere (Stellaria media) - Porträt einer starken Heilpflanze
Kleines verkanntes Heilkraut
von Jannyn Saß
Wie oft gehen wir über die Erde, ohne auf sie zu achten? An so vielem gehen wir vorbei – immer mit einem bestimmten Ziel im Kopf. Haben nicht die meisten von uns das fühlende, wahrnehmende Gehen, das Wandeln, verlernt?
Und dabei sind sie in ihrer Wirkung so groß, diese kleinen Geschenke am Wegesrand, so unscheinbar sie auch sein mögen! Ein winzig kleines Kraut wie die Vogelmiere wird fast immer übersehen. Und doch ist gerade dieses Kraut so einzigartig reich an Vitalstoffen.
Individuelle Heilerfahrung
Eine Pflanze - so klein sie auch sein mag - ist immer auch ein ganz eigenes Wesen mit ihrer ureigensten Individualität und Schönheit. Jedes Pflanzenwesen hat dabei seine einzigartigen Qualitäten, mit der sie uns beschenkt, wenn wir es wahrnehmen können. Das ist ein Erfahrungsschatz, wie nur das Leben ihn hervorbringt, und der durch kein Buch ersetzt werden kann.
“Jemand, der einige wenige Pflanzen in der Natur beobachtet hat, ihnen wirklich begegnet ist, ihre Heilwirkung ganzheitlich erfasst hat, weiß viel mehr als jemand, der viele Pflanzen nur aus Büchern kennt.” Susanne Fischer-Rizzi
Eine Pflanze zu erfahren bedeutet, sie zu sehen, sie zu fühlen, zu hören, zu schmecken und zu riechen. Welche Kräfte wohnen in ihr? Was kann ich von ihr lernen?
Diese wahrnehmende Herangehensweise an eine Pflanze, in dem Bewusstsein, dass sie ein eigenständiges Wesen ist, ist eine ganz andere, als sie achtlos zu pflücken, weil in Büchern steht, dass sie für das und das gut ist.
Die Vogelmiere: ein Wunder der Vitalität
Eine sehr kleine Pflanze möchte heute in den Fokus rücken, aus der Achtlosigkeit in die Wertschätzung gehoben und für das gesehen werden, was sie schenken möchte: die Vogelmiere.
In der Zeit der traditionellen Heilkundler, wie z. B. bei Paracelsus, war die Vogelmiere noch als Heilpflanze anerkannt. Heute jedoch wird sie von vielen Menschen etwas verächtlich als Unkraut bezeichnet. Dabei ist sie in vielen Nachschlagewerken über Heilkräuter ebenso beschrieben wie in wissenschaftlichen Studien erforscht.
Klein, unscheinbar, ja fast schon zerbrechlich wirkt diese kleine Pflanze. Doch der Schein trügt, denn sie besitzt eine schier unverwüstliche Lebenskraft, sie wächst und blüht an den unwirtsamsten Orten.
Ihre Uhr scheint dabei anders zu ticken als bei den meisten Pflanzen, die wir kennen, denn sie bringt bis zu 6 Generationen in nur einem Jahr hervor, jede einzelne von ihnen erzeugt zwischen 10.000 und 20.000 Samen. Jeder dieser Samen kann wiederum bis zu 60 Jahre lang in der Erde schlummern, um dann in neuer Frische im geeigneten Moment das Sonnenlicht zu suchen.
Deshalb: So zart die Vogelmiere auch erscheinen mag, unterschätzen Sie nie ihre Robustheit und ihren Lebenswillen. Und genau diese Eigenschaften sind es auch, die sie zu einem wertvollen Helfer für Menschen und Tiere macht.
Wie Sie die Vogelmiere erkennen können
Sie wächst oft in Gärten, auf Wiesen oder an Waldrändern, manchmal sogar einfach mitten im Blumentopf. Dabei bildet sie dichte Teppiche aus kleinen gegenständigen Blättern mit zarten, sternförmig strahlenden, weißen Blüten. Sie ist winterfest - es scheint, als würde für sie der ewige Frühling herrschen. Bis zu 40 cm hoch kann Stellaria werden. Sie wächst und blüht zu jeder Jahreszeit - sogar unter dem Schnee vermag sie weiter zu wachsen. Auch ihre Samen keimen im Winter unter der Schneedecke, so dass sie nicht selten zum Schrecken der Bauern Winterroggen und Feldsalat vollkommen überwuchert. Selbstintelligent faltet sie dabei ihre Blätter bei zu strenger Kälte schützend über die schnellwachsenden, empfindlichen jungen Triebe. In England ist es Tradition, morgens auf die Blätter der Vogelmiere zu schauen, um zu wissen, ob es einen Regenmantel braucht oder nicht. Öffnen sich die kleinen Sternchenblüten schon früh am Morgen, steht ein sonniger Tag bevor. Bleiben sie fest verschlossen, wird es Regen geben.
Das pharmakologische Heilpotenzial der Vogelmiere
Wirk- und Vitalstoffe
Was die Vogelmiere zu einem Füllhorn an Vitalstoffen macht, ist vor allem ihr Reichtum an Vitaminen (A, C, D und E), Mineralstoffen (Kalzium, Kalium, Magnesium, Kupfer, Eisen, Phosphor und Zink) und sekundären Pflanzenstoffen wie Flavonoiden. Zudem enthält sie wertvolle ätherische Öle.
Neben den vielen und zum Teil seltenen Mineralien enthält Stellaria reichlich Saponine, die für einen schäumenden Effekt sorgen. (Saponine werden gern für natürliche Waschmittel verwendet aufgrund dieser schäumenden Eigenschaften.) Saponine wirken im Körper vor allem auf die Schleimhäute. Sie wirken schleimlösend, verdauungsfördernd, harntreibend, aber auch entzündungshemmend.
In vielen Studien konnten die pharmakologisch wirksamen Inhaltsstoffe identifiziert werden. So enthält Stellaria media mehr als 80 bioaktive sekundäre Pflanzenstoffe. Zu diesen gehören neben den Saponinen auch Alkaloide, Herzglykoside, Fettsäuren, Tannine und Terpenoide [Zur Studie]. Sowohl Extrakte aus der frischen Pflanze als auch die aus ihr isolierten Verbindungen haben sich als pharmakologisch bedeutsam erwiesen. In vitro hat die Pflanze positive Wirkungen bei Hepatomen [Zur Studie] gezeigt. Bekannt ist sie vor allem wegen ihrer fiebersenkenden, entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften [Zur Studie], antimikrobiellen Aktivitäten und anxiolytischen Effekte [Zur Studie]. Auch bei Fettleibigkeit [Zur Studie] gibt es gute Erfahrungswerte.
Im Mittelalter wurde Stellaria eine kühlende energetische Wirkung nachgesagt, weshalb sie gern für Hautumschläge verwendet wurde. Vielleicht erklärt sich deshalb auch, warum viele indigene Völker die zerstampften frischen Blätter bei Hautinfektionen, Schwellungen oder sogar bei Gerstenkörnern und Bindehautentzündungen verwenden.
Weitere herausragende Eigenschaften
Die Vogelmiere strotzt nur so vor Eisen und ist daher auch eine wunderbare natürliche Quelle für Menschen mit Eisenmangelanämie. Erfahrungsberichte zeigen, dass Stellaria durch den hohen Eisengehalt auch bei Hautekzemen helfen kann.
Um akute Magen-Darm- und Atemwegserkrankungen zu behandeln, werden die Blätter von S. media in Asien und im tropischen Afrika traditionell zur Herstellung eines Suds verwendet. Verschiedene Teile der Pflanze werden dort auch zur Behandlung von Gelbsucht, Entzündungen der Nieren, der Geschlechtsorgane und der Atemwege empfohlen. Sie wirken auch abschwellend und werden als Pflaster bei Knochenbrüchen eingesetzt. [Zur Studie]
Wird die Vogelmiere abgekocht, so kann sie wegen ihrer einzigartigen, feuchtigkeitsspendenden und beruhigenden Eigenschaften zum Einsatz kommen, z. B. zur Linderung von Hautjucken oder Menstruationsschmerzen [Zur Studie]. Eine Mischung aus Blättern, Stängeln, Blüten und Wurzeln wird oft mazeriert und erweist sich als wirksam in der unterstützenden Regulierung bei psychischen Störungen, Entzündungen der Atemwege und Herpes simplex [Zur Studie].
Thema Haut
Die Vogelmiere besitzt entzündungshemmende Eigenschaften und wird heutzutage hauptsächlich als Salbe bei Hautausschlägen verwendet. Das entspricht auch ihrer traditionellen Anwendung bei Hauterkrankungen. Dabei hilft sie vor allem bei gereizter Haut, bei Juckreiz, aber auch bei Ekzemen, Nesselsucht und venösen Geschwüren. Bei Babys kann eine Salbe mit Vogelmiere helfen, Windelausschläge zu reduzieren. Auch bei juckenden Hautausschlägen, die bei einigen Kinderkrankheiten auftauchen, wie z. B. dem Dreitagefieber, kann ein Umschlag aus angefeuchteten, zerkleinerten Blättern der Vogelmiere versucht werden oder ein Bad unter Zugabe von Vogelmieren-Tee.
Stellaria media bei Entzündungen
Die entzündungshemmenden Eigenschaften der Vogelmiere machen sie zu einer natürlichen Unterstützung bei entzündlichen Erkrankungen. Innerlich unterstützt die Vogelmiere bei Magen- und Darmproblemen, rheumatischen Entzündungen und bei der Gewichtsreduktion.
Stärkt das Immunsystem durch den hohen Anteil an Vitamin C
Die Vogelmiere ist reich an Vitamin C und genau das macht sie zu dem einzigartigen und potenten Kraut, das sie ist. Sie fördert nicht nur die Wundheilung, sondern stärkt auch das Immunsystem. Vitamin C trägt zur normalen Kollagenbildung bei, was für die normale Funktion von Blutgefäßen, Knochen, Knorpel, Zähnen und Zahnfleisch wichtig ist. Zudem erhöht Vitamin C die Eisenaufnahme aus der Pflanze selbst. Und Vitamin C verringert Müdigkeit und kann zu normalen psychischen Funktionen beitragen.
Stellaria media bei Diabetes
Traditionell in der Volksheilkunde wurde der Tee der Vogelmiere auch bei diabetischen Leiden eingesetzt. Diabetes ist eine Stoffwechselstörung, die beim Menschen inzwischen zur Volkskrankheit geworden ist. Daher erforscht auch die Wissenschaft den Einfluss von Stellaria media auf diese Erkrankung. So zeigte sich vor allem die Kombination der sekundären Pflanzenstoffe, die in der Vogelmiere enthalten sind, hier als überaus effektiv. Die sekundären Pflanzenstoffe wie Tannine, Saponine, Flavonoide und Flavonoidglykoside tragen zum antidiabetischen Potenzial der kleinen Pflanze bei. Tannine regulieren den Blutzuckerspiegel und die Konzentration des Lipidprofils [Zur Studie]. Saponine kontrollieren den Serumglukosespiegel bei Diabetikern bei [Zur Studie]. Flavonoide durchlaufen Stoffwechselprozesse, um diabetische Komplikationen zu bekämpfen und die Insulinsekretion der Bauchspeicheldrüse zu verbessern. Außerdem reduzieren sie oxidativen Stress, Insulinresistenz, Apoptose und Entzündungen in den Muskeln [Zur Studie].
Stellaria media bei Rheuma und Arthritis
Ein Tee, eine Tinktur oder ein warmes Bad mit der Kraft der Vogelmiere kann sich bei arthritischen Leiden als hilfreich erweisen. Diese Wirkung beschreiben Wolf-Dieter Storl in Heilkräuter und Zauberpflanzen zwischen Haustür und Gartentor als auch Nicole Apelian & Claude Davis in ihrem Buch Das verlorene Buch der Kräuterheilmittel. Die heilende Kraft der Pflanzen. So soll bei rheumatoider Arthritis ein starker Tee in ein warmes Bad gegeben werden, um Schmerzen in den Knien und Füßen zu lindern.
Zur Anwendung
Vor allem die oberirdisch wachsenden Teile der Pflanze finden vielfältige Anwendung.
Blätter, Stängel und auch Blüten sind roh oder auch gekocht essbar. Vogelmiere können Sie als Tee, als Tinktur, als Badezusatz und als Creme verwenden und sogar Salat daraus zubereiten.
Vogelmieren-Tee
Für einen Teeaufguss nehmen Sie einfach einen Teelöffel getrocknete oder frische Vogelmiere, übergießen diese mit heißem Wasser und lassen sie für etwa 10 Minuten ziehen. Als inneres und äußeres Reinigungsmittel benötigen Sie 1 Tasse frisch gepflückte Vogelmiere und 500 ml Wasser. Bringen Sie das Wasser zum Kochen und geben dann das Kraut hinzu. Lassen Sie das Ganze 15 Minuten lang köcheln und dann abkühlen. Für die innere Anwendung beträgt die Dosis 30-60 ml. (Vgl. Nicole Apelian & Claude Davis. Das verlorene Buch der Kräuterheilmittel. Die heilende Kraft der Pflanzen.)
Vogelmieren-Salbe
Die Vogelmiere eignet sich gut für die Herstellung von Salben. Ein Aufguss kann mit einer neutralen Salbengrundlage gemischt und auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden.
Vogelmieren-Salat
Ein Salat aus Vogelmiere und Bärlauch schmeckt nicht nur gut, sondern eignet sich auch hervorragend für eine Frühjahrskur. Dazu ein großes Bündel der Vogelmiere und 1 Handvoll frischen Bärlauch klein hacken und zusammen mit 20 g Sauerrahm mischen. Gerne auch Gewürze nach eigenem Geschmack hinzufügen. (Vgl. Wolf-Dieter Storl in Heilkräuter und Zauberpflanzen zwischen Haustür und Gartentor)
Fazit
Die Vogelmiere, diese kleine zarte Pflanze, ist eine große Lehrmeisterin. Sie zeigt, wie viel Kraft auch im Kleinsten wohnt, wie viel Überlebenswille und vitalen Reichtum es gibt. Diesen Schatz in der Natur wahrzunehmen und zu fühlen, das ist ein großer Schritt, den die Pflanzen und auch wir Menschen brauchen. Denn eine Pflanze fühlen wir nur, wenn wir unsere Herzen öffnen.
Und darin steckt eine große Kraft, denn alles ist miteinander verbunden. Wir sind eingebunden in die kosmische Verwobenheit, in die Harmonie zwischen Himmel und Erde. Diese Harmonie galt den Menschen früher als Erfüllung ihres Lebens, denn aus diesem Zustand heraus erkannten sie das selbstlose Geben von Mutter Erde.
Die Pflanzen, selbst die kleinsten, waren ihnen heilig. Sie verarbeiteten sie mit Achtsamkeit, Dankbarkeit und Hingabe. Deshalb: Wenn Sie der Vogelmiere beim nächsten Mal gegenüberstehen, dann spüren Sie die Pflanze einmal und nehmen Sie sie als Wesen wahr. Dies allein wird in Ihnen schon eine Veränderung hervorrufen.
Disclaimer
Im Allgemeinen ist die Vogelmiere sicher zu konsumieren. In sehr hohen Dosen kann sie jedoch Erbrechen, Übelkeit und Durchfall auslösen.
Es ist immer ratsam, vor der Anwendung von Heilpflanzen, insbesondere bei bestehenden gesundheitlichen Problemen oder während der Schwangerschaft und Stillzeit, einen Arzt oder Kräuterkundigen zu konsultieren.
Vogelmiere (Stellaria media) - Porträt einer starken HeilpflanzeKleines verkanntes Heilkrautvon Jannyn Saß
Wie oft gehen wir über die Erde, ohne auf sie zu achten? An so vielem gehen wir vorbei – immer mit einem bestimmten Ziel im Kopf. Haben nicht die meisten von uns das fühlende, wahrnehmende Gehen, das Wandeln, verlernt? Und dabei sind sie in ihrer Wirkung so groß, diese kleinen Geschenke am Wegesrand, so unscheinbar sie auch sein mögen! Ein winzig kleines Kraut wie die Vogelmiere wird fast immer übersehen. Und doch ist gerade dieses Kraut so einzigartig reich an Vitalstoffen. Individuelle HeilerfahrungEine Pflanze - so klein sie auch sein mag - ist immer auch ein ganz eigenes Wesen mit ihrer ureigensten Individualität und Schönheit. Jedes Pflanzenwesen hat dabei seine einzigartigen Qualitäten, mit der sie uns beschenkt, wenn wir es wahrnehmen können. Das ist ein Erfahrungsschatz, wie nur das Leben ihn hervorbringt, und der durch kein Buch ersetzt werden kann. “Jemand, der einige wenige Pflanzen in der Natur beobachtet hat, ihnen wirklich begegnet ist, ihre Heilwirkung ganzheitlich erfasst hat, weiß viel mehr als jemand, der viele Pflanzen nur aus Büchern kennt.” Susanne Fischer-Rizzi Eine Pflanze zu erfahren bedeutet, sie zu sehen, sie zu fühlen, zu hören, zu schmecken und zu riechen. Welche Kräfte wohnen in ihr? Was kann ich von ihr lernen? Diese wahrnehmende Herangehensweise an eine Pflanze, in dem Bewusstsein, dass sie ein eigenständiges Wesen ist, ist eine ganz andere, als sie achtlos zu pflücken, weil in Büchern steht, dass sie für das und das gut ist. Die Vogelmiere: ein Wunder der VitalitätEine sehr kleine Pflanze möchte heute in den Fokus rücken, aus der Achtlosigkeit in die Wertschätzung gehoben und für das gesehen werden, was sie schenken möchte: die Vogelmiere. In der Zeit der traditionellen Heilkundler, wie z. B. bei Paracelsus, war die Vogelmiere noch als Heilpflanze anerkannt. Heute jedoch wird sie von vielen Menschen etwas verächtlich als Unkraut bezeichnet. Dabei ist sie in vielen Nachschlagewerken über Heilkräuter ebenso beschrieben wie in wissenschaftlichen Studien erforscht. Klein, unscheinbar, ja fast schon zerbrechlich wirkt diese kleine Pflanze. Doch der Schein trügt, denn sie besitzt eine schier unverwüstliche Lebenskraft, sie wächst und blüht an den unwirtsamsten Orten. Ihre Uhr scheint dabei anders zu ticken als bei den meisten Pflanzen, die wir kennen, denn sie bringt bis zu 6 Generationen in nur einem Jahr hervor, jede einzelne von ihnen erzeugt zwischen 10.000 und 20.000 Samen. Jeder dieser Samen kann wiederum bis zu 60 Jahre lang in der Erde schlummern, um dann in neuer Frische im geeigneten Moment das Sonnenlicht zu suchen. Deshalb: So zart die Vogelmiere auch erscheinen mag, unterschätzen Sie nie ihre Robustheit und ihren Lebenswillen. Und genau diese Eigenschaften sind es auch, die sie zu einem wertvollen Helfer für Menschen und Tiere macht. Wie Sie die Vogelmiere erkennen könnenSie wächst oft in Gärten, auf Wiesen oder an Waldrändern, manchmal sogar einfach mitten im Blumentopf. Dabei bildet sie dichte Teppiche aus kleinen gegenständigen Blättern mit zarten, sternförmig strahlenden, weißen Blüten. Sie ist winterfest - es scheint, als würde für sie der ewige Frühling herrschen. Bis zu 40 cm hoch kann Stellaria werden. Sie wächst und blüht zu jeder Jahreszeit - sogar unter dem Schnee vermag sie weiter zu wachsen. Auch ihre Samen keimen im Winter unter der Schneedecke, so dass sie nicht selten zum Schrecken der Bauern Winterroggen und Feldsalat vollkommen überwuchert. Selbstintelligent faltet sie dabei ihre Blätter bei zu strenger Kälte schützend über die schnellwachsenden, empfindlichen jungen Triebe. In England ist es Tradition, morgens auf die Blätter der Vogelmiere zu schauen, um zu wissen, ob es einen Regenmantel braucht oder nicht. Öffnen sich die kleinen Sternchenblüten schon früh am Morgen, steht ein sonniger Tag bevor. Bleiben sie fest verschlossen, wird es Regen geben. Das pharmakologische Heilpotenzial der VogelmiereWirk- und VitalstoffeWas die Vogelmiere zu einem Füllhorn an Vitalstoffen macht, ist vor allem ihr Reichtum an Vitaminen (A, C, D und E), Mineralstoffen (Kalzium, Kalium, Magnesium, Kupfer, Eisen, Phosphor und Zink) und sekundären Pflanzenstoffen wie Flavonoiden. Zudem enthält sie wertvolle ätherische Öle. Neben den vielen und zum Teil seltenen Mineralien enthält Stellaria reichlich Saponine, die für einen schäumenden Effekt sorgen. (Saponine werden gern für natürliche Waschmittel verwendet aufgrund dieser schäumenden Eigenschaften.) Saponine wirken im Körper vor allem auf die Schleimhäute. Sie wirken schleimlösend, verdauungsfördernd, harntreibend, aber auch entzündungshemmend. In vielen Studien konnten die pharmakologisch wirksamen Inhaltsstoffe identifiziert werden. So enthält Stellaria media mehr als 80 bioaktive sekundäre Pflanzenstoffe. Zu diesen gehören neben den Saponinen auch Alkaloide, Herzglykoside, Fettsäuren, Tannine und Terpenoide [Zur Studie]. Sowohl Extrakte aus der frischen Pflanze als auch die aus ihr isolierten Verbindungen haben sich als pharmakologisch bedeutsam erwiesen. In vitro hat die Pflanze positive Wirkungen bei Hepatomen [Zur Studie] gezeigt. Bekannt ist sie vor allem wegen ihrer fiebersenkenden, entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften [Zur Studie], antimikrobiellen Aktivitäten und anxiolytischen Effekte [Zur Studie]. Auch bei Fettleibigkeit [Zur Studie] gibt es gute Erfahrungswerte. Im Mittelalter wurde Stellaria eine kühlende energetische Wirkung nachgesagt, weshalb sie gern für Hautumschläge verwendet wurde. Vielleicht erklärt sich deshalb auch, warum viele indigene Völker die zerstampften frischen Blätter bei Hautinfektionen, Schwellungen oder sogar bei Gerstenkörnern und Bindehautentzündungen verwenden. Weitere herausragende EigenschaftenDie Vogelmiere strotzt nur so vor Eisen und ist daher auch eine wunderbare natürliche Quelle für Menschen mit Eisenmangelanämie. Erfahrungsberichte zeigen, dass Stellaria durch den hohen Eisengehalt auch bei Hautekzemen helfen kann. Um akute Magen-Darm- und Atemwegserkrankungen zu behandeln, werden die Blätter von S. media in Asien und im tropischen Afrika traditionell zur Herstellung eines Suds verwendet. Verschiedene Teile der Pflanze werden dort auch zur Behandlung von Gelbsucht, Entzündungen der Nieren, der Geschlechtsorgane und der Atemwege empfohlen. Sie wirken auch abschwellend und werden als Pflaster bei Knochenbrüchen eingesetzt. [Zur Studie] Wird die Vogelmiere abgekocht, so kann sie wegen ihrer einzigartigen, feuchtigkeitsspendenden und beruhigenden Eigenschaften zum Einsatz kommen, z. B. zur Linderung von Hautjucken oder Menstruationsschmerzen [Zur Studie]. Eine Mischung aus Blättern, Stängeln, Blüten und Wurzeln wird oft mazeriert und erweist sich als wirksam in der unterstützenden Regulierung bei psychischen Störungen, Entzündungen der Atemwege und Herpes simplex [Zur Studie]. Thema HautDie Vogelmiere besitzt entzündungshemmende Eigenschaften und wird heutzutage hauptsächlich als Salbe bei Hautausschlägen verwendet. Das entspricht auch ihrer traditionellen Anwendung bei Hauterkrankungen. Dabei hilft sie vor allem bei gereizter Haut, bei Juckreiz, aber auch bei Ekzemen, Nesselsucht und venösen Geschwüren. Bei Babys kann eine Salbe mit Vogelmiere helfen, Windelausschläge zu reduzieren. Auch bei juckenden Hautausschlägen, die bei einigen Kinderkrankheiten auftauchen, wie z. B. dem Dreitagefieber, kann ein Umschlag aus angefeuchteten, zerkleinerten Blättern der Vogelmiere versucht werden oder ein Bad unter Zugabe von Vogelmieren-Tee. Stellaria media bei EntzündungenDie entzündungshemmenden Eigenschaften der Vogelmiere machen sie zu einer natürlichen Unterstützung bei entzündlichen Erkrankungen. Innerlich unterstützt die Vogelmiere bei Magen- und Darmproblemen, rheumatischen Entzündungen und bei der Gewichtsreduktion. Stärkt das Immunsystem durch den hohen Anteil an Vitamin CDie Vogelmiere ist reich an Vitamin C und genau das macht sie zu dem einzigartigen und potenten Kraut, das sie ist. Sie fördert nicht nur die Wundheilung, sondern stärkt auch das Immunsystem. Vitamin C trägt zur normalen Kollagenbildung bei, was für die normale Funktion von Blutgefäßen, Knochen, Knorpel, Zähnen und Zahnfleisch wichtig ist. Zudem erhöht Vitamin C die Eisenaufnahme aus der Pflanze selbst. Und Vitamin C verringert Müdigkeit und kann zu normalen psychischen Funktionen beitragen. Stellaria media bei DiabetesTraditionell in der Volksheilkunde wurde der Tee der Vogelmiere auch bei diabetischen Leiden eingesetzt. Diabetes ist eine Stoffwechselstörung, die beim Menschen inzwischen zur Volkskrankheit geworden ist. Daher erforscht auch die Wissenschaft den Einfluss von Stellaria media auf diese Erkrankung. So zeigte sich vor allem die Kombination der sekundären Pflanzenstoffe, die in der Vogelmiere enthalten sind, hier als überaus effektiv. Die sekundären Pflanzenstoffe wie Tannine, Saponine, Flavonoide und Flavonoidglykoside tragen zum antidiabetischen Potenzial der kleinen Pflanze bei. Tannine regulieren den Blutzuckerspiegel und die Konzentration des Lipidprofils [Zur Studie]. Saponine kontrollieren den Serumglukosespiegel bei Diabetikern bei [Zur Studie]. Flavonoide durchlaufen Stoffwechselprozesse, um diabetische Komplikationen zu bekämpfen und die Insulinsekretion der Bauchspeicheldrüse zu verbessern. Außerdem reduzieren sie oxidativen Stress, Insulinresistenz, Apoptose und Entzündungen in den Muskeln [Zur Studie]. Stellaria media bei Rheuma und ArthritisEin Tee, eine Tinktur oder ein warmes Bad mit der Kraft der Vogelmiere kann sich bei arthritischen Leiden als hilfreich erweisen. Diese Wirkung beschreiben Wolf-Dieter Storl in Heilkräuter und Zauberpflanzen zwischen Haustür und Gartentor als auch Nicole Apelian & Claude Davis in ihrem Buch Das verlorene Buch der Kräuterheilmittel. Die heilende Kraft der Pflanzen. So soll bei rheumatoider Arthritis ein starker Tee in ein warmes Bad gegeben werden, um Schmerzen in den Knien und Füßen zu lindern. Zur AnwendungVor allem die oberirdisch wachsenden Teile der Pflanze finden vielfältige Anwendung. Blätter, Stängel und auch Blüten sind roh oder auch gekocht essbar. Vogelmiere können Sie als Tee, als Tinktur, als Badezusatz und als Creme verwenden und sogar Salat daraus zubereiten. Vogelmieren-TeeFür einen Teeaufguss nehmen Sie einfach einen Teelöffel getrocknete oder frische Vogelmiere, übergießen diese mit heißem Wasser und lassen sie für etwa 10 Minuten ziehen. Als inneres und äußeres Reinigungsmittel benötigen Sie 1 Tasse frisch gepflückte Vogelmiere und 500 ml Wasser. Bringen Sie das Wasser zum Kochen und geben dann das Kraut hinzu. Lassen Sie das Ganze 15 Minuten lang köcheln und dann abkühlen. Für die innere Anwendung beträgt die Dosis 30-60 ml. (Vgl. Nicole Apelian & Claude Davis. Das verlorene Buch der Kräuterheilmittel. Die heilende Kraft der Pflanzen.) Vogelmieren-SalbeDie Vogelmiere eignet sich gut für die Herstellung von Salben. Ein Aufguss kann mit einer neutralen Salbengrundlage gemischt und auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden. Vogelmieren-SalatEin Salat aus Vogelmiere und Bärlauch schmeckt nicht nur gut, sondern eignet sich auch hervorragend für eine Frühjahrskur. Dazu ein großes Bündel der Vogelmiere und 1 Handvoll frischen Bärlauch klein hacken und zusammen mit 20 g Sauerrahm mischen. Gerne auch Gewürze nach eigenem Geschmack hinzufügen. (Vgl. Wolf-Dieter Storl in Heilkräuter und Zauberpflanzen zwischen Haustür und Gartentor) FazitDie Vogelmiere, diese kleine zarte Pflanze, ist eine große Lehrmeisterin. Sie zeigt, wie viel Kraft auch im Kleinsten wohnt, wie viel Überlebenswille und vitalen Reichtum es gibt. Diesen Schatz in der Natur wahrzunehmen und zu fühlen, das ist ein großer Schritt, den die Pflanzen und auch wir Menschen brauchen. Denn eine Pflanze fühlen wir nur, wenn wir unsere Herzen öffnen. Und darin steckt eine große Kraft, denn alles ist miteinander verbunden. Wir sind eingebunden in die kosmische Verwobenheit, in die Harmonie zwischen Himmel und Erde. Diese Harmonie galt den Menschen früher als Erfüllung ihres Lebens, denn aus diesem Zustand heraus erkannten sie das selbstlose Geben von Mutter Erde. Die Pflanzen, selbst die kleinsten, waren ihnen heilig. Sie verarbeiteten sie mit Achtsamkeit, Dankbarkeit und Hingabe. Deshalb: Wenn Sie der Vogelmiere beim nächsten Mal gegenüberstehen, dann spüren Sie die Pflanze einmal und nehmen Sie sie als Wesen wahr. Dies allein wird in Ihnen schon eine Veränderung hervorrufen. DisclaimerIm Allgemeinen ist die Vogelmiere sicher zu konsumieren. In sehr hohen Dosen kann sie jedoch Erbrechen, Übelkeit und Durchfall auslösen. Es ist immer ratsam, vor der Anwendung von Heilpflanzen, insbesondere bei bestehenden gesundheitlichen Problemen oder während der Schwangerschaft und Stillzeit, einen Arzt oder Kräuterkundigen zu konsultieren.
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