Narayana Verlag
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aus 108678 RückmeldungenLydia aus Deutschland
Sehr gute Produktdarstellung. Alle Inhaltstoffe sind immer gut ersichtlich. Prima!Gabriele aus Deutschland
Ich bin sehr zufrieden mit allem was ich bis jetzt bestellt habe 👍🏼Timm aus Deutschland
Immer alles super.Narayana Verlag
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Lydia aus Deutschland
Sehr gute Produktdarstellung. Alle Inhaltstoffe sind immer gut ersichtlich. Prima!Wütend und gewalttätig: der Fall eines destruktiven jungen Mädchens
von Deborah Collins
„Anna“ war zwölf, als sie zum ersten Mal zusammen mit ihrer Mutter in die Praxis kam, aber sie war bereits einen Großteil ihres Lebens in homöopathischer Behandlung gewesen. Ihre Mutter hatte sogar Homöopathie studiert, um mitzuhelfen, etwas für ihre Tochter zu finden, denn die Situation eskalierte immer mehr. Ich hatte schon jahrelang von einem Homöopathen, der sie zuvor behandelt hatte, von diesem „dämonischen Kind“ gehört, war also gewarnt und versteckte alles, was in meiner Praxis zerbrechlich oder wertvoll war.
Anna saß neben ihrer Mutter, sichtlich unzufrieden, dass sie zu einem weiteren Therapeuten geschleppt worden war. „Es liegt nicht an mir, es liegt an meinen Eltern. Meine Mutter ist schrecklich, sie setzt uns nur Gefängnisessen vor.“ So wie sie über ihre Eltern sprach, konnte man denken, dass das Mädchen geschlagen würde, hungerte, und auf jede nur erdenkliche Art gequält würde. Doch ihre Mutter war eine der nettesten und geduldigsten Frauen, die ich je erlebt hatte und tat alles, was sie konnte, um Hilfe sowohl für ihre Tochter als auch für die Familie zu finden, die schwer unter dem Verhalten des Mädchens litt.
Alles musste nach Annas Kopf gehen, nach ihrem Zeitplan und nach ihrer Art, ohne Rücksicht auf irgendjemanden in ihrer Umgebung. Hatte sie sich z.B. etwas in den Kopf gesetzt, dann „musste sie es haben“, andernfalls reagierte sie – egal, wo sie sich befand - mit einem heftigen Wutanfall; sie schimpfte, fluchte, attackierte andere Menschen und zerschlug alles um sich herum. Sie war dafür bekannt, dass sie alles zerstörte, was ihr unter die Augen kam - den Fernseher, den Computer oder das Geschirr. In ihren Wutanfällen riss sie die Tischdecke vom Tisch, und das Mittagessen für die Familie landete auf dem Boden, während die anderen Kinder schrien und weinten. Ihre Mutter schrieb: „Jedes Mal, wenn ich in ein anderes Zimmer gehe, zerreißt sie meine Arbeit. Sie hört nicht, aber gleichzeitig gibt sie mir die Schuld, weil ich ihr nicht helfe. Es ist eine no-win-Situation mit ihr. Sie hat mit einem Permanent-Marker schreckliches Zeug auf meinen Schreibtisch geschrieben, alle meine Notizen, Briefe und mein gesamtes Klebe-Band und alle meine Heftklammern verbraucht, die Briefmarken mit Tinte beschmiert usw.“
Sie war so hartnäckig, dass ihre Eltern oft einfach auf gaben und sogar ihre teuersten und ausgefallensten Wünsche erfüllten. Seit Jahren sagte sie, sie wäre glücklich, wenn sie nur ein Pferd hätte, und schließlich kauften die Eltern ihr eins. Anna verbrachte ihre gesamte Zeit mit dem Pferd, das sie den Mädchen ihres Alters vorzog: „Die sind alle blöd!“ Sie fand zwar Freunde, entzweite sich dann aber immer mit ihnen. Sie war schlecht in der Schule und musste schließlich zu Hause unterrichtet werden, aber die meiste Zeit flezte sie einfach nur faul herum oder lag im Bett und sagte, dass sie „zu müde“ sei, um ihre Hausaufgaben zu machen.
Für ihr Pferd hatte sie jedoch immer Zeit und Energie; sie verbrachte oft den ganzen Tag mit ihrem Pferd und vernachlässigte alles andere. Sie bestand darauf, nur das Beste für ihr Pferd zu bekommen - das beste Fressen, den besten Stall, den besten Sattel, andernfalls reagiert sie mit erneuten Wutanfällen. Einmal, als sie mit ihrer Mutter nach Hause fuhr, nachdem sie Pferdefutter gekauft hatten, bekam sie auf der Autobahn einen Wutanfall, kreischte und zog ihre Mutter an den Haaren. „Du hast nicht das richtige Futter gekauft! Es ist nicht gut genug! Du lässt mein Pferd verhungern!“ Ihre Mutter versuchte ihr zu erklären, dass das „richtige Futter“ momentan ausverkauft war, dass aber das Futter, das sie gekauft hatten, völlig in Ordnung war. Dies brachte Anna jedoch noch mehr in Wut, und sie zog ihrer Mutter an den Haaren, bis diese vor Schmerzen fast ohnmächtig wurde und beinahe die Kontrolle über den Wagen verlor.
Anna war außerdem extrem wählerisch mit ihrer eigenen Ernährung. Sie aß kein indisches Essen, obwohl die Familie indischer Herkunft und die Mutter eine ausgezeichnete Köchin war. Sie verlangte bestimmte Nahrungsmittel, z.B. zehn Big Mac-Hamburger, aß dann einen Bissen und warf den Rest weg. „Es kommt mir vor, als ob sie einfach nur versucht, uns ständig zu quälen - nichts, was wir tun, ist jemals das Richtige, und wir werden immer für ihre schlechte Laune verantwortlich gemacht.“
Inzwischen hatte sie an Gewicht zugenommen, und es wurde eine Schilddrüsen-Funktionsstörung diagnostiziert. Ihre Haut war fettig und pickelig und ihr Stuhl roch faulig. Ihre persönliche Hygiene war katastrophal - sie weigerte sich zu duschen oder sich zu waschen, und niemand wagte es, Lebensmittel zu berühren, die sie in die Finger bekommen hatte. Sie kratzte sich ständig, auch an der Nase und am Po, was ihre Geschwister ekelte.
Die Beziehung zu ihrem Vater war besonders angespannt - alles, was ihr Vater sie zu tun bat, artete in eskalierende Kämpfe zwischen den beiden aus. Dazu sagt sie: „Wenn ich tue, was er sagt, gebe ich nach, und dann habe ich den Kampf verloren.“ Wenn er irgendetwas, was mit ihrem Pferd zu tun hatte, an den falschen Platz legte, brach die Hölle los, als ob er sie persönlich misshandelt hätte.
Die Familiengeschichte ist sehr aufschlussreich. Annas Mutter schilderte besonders die Situation ihrer Schwiegereltern. Sie waren in Indien geboren, zogen jedoch nach Fidschi[1] um, in der Hoffnung, sich finanziell zu verbessern. Nach ihrer Ankunft dort mussten sie jedoch feststellen, dass sie vom Regen in die Traufe gekommen waren. Sie wurden wie Sklaven behandelt - mussten selbst um schlecht bezahlte Arbeit betteln und lebten im Elend. Der Mann wurde von seinem Chef misshandelt, und im Gegenzug schlug er zu Hause seine Frau. Die war schon von ihrem eigenen Vater geschlagen worden, als sie noch in Indien lebten. Der Mann schlug auch ihren Sohn, Annas Vater, der infolgedessen einen tiefen Groll gegen seinen eigenen Vater hegte.
Annas Vater schaffte es, sich aus der Situation befreien. Er heiratete eine liebevolle und fürsorgliche Frau, die auch indischer Herkunft war, und gründete eine Familie. Er arbeitete hart und war sehr erfolgreich, litt aber unter seiner aufgestauten Wut.
Annas Mutter verglich ihre Tochter oft mit ihrer Schwiegermutter: „Beide sind so eigensinnig. Nichts, was jemand tut, ist jemals richtig. Sie haben die gleichen Wutanfälle und schieben die Schuld auf jemand anderen.“
Im Hinblick auf Annas extreme Anhänglichkeit an ihr Pferd begann ich mit einer Dosis Lac equinum C 200. Ihr Verhalten erinnerte mich an ein Pferd, das durch Missbrauch verrückt geworden war, um sich trat und total ausrastete. Nach der Mittelgabe beruhigte sie sich sofort, kam viel besser mit ihren Geschwistern aus und machte immer ihre Hausaufgaben.
Ihre Mutter stellte fest, dass ihr Sinn für Humor und ihre Verspieltheit zurückgekehrt waren - sie scherzte statt zu motzen - und bat ihre Mutter darum, mit ihr zu kuscheln. Ihre „Besessenheit“ mit ihrem Pferd ging zurück: sie brauchte nicht mehr ihre ganze Zeit mit ihm zu verbringen und regte sich auch wegen seiner Betreuung nicht mehr so auf. Manches blieb jedoch beim Alten: sie war noch immer wählerisch beim Essen und weigerte sich, sich zu waschen. Außerdem kollidierte sie weiterhin mit ihrem Vater.
Ihre Angewohnheit, Dinge zu verlangen und sie dann doch nicht zu wollen, führte zum nächsten Mittel, vielleicht zu einem, dass sie schon die ganze Zeit gebraucht hätte: Cina, in aufsteigender Potenz gegeben. Nach der ersten Gabe gingen eine Menge Fadenwürmer ab, und sie hörte auf, sich an der Nase zu kratzen. Allmählich konsolidierte sich ihr Verhalten immer mehr, und sie konnte wieder zur Schule gehen, anstatt zu Hause zu bleiben.
Dies rief jedoch neue Probleme hervor, da sie sich gemobbt und missverstanden fühlte. Sie wurde einer vernünftigen Argumentation über die Notwendigkeit, ihre Hausaufgaben zu machen, immer mehr zugänglich, auch wenn sie diese nur zögerlich erledigte und Angst hatte, Fehler zu machen. Wiederholte Gaben im Laufe der Zeit führten zu einer Beruhigung der Situation zu Hause und in der Schule, sehr zur Erleichterung aller Beteiligten.
Dennoch weigerte sie sich weiterhin, sich zu waschen, und kollidierte noch immer mit ihrem Vater. Das endgültige Mittel war dann Ammonium carbonicum. Laut Jan Scholten passt dieses Mittel bei „Wut auf den Vater“, gepaart mit der bekannten „Unsauberkeit“.
Im Laufe von zwei Jahren hat sich Anna von einem „Dämon-Kind“ in eine nette junge Frau verwandelt, die eigene Freunde hat, und sich gut mit ihren Geschwistern versteht. Ihre Schilddrüsen-Werte haben sich normalisiert.
In diesem Fall war die Familiendynamik der wichtigste Aspekt des Falles. Man wundert sich, warum ein Mädchen mit so liebevollen Eltern ein solches Verhalten an den Tag legt, bis man sich die Situation ihrer Großmutter vor Augen führt, mit der sie oft verglichen wurde. Als Kind geschlagen und später als Erwachsene gedemütigt und zu einem Leben in ärmlichen Verhältnissen gezwungen, obwohl sie hart arbeitete, hatte sie eine Riesen-Wut angestaut.
Offenbar hatte sich diese Wut auf ihren Sohn übertragen, der sie in harte Arbeit umsetzte, und auf der Erfolgsleiter nach oben stieg. Die Wut fand jedoch auch ihren Ausdruck in Anna, die sich verhielt, als ob sie selbst geschlagen und gequält worden sei. Man könnte sagen, dass Anna den ganzen Schmerz der Familie trug, und die Familie zwang, sich mit ihm auseinander zu setzen und die Familiengeschichte des Missbrauchs zu heilen, anstatt sie durch harte Arbeit zu verdrängen.
Interessanterweise erkrankte ihr Großvater väterlicherseits an Herzbeschwerden, die an Aurum erinnerten, als Anna begann, sich wieder in die Familie einzugliedern. Annas Vater zögerte ihn zu besuchen, da er Probleme mit der ungelösten Beziehung zu seinem Vater hatte. Ich schlug vor, Annas Vater Aurum carbonicum zu geben, denn seine Frau war besorgt, dass er sich in die gleiche Richtung wie sein Vater entwickeln und am Ende Herzbeschwerden bekommen würde. Er nahm das Mittel, und es wurde immer harmonischer zu Hause. Ich erhalte keine Panik E-Mails mehr; die E-Mails teilen mir nur mit, wie gut jetzt alles läuft (bitte beachten Sie, dass nach einer ersten persönlichen Beratung fast die ganze Behandlung per E-Mail stattgefunden hat, da wir auf der anderen Seite des Erdballs leben).
Cina gehört zusammen mit Arnica, Bellis perennis, Calendula und anderen Traumamitteln zur Familie der Compositae (Asteraceae). Oft sind Menschen, die ein Mittel aus der Familie der Compositae brauchen, hart und unabhängig, wehren sich und geben nicht auf.
Cina-Patienten reagieren mit Wut und sogar mit Gewalt auf alles, was sie als eine Verletzung ihrer Grenzen wahrnehmen. Jan Scholten platziert Cina ähnlich wie Mercurius im Stadium 13 der Compositae, dem Stadium des Kämpfens, als ob jeder ihr Feind sei.
Über Cina schreibt er in seinem neuen Buch „Wonderful plants“ (Wunderbare Pflanzen):
Sie können es nicht ertragen, gestört oder eingenommen zu werden. Sie fühlen sich schnell verletzt, zum Beispiel durch Ärzte, die über sie entscheiden, oder von Eltern oder Lehrern, die über sie bestimmen wollen. Es fühlt sich an wie eine Drohung, als seien sie verletzt und mit dem Tode bedroht worden. Es ist ein Schlag gegen ihre Integrität und Autonomie. Es macht sie sehr wütend. Sie können ihre Wut sehr heftig äußern, aber oft ziehen sie sich widerwillig und verbittert in sich selbst zurück. Sie können sehr bissig und sarkastisch über die Welt denken.
Dieser Artikel wurde auf www.interhomeopathy.org publiziert.
Fotos
Girl is angry ©shutterstock.com - Firma V
backlit woman in formal dress riding horse on beach ©shutterstock.com - John Wollwerth
Kategorie: Fälle
Stichwörter: Wutanfälle, oppositionelles Verhalten, Gewalttätigkeit, quälen , Fadenwürmer , Familiendynamik
Mittel: Ammonium carbonicum, Lac equinum
[1] Inselstaat im Südpazifik
Wütend und gewalttätig: der Fall eines destruktiven jungen Mädchens von Deborah Collins „Anna“ war zwölf, als sie zum ersten Mal zusammen mit ihrer Mutter in die Praxis kam, aber sie war bereits einen Großteil ihres Lebens in homöopathischer Behandlung gewesen. Ihre Mutter hatte sogar Homöopathie studiert, um mitzuhelfen, etwas für ihre Tochter zu finden, denn die Situation eskalierte immer mehr. Ich hatte schon jahrelang von einem Homöopathen, der sie zuvor behandelt hatte, von diesem „dämonischen Kind“ gehört, war also gewarnt und versteckte alles, was in meiner Praxis zerbrechlich oder wertvoll war. Anna saß neben ihrer Mutter, sichtlich unzufrieden, dass sie zu einem weiteren Therapeuten geschleppt worden war. „Es liegt nicht an mir, es liegt an meinen Eltern. Meine Mutter ist schrecklich, sie setzt uns nur Gefängnisessen vor.“ So wie sie über ihre Eltern sprach, konnte man denken, dass das Mädchen geschlagen würde, hungerte, und auf jede nur erdenkliche Art gequält würde. Doch ihre Mutter war eine der nettesten und geduldigsten Frauen, die ich je erlebt hatte und tat alles, was sie konnte, um Hilfe sowohl für ihre Tochter als auch für die Familie zu finden, die schwer unter dem Verhalten des Mädchens litt. Alles musste nach Annas Kopf gehen, nach ihrem Zeitplan und nach ihrer Art, ohne Rücksicht auf irgendjemanden in ihrer Umgebung. Hatte sie sich z.B. etwas in den Kopf gesetzt, dann „musste sie es haben“, andernfalls reagierte sie – egal, wo sie sich befand - mit einem heftigen Wutanfall; sie schimpfte, fluchte, attackierte andere Menschen und zerschlug alles um sich herum. Sie war dafür bekannt, dass sie alles zerstörte, was ihr unter die Augen kam - den Fernseher, den Computer oder das Geschirr. In ihren Wutanfällen riss sie die Tischdecke vom Tisch, und das Mittagessen für die Familie landete auf dem Boden, während die anderen Kinder schrien und weinten. Ihre Mutter schrieb: „Jedes Mal, wenn ich in ein anderes Zimmer gehe, zerreißt sie meine Arbeit. Sie hört nicht, aber gleichzeitig gibt sie mir die Schuld, weil ich ihr nicht helfe. Es ist eine no-win-Situation mit ihr. Sie hat mit einem Permanent-Marker schreckliches Zeug auf meinen Schreibtisch geschrieben, alle meine Notizen, Briefe und mein gesamtes Klebe-Band und alle meine Heftklammern verbraucht, die Briefmarken mit Tinte beschmiert usw.“ Sie war so hartnäckig, dass ihre Eltern oft einfach auf gaben und sogar ihre teuersten und ausgefallensten Wünsche erfüllten. Seit Jahren sagte sie, sie wäre glücklich, wenn sie nur ein Pferd hätte, und schließlich kauften die Eltern ihr eins. Anna verbrachte ihre gesamte Zeit mit dem Pferd, das sie den Mädchen ihres Alters vorzog: „Die sind alle blöd!“ Sie fand zwar Freunde, entzweite sich dann aber immer mit ihnen. Sie war schlecht in der Schule und musste schließlich zu Hause unterrichtet werden, aber die meiste Zeit flezte sie einfach nur faul herum oder lag im Bett und sagte, dass sie „zu müde“ sei, um ihre Hausaufgaben zu machen.
Anna war außerdem extrem wählerisch mit ihrer eigenen Ernährung. Sie aß kein indisches Essen, obwohl die Familie indischer Herkunft und die Mutter eine ausgezeichnete Köchin war. Sie verlangte bestimmte Nahrungsmittel, z.B. zehn Big Mac-Hamburger, aß dann einen Bissen und warf den Rest weg. „Es kommt mir vor, als ob sie einfach nur versucht, uns ständig zu quälen - nichts, was wir tun, ist jemals das Richtige, und wir werden immer für ihre schlechte Laune verantwortlich gemacht.“ Die Beziehung zu ihrem Vater war besonders angespannt - alles, was ihr Vater sie zu tun bat, artete in eskalierende Kämpfe zwischen den beiden aus. Dazu sagt sie: „Wenn ich tue, was er sagt, gebe ich nach, und dann habe ich den Kampf verloren.“ Wenn er irgendetwas, was mit ihrem Pferd zu tun hatte, an den falschen Platz legte, brach die Hölle los, als ob er sie persönlich misshandelt hätte. Die Familiengeschichte ist sehr aufschlussreich. Annas Mutter schilderte besonders die Situation ihrer Schwiegereltern. Sie waren in Indien geboren, zogen jedoch nach Fidschi[1] um, in der Hoffnung, sich finanziell zu verbessern. Nach ihrer Ankunft dort mussten sie jedoch feststellen, dass sie vom Regen in die Traufe gekommen waren. Sie wurden wie Sklaven behandelt - mussten selbst um schlecht bezahlte Arbeit betteln und lebten im Elend. Der Mann wurde von seinem Chef misshandelt, und im Gegenzug schlug er zu Hause seine Frau. Die war schon von ihrem eigenen Vater geschlagen worden, als sie noch in Indien lebten. Der Mann schlug auch ihren Sohn, Annas Vater, der infolgedessen einen tiefen Groll gegen seinen eigenen Vater hegte. Annas Vater schaffte es, sich aus der Situation befreien. Er heiratete eine liebevolle und fürsorgliche Frau, die auch indischer Herkunft war, und gründete eine Familie. Er arbeitete hart und war sehr erfolgreich, litt aber unter seiner aufgestauten Wut. Im Hinblick auf Annas extreme Anhänglichkeit an ihr Pferd begann ich mit einer Dosis Lac equinum C 200. Ihr Verhalten erinnerte mich an ein Pferd, das durch Missbrauch verrückt geworden war, um sich trat und total ausrastete. Nach der Mittelgabe beruhigte sie sich sofort, kam viel besser mit ihren Geschwistern aus und machte immer ihre Hausaufgaben. Ihre Mutter stellte fest, dass ihr Sinn für Humor und ihre Verspieltheit zurückgekehrt waren - sie scherzte statt zu motzen - und bat ihre Mutter darum, mit ihr zu kuscheln. Ihre „Besessenheit“ mit ihrem Pferd ging zurück: sie brauchte nicht mehr ihre ganze Zeit mit ihm zu verbringen und regte sich auch wegen seiner Betreuung nicht mehr so auf. Manches blieb jedoch beim Alten: sie war noch immer wählerisch beim Essen und weigerte sich, sich zu waschen. Außerdem kollidierte sie weiterhin mit ihrem Vater. Ihre Angewohnheit, Dinge zu verlangen und sie dann doch nicht zu wollen, führte zum nächsten Mittel, vielleicht zu einem, dass sie schon die ganze Zeit gebraucht hätte: Cina, in aufsteigender Potenz gegeben. Nach der ersten Gabe gingen eine Menge Fadenwürmer ab, und sie hörte auf, sich an der Nase zu kratzen. Allmählich konsolidierte sich ihr Verhalten immer mehr, und sie konnte wieder zur Schule gehen, anstatt zu Hause zu bleiben. Dies rief jedoch neue Probleme hervor, da sie sich gemobbt und missverstanden fühlte. Sie wurde einer vernünftigen Argumentation über die Notwendigkeit, ihre Hausaufgaben zu machen, immer mehr zugänglich, auch wenn sie diese nur zögerlich erledigte und Angst hatte, Fehler zu machen. Wiederholte Gaben im Laufe der Zeit führten zu einer Beruhigung der Situation zu Hause und in der Schule, sehr zur Erleichterung aller Beteiligten. In diesem Fall war die Familiendynamik der wichtigste Aspekt des Falles. Man wundert sich, warum ein Mädchen mit so liebevollen Eltern ein solches Verhalten an den Tag legt, bis man sich die Situation ihrer Großmutter vor Augen führt, mit der sie oft verglichen wurde. Als Kind geschlagen und später als Erwachsene gedemütigt und zu einem Leben in ärmlichen Verhältnissen gezwungen, obwohl sie hart arbeitete, hatte sie eine Riesen-Wut angestaut. Offenbar hatte sich diese Wut auf ihren Sohn übertragen, der sie in harte Arbeit umsetzte, und auf der Erfolgsleiter nach oben stieg. Die Wut fand jedoch auch ihren Ausdruck in Anna, die sich verhielt, als ob sie selbst geschlagen und gequält worden sei. Man könnte sagen, dass Anna den ganzen Schmerz der Familie trug, und die Familie zwang, sich mit ihm auseinander zu setzen und die Familiengeschichte des Missbrauchs zu heilen, anstatt sie durch harte Arbeit zu verdrängen. Cina gehört zusammen mit Arnica, Bellis perennis, Calendula und anderen Traumamitteln zur Familie der Compositae (Asteraceae). Oft sind Menschen, die ein Mittel aus der Familie der Compositae brauchen, hart und unabhängig, wehren sich und geben nicht auf. Cina-Patienten reagieren mit Wut und sogar mit Gewalt auf alles, was sie als eine Verletzung ihrer Grenzen wahrnehmen. Jan Scholten platziert Cina ähnlich wie Mercurius im Stadium 13 der Compositae, dem Stadium des Kämpfens, als ob jeder ihr Feind sei. Über Cina schreibt er in seinem neuen Buch „Wonderful plants“ (Wunderbare Pflanzen): Sie können es nicht ertragen, gestört oder eingenommen zu werden. Sie fühlen sich schnell verletzt, zum Beispiel durch Ärzte, die über sie entscheiden, oder von Eltern oder Lehrern, die über sie bestimmen wollen. Es fühlt sich an wie eine Drohung, als seien sie verletzt und mit dem Tode bedroht worden. Es ist ein Schlag gegen ihre Integrität und Autonomie. Es macht sie sehr wütend. Sie können ihre Wut sehr heftig äußern, aber oft ziehen sie sich widerwillig und verbittert in sich selbst zurück. Sie können sehr bissig und sarkastisch über die Welt denken. Fotos [1] Inselstaat im Südpazifik |
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