REPTILIEN
SPEKTRUM DER HOMÖOPATHIE
Ulrike Schuller-Schreib
¦ Boidae: Python regius
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als die Rekordhalterin Eunectes murinus. Die Weibchen sind
größer als die Männchen und können mehr als 25 Jahre alt
werden. Wie alle Anakondas lebt und jagt sie hauptsächlich in
Gewässern (Eunectes: griech: gute Schwimmerin) mit dichter
Vegetation am Grund. Wird sie beim Sonnenbaden am Ufer
überrascht, gleitet sie sofort dorthin zurück und beobachtet ihre
Umgebung, indem nur die Augen und Nasenlöcher über der
Wasserlinie sichtbar werden. An Land bewegt sie sich wesentlich
schwerfälliger als im Wasser, wo sie pfeilschnell agiert, wenn
sie die Vibrationen der Wellen wahrnimmt, welche ein am Ufer
trinkendes Tier erzeugt. Sie überwältigt große Nagetiere, Vögel
und andere Reptilien. Selbst Kaimane können ihr zum Opfer
fallen, indem die Schlange sich an deren Kehle verbeißt, die
bei Kaimanen die einzige Stelle ist, wo ihre Zähne eindringen
können. Sodann umschlingt sie den Kaiman und ertränkt ihn
zusätzlich. Sie ernährt sich auch von Aas, selbst Kannibalismus
(s. u.) wird beschrieben.
Bei der Paarung findet man eine weibliche Anakonda, die oft
mit mehreren Männchen, die sie umschlingen, einen richtigen
Ball bildet, in dem jedes versucht zum Zuge zu kommen.
Danach fällt oft ein Männchen dem Weibchen zum Opfer.
Manchmal macht ihr Hunger auch vor den eigenen Nachkom-
men nicht halt, da sie während der gesamten Tragezeit nichts
zu sich nimmt.
Boa constrictor:
Sie ist eine sehr anpassungsfähige Schlange,
die in vielen Habitaten Süd- und Mittelamerikas beheimatet und
auch als Kulturfolger weit verbreitet ist. Im Durchschnitt wird sie
2,5 m lang und ist für den Menschen harmlos. Die Boa constric-
tor ist auch als gelehriges Haustier beliebt und wurde früher als
Nutztier gegen Ratten eingesetzt. Sie hat einen zum Maul hin
schmal zulaufenden Kopf und eine markante Kopfzeichnung.
Allen Boas gemeinsam sind dunkel umrandete Sattelflecken am
Rücken und die Fähigkeit ihre Körpertemperatur zu regulieren:
Sie können je nach Sonneneinstrahlung und Temperatur ihre
Farbe abdunkeln oder aufhellen. Sie bewegen sich grundsätz-
lich wenig und sind dämmerungs- und nachtaktiv. Die Abgott-
schlange, wie sie auch genannt wird, besitzt als einzige der
Boidae keine Grubenorgane. Sie sind auch spezialisiert darauf,
von einem Baum hängend Fledermäuse und Vögel im Flug zu
fangen. Boas sind exzellente Kletterer, gehen auch gerne ins
Wasser und graben Löcher, in denen sie sich verbergen. Die
lebend geborenen Jungen werden nur während des Geburts-
vorganges verteidigt und eventuell von der sie bei der Geburt
umgebenden Hülle befreit, dann sind sie sich selbst überlassen.
PYTHONINAE
1. Python regius:
Dieser Python wird auch als Kugelpython
bezeichnet, da er sich, wenn er bedroht wird, zu einer Kugel
zusammenrollt und den Kopf in der Mitte versteckt. Den Namen
„Königspython“ erhielt er durch die Geschichte: Er wurde von
Cleopatra als Haustier gehalten. Dieser kleinste Python Afrikas
wird im Durchschnitt nur einen Meter lang, besitzt ein kom-
plexes Muster von dunklen Flecken auf gelblichem Grund und
wird dabei freigehalten. Das Fehlen eines Schultergürtels und
die Elastizität von Haut und Muskeln unterstützen sie dabei.
Wird die Schlange bei diesem Unterfangen gestört, kann sie
hervorwürgen. Allerdings ist sie beim Akt des Verschluckens
wehrlos und in Gefahr, wie alle Schlangen. Die Verdauungssäfte
zersetzen selbst die Knochen. Die Verdauung ist allerdings von
der Außentemperatur abhängig, wobei zu niedrige Tempera-
turen den Prozess derart verlangsamen können, dass die Zer-
setzung des Beutetieres die Schlange durch die Gasentstehung
gefährdet. Verletzungsgefahr besteht auch durch spitze Teile
des Beutetiers, die eine Perforation verursachen können, was
durch Bewegungslosigkeit während des Verdauungsvorganges
verhindert wird. Der ganze Vorgang, bei dem auch das Herz
bis zu 40 % mehr leistet und die Leber auf doppelte Größe
anschwillt, dauert je nach Größe des Beutetieres bis zu einer
Woche. Die Mahlzeit reicht oft für mehrere Wochen bis Monate.
Arzneien der Boidae:
Um in der Anamnese die verschiedenen
Boidae unterscheiden zu können, gilt es die Boinae (Boas und
Anakondas) und die Pythoninae (Pythons) zu differenzieren.
Folgende Arzneien sind erhältlich:
Boinae:
Boa constrictor adipis (Fett der Boa constrictor) und
Eunectes notaeus (Gelbe oder Süd-Anakonda)
Pythoninae:
Python regius (Königspython), Python morulus
(Tigerpython), Morelia spilota variegata (Teppichpython), Morelia
viridis (Grüner Baumpython)
Anatomisch unterscheiden sich die beiden Gruppen in einem
Knochen supraorbital, den Pythons haben und Boas bzw. Ana-
kondas nicht. Die beiden letzteren sind ovovivipar, was bedeutet,
dass die Jungen im Körper der Schlange aus den Eiern schlüp-
fen und lebend geboren werden. Diese sind danach völlig sich
selbst überlassen. Die Pythonidae hingegen sind ovipar. Sie legen
Eier und schlingen ihren Körper um diese, erstens, um sie zu
schützen, und zweitens, um dabei eine bestimmte Temperatur
aufrechtzuerhalten. Diese erzeugen sie mit Zittern bzw. Vibrieren
ihrer Muskulatur, bis die Jungen schlüpfen. Pythons können
bei Bedrohung Zischlaute von sich geben und üblen Geruch
verströmen. Boas und Anakondas sind auch tagaktiv, Pythons
zumeist nachtaktiv. Ein Sonnenbad nehmen alle gerne.
Anakondas:
Zu den Anakondas gehören die größten und
schwersten Schlangen: Bei ihrer Größe wurde allerdings oft
übertrieben und die Haut von toten Exemplaren gerne in die
Länge gedehnt. Lebendig wurde noch keine Anakonda über
10 m gefunden, obwohl die New York Zoological Society schon
lange ein Preisgeld von 5.000,- Dollar für eine über dieses Maß
lange ausgesetzt hatte. Im Durchschnitt erreicht sie eine Länge
von 4–5 m und ist damit die größte Schlange der westlichen
Hemisphäre. In Asien macht ihr allerdings der Netzpython den
Längenrekord streitig, beim Gewicht ist sie jedoch ungeschlagen
(bis 250 kg).
Eunectes notaeus (Gelbe oder Süd-Anakonda) erkennt man
an ihren schwarzbraunen Flecken auf gelblichen oder gelb-
grünlichem Untergrund, sie lebt in Sumpf- und Uferwäldern
Südamerikas und ist mit durchschnittlich drei Metern kleiner