Homöopathie bei Schmerzen Teil 1 – Chamomilla kann mehr als Zahnung

von Joette Calabrese

Wenn jemand Husten hat, kann man das sehr deutlich hören. Ein Ekzem kann man in der Regel sehen. Schmerzen hingegen sind unsichtbar.

Wie viele Menschen kennen Sie, die unter Schmerzen leiden? Es könnten mehr sein, als Sie denken. Und zum Glück gibt es die Homöopathie.

Mit Homöopathie fit für den Alltag

Man geht davon aus, dass 20,9 % der Amerikaner unter chronischen Schmerzen leiden. Die meisten dieser Menschen leiden still vor sich hin. Sie können ihren Alltag nur schwer bewältigen und sind in manchen Fällen sogar stark eingeschränkt. Ihre Beziehungen gehen den Bach hinunter, die Konzentrationsfähigkeit und geistige Klarheit lassen nach, und die Lebensfreude verschwindet oft ganz.

Die konventionelle Behandlung besteht aus synthetischen, handelsüblichen Medikamenten, also Schmerzmitteln. Selbst wenn die kurzfristige Wirkung zufriedenstellend sein mag, kann das langfristige Risiko einer Abhängigkeit die eigentlichen Beschwerden in den Schatten stellen.

Chamomilla bei Zahnungs- und anderen Schmerzen

Die Homöopathie hat sich in der Vergangenheit als sanfte, natürliche Methode zur Schmerzbehandlung erwiesen, die keine Gefahr einer Abhängigkeit birgt und bei der keine immer höheren Dosierungen erforderlich sind. In der Homöopathie gibt es verschiedene Arzneimittel, die bei Schmerzen verordnet werden können.

Eines davon ist Chamomilla, hergestellt aus der traditionellen Heilpflanze Kamille.

Vielen Müttern, die ihre Kinder bei Zahnungsschmerzen homöopathisch unterstützen, ist Chamomilla vielleicht schon ein Begriff. Die Arznei ist jedoch viel mehr als nur ein Mittel gegen Zahnungs- oder Zahnschmerzen. Es hat eine umfassendere Wirkung, da es auch bei allgemeinen Schmerzen eingesetzt werden kann, insbesondere wenn der Betroffene die gleichen charakteristischen Symptome zeigt, wie es ein Kind im Zahnungsalter üblicherweise tut.

Der Schmerzpatient, für den Chamomilla in Frage kommt, ist überempfindlich und kann durch nichts und niemanden beruhigt werden ... genau wie ein Säugling, der gerade Zähne bekommt. Der Betroffene ist reizbar, widerspenstig und legt eine „Fass-mich-nicht-an-und-komm-mir-nicht-zu-nahe“-Haltung zu Tage.

Verstehen Sie, worauf ich hinauswill?

Reizbarkeit und Wutanfälle

Ich will Ihnen ein Beispiel geben. Ich hatte einmal eine Klientin, ein junges Mädchen, das unter schmerzhaften Menstruationsbeschwerden litt. Nennen wir sie Molly. Während der Anamnese war Molly unhöflich und unterbrach ihre Mutter schroff, wenn diese sich – wenn auch sachlich neutral – in die Unterhaltung einbrachte. Sie war extrem überempfindlich, verdrehte die Augen und war allgemein ziemlich unausstehlich.

Es ging über typisches Teenagerverhalten hinaus. Ich konnte sehen, dass Molly große Schwierigkeiten hatte, sich zu beherrschen. Einmal sagte ihre Mutter: „Ach, Schatz“, und berührte Molly ganz sanft an der Schulter. Molly zuckte zurück und schrie auf, nur weil sie sanft berührt wurde!

Können Sie den vergleich nachvollziehen? Ihr Verhalten war ähnlich wie das eines Kleinkindes, das gerade Zähne bekommt und versucht, seine Mutter wegzustoßen. Sie war streitsüchtig und stur.

In Mollys Fall war Chamomilla 200 die Lösung: während ihres Menstruationszyklus zweimal täglich eingenommen. Molly kehrte langsam zu dem typischen Verhalten zurück, das man von ihrer Altersgruppe erwartet. Sie wurde ein normaler „Teenager“ – ein wenig schwierig, aber nicht unausstehlich.

Chamomilla bei Menstruationsbeschwerden und schmerzhaften Wehen

Tatsächlich ist Chamomilla auch eine ausgezeichnete Wahl bei schmerzhaften Menstruationsbeschwerden und Wehen. In Robin Murphys Klinische Materia Medica wird die Anwendung bei „unerträglichen Wehen, die Ärzte und Krankenschwestern wegschicken und dann erneut anrufen“ erwähnt.

Auch hier ist es ein Beispiel dafür, dass die Person, die Chamomilla benötigt, einen regelrechten Nervenzusammenbruch erleidet.

Denken Sie daran, dass ich nicht von leichten Schmerzen spreche. Schmerzen, die nach Chamomilla verlangen, sind schwerwiegend; die Person kann vor Schmerz schreien und um Erleichterung flehen, vielleicht sogar mit Wut und Zorn. Wie ich bereits sagte, können wir Schmerzen nicht hören oder sehen, daher müssen wir uns an den Symptomen (wie sie vom Leidenden beschrieben werden) orientieren und sein/ihr Verhalten genau beobachten.

Wenn also eine Person egal welchen Alters das widerspenstige Verhalten eines Kleinkindes in Zahnungsphase widerspiegelt und überempfindlich auf unerträgliche Schmerzen reagiert, sollten Sie Chamomilla in Betracht ziehen. Lesen Sie das Arzneimittelbild in einer guten Materia Medica nach und füllen Sie Ihre Hausapotheke auf.

Weitere Informationen zu Dosierung und Potenzierung des Mittels finden Sie hier https://www.narayana-verlag.de/spektrum-homoeopathie/d-oder-c-potenz-das-ist-hier-die-frage.

Die Homöopathie hilft – sagen Sie es weiter!

Herzlichst,

Ihre

Quellen: https://joettecalabrese.com/blog/pain-blog/three-cs-for-pain/